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Es ging alles ganz flott im Jahr 2016. Erst wenige Wochen zuvor waren Pläne der UEFA zur Reform der Cham­pions League nach außen gedrungen, da wurde die Ver­ei­ni­gung der euro­päi­schen Klubs (ECA) im Sep­tember detail­liert infor­miert und zeigte sich erfreut dar­über, dass es durch einen wei­teren festen Start­platz für die Platz­hir­sche noch mehr Pla­nungs­si­cher­heit gab, für die Rei­chen noch mehr Kohle. 

Dabei hätte man schon Anfang jenes Jahres wissen können, dass etwas im Busch ist. Genauer gesagt: seit Mitte Januar 2016. Da sagte Karl-Heinz Rum­me­nigge bei einer Ver­an­stal­tung in Mai­land: Ich schließe es nicht aus, dass man in Zukunft eine euro­päi­sche Liga gründet, in der die großen Teams aus Ita­lien, Deutsch­land, Eng­land, Spa­nien und Frank­reich spielen.“ Ent­schei­dend war der Satz, den er hin­ter­her­schob: Die Liga wäre unter dem Dach der UEFA oder privat orga­ni­siert.“

Die Reak­tion der Klubs? Enthu­si­as­tisch.

Sieben Wochen später, am 1. März, fand in einem Lon­doner Hotel ein geheimes Treffen statt. Ver­treter der fünf größten eng­li­schen Ver­eine – Man­chester United, Arsenal, Chelsea, Liver­pool und Man­chester City – berieten sich mit dem Ame­ri­kaner Ste­phen M. Ross. Der 76-jäh­rige Mil­li­ardär ist wenigen euro­päi­schen Sport­fans bekannt, dabei fischt der Mann in vielen Tei­chen. Ross ist nicht nur Besitzer der Miami Dol­phins aus der NFL, er steckt auch hinter dem auf meh­reren Kon­ti­nenten aus­ge­tra­genen Fuß­ball-Ein­la­dungs­tur­nier Inter­na­tional Cham­pions Cup“, an dem in jenem Sommer Bayern Mün­chen und Borussia Dort­mund teil­nehmen durften.

Das Treffen war, wie gesagt, super geheim. Nie­mand durfte von den Plänen erfahren, die in einer Suite des Luxus­ho­tels The Dor­chester“ bespro­chen wurden. Das heißt, nie­mand außer dem bri­ti­schen Bou­le­vard­blatt The Sun“. Das war so gut infor­miert, dass es einen Foto­grafen vor dem Hotel sta­tio­nierte, der die Ver­eins­ver­treter beim Ver­lassen des Gebäudes ablich­tete. Und The Sun“ wusste auch genau, was Ross ihnen vor­ge­schlagen hatte, die Grün­dung einer Euro­pean Super League“, und wie dieser Vor­schlag auf­ge­nommen wurde, näm­lich enthu­si­as­tisch“.

Der Grund für die Begeis­te­rung der Ver­eine lag auf der Hand: Gleich drei von ihnen – Man­chester United, Chelsea und Liver­pool – hatten damals die Qua­li­fi­ka­tion zur Cham­pions League ver­passt, was ihren Finanzen und ihrem Image scha­dete.