Im Europa-League-Spiel zwischen Celtic Glasgow und Lazio Rom zeigten die Heimfans ein Bild des verstorbenen Benito Mussolini – und empörten damit seine Enkelin Alessandra. Auf ihre Kritik reagieren die Celtic-Fans allerdings entsprechend.
Als in der vergangenen Woche Lazio Rom bei Celtic Glasgow antrat, sorgte das für großes Aufsehen. Denn abseits der im Dunste der Europa League ausgesprochen attraktiven Paarung sind die Anhängerschaften der Vereine dafür bekannt, den Fußball für politische Botschaften zu nutzen.
Und das zeigte sich so: Die Tifosi Lazios liefen in schwarz gehüllt, den rechten Arm zum Römischen Gruß erhoben, durch die Glasgower Innenstadt. Dass sie dann auch noch ein Transparent mit der Aufschrift „Ehre sei Benito Mussolini“ zeigten, rundete das peinliche Bild ab.
Celtic gibt Antwort auf dem Platz
Celtic Glasgow hingegen antwortete in zweierlei Hinsicht: Da wäre zum einen der Siegtreffer durch Innenverteidiger Christopher Jullien zu nennen, der nach einer Ecke in der 89. Spielminute zum 2:1 traf. Außerdem zeigte die „Green Brigade“, eine Fangruppe Celtics, in Form von Plakaten, was sie von den Ansichten Lazios hielten. Neben einem „Fuck Lazio“ Banner gab es eine Fahne zu sehen, die den toten Körper Benito Mussolinis zeigte, versehen mit der Aufschrift „Folgt eurem Führer“. Der Faschist Mussolini herrschte von 1922 bis 1945 über Italien. Nach seinem Tod 1945 wurde sein Leichnam in Mailand öffentlich aufgehängt und zur Schau gestellt.
Wem das wiederum gar nicht gefiel, ist Alessandra Mussolini, der Enkelin des „Duce“. Die 57-Jährige saß für Silvio Berlusconis „Forza Italia“ im Europaparlament und darf getrost als Neofaschistin betrachtet werden. „Besser Faschistin als schwul!“, ist eine ihrer Aussagen. Als Paolo di Canio, ehemaliger Stürmer Lazios und laut eigener Aussage ebenfalls Neofaschist, einst vor der Lazio-Kurve mit dem Römischen Gruß jubelte, zeigte sich Mussolini „sehr gerührt“ und bot di Canio einen Platz in der Partei an.
Den Großvater in Ehren halten?
In Richtung der Celtic-Anhänger sagte Mussolini: „Wer ein Foto oder eine Zeichnung meines verkehrt herum hängenden Großvaters zeigt, begeht eine Straftat, die verfolgt werden sollte.“ Dafür will die Politikerin sogar ein neues Gesetz initiieren: „Ich möchte ein neues Gesetz über das Verbrechen der „Ducephobie“ vorschlagen, das es bisher noch nicht gibt, ich aber gerne in unser Justizsystem aufnehmen würde.“ Es bedarf keiner großen Überlegungen, dass Alessandra Mussolini damit eine Amnestie gegenüber den Verbrechen ihres Großvaters fordert.