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Der 15. März 2008 muss ein wun­der­barer Tag im Leben von Lars Stindl gewesen sein. Seit Mitte der Neun­zi­ger­jahre hatte er im Wild­park­sta­dion die Spiele seines Karls­ruher SC als Fan ver­folgt. Im Alter von zwölf Jahren war er dann in die Nach­wuchs­ab­tei­lung des Ver­eins gewech­selt. Und nun, acht Jahre später, stand er, der KSC-Fan, an der Sei­ten­linie, um erst­mals für die Profi-Mann­schaft seines Ver­eins auf­zu­laufen. Trainer Ede Becker wech­selte den damals 19-Jäh­rigen in der 81. Minute des Bun­des­liga-Spiels gegen Ein­tracht Frank­furt für Michael Mutzel ein. 

Für Stindl war es der Auf­takt einer Kar­riere, von der wohl viele Fans träumen, wenn sie im Kin­des­alter in der Kurve stehen und ihre Helden bewun­dern. Ihrem Traum ein Stück näher kommen ab diesem Sommer aber auch wei­tere Karls­ruher Anhänger – wenn auch nicht ganz so nah wie Lars Stindl. Denn nach einem Jahr Pause meldet der Karls­ruher SC zur kom­menden Saison wieder eine zweite Mann­schaft zum Spiel­be­trieb in der Kreis­klasse C an – und sämt­liche Spieler kommen aus der Karls­ruher Fan­szene.

Die Spieler brennen dafür, dem KSC II wieder Leben ein­zu­hau­chen“

Die Idee zum Fan­team kam aus der Anhän­ger­schaft selbst. In meh­reren Gesprä­chen haben Nico Zim­mer­mann und sein Vater Jörg gemeinsam mit Sebas­tian Sta­n­eker vom Fan­pro­jekt den KSC-Ver­ant­wort­li­chen in meh­reren Gesprä­chen ihr Vor­haben näher­ge­bracht. Zum KSC gehört ein­fach die 2. Mann­schaft, vor allem per­spek­ti­visch. Wir haben ein schlag­kräf­tiges Team aus jungen, inter­es­sierten Spie­lern aus der Fan­szene zusam­men­ge­stellt, die dafür brennen, dem KSC II wieder Leben ein­zu­hau­chen“, wird das Trio auf der Ver­eins­home­page zitiert. 

Mit ihrer Idee stießen die drei auf offene Ohren. Wir haben deren Beweg­gründe sehr gut ver­standen“, erklärt Karls­ruhes Sport­di­rektor Oliver Kreuzer. 

Im März des ver­gan­genen Jahres hatte der KSC ent­schieden, seine zweite Mann­schaft aus der Ober­liga Baden-Würt­tem­berg zur Saison 2018/19 abzu­melden. Aus­schlag­ge­bend hierfür waren vor allem finan­zi­elle Gründe. Und auch die neue Mann­schaft des KSC darf vom Verein wohl keine allzu große Unter­stüt­zung erwarten. Die Rück­kehr des KSC II funk­tio­niert nur, weil sich das Team kom­plett selbst orga­ni­siert und finan­ziert“, betont Kreuzer.

Auch andere Ver­eine haben Fan­teams

Der Karls­ruher SC ist nicht der erste Verein, der mit einer Mann­schaft aus der eigenen Fan­szene in einer Ama­teur­liga an den Start geht. So trat in der ver­gan­genen Saison etwa erst­mals das RWO-Team 12“ als zweite Mann­schaft von Rot-Weiß Ober­hausen in der Kreis­liga C an – mit durch­schla­gendem Erfolg. Mit 85 Punkten und einem Fan­tasie-Tor­ver­hältnis von 241:25 krönte die Mann­schaft ihre Pre­mie­ren­saison mit dem Auf­stieg. Auch bei Loko­mo­tive Leipzig und den Stutt­garter Kickers gibt es ähn­liche Fan­teams.

Ob es beim KSC ähn­lich eben­falls so gut anläuft wie bei den Ober­hau­se­nern? Oliver Kreuzer jeden­falls ist gespannt darauf, wie sich die Truppe schlägt.“ Trai­nieren wird die Mann­schaft zweimal die Woche im Wild­park, also auf dem Karls­ruher Ver­eins­ge­lände. Zumin­dest in dieser Hin­sicht dürfen sich die Kreis­klasse-Kicker des KSC künftig also ein biss­chen wie die Profis fühlen.