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3. Liga

Es ist der 20. Sep­tember 2014. Der Auf­steiger SC Pader­born, mit fünf Punkten aus drei Spielen achtbar in die erste Bun­des­liga-Saison der Ver­eins­ge­schichte gestartet, trifft an diesem Samstag auf Han­nover 96. Wieder schlagen sich die Ost­west­falen gut, Mitte der zweiten Halb­zeit trifft Elias Kachunga zur Pader­borner Füh­rung, die bis in die Nach­spiel­zeit hält. Han­nover ver­sucht in den Schluss­mi­nuten alles, schickt sogar Keeper Ron-Robert Zieler nach vorne und schlägt einen hohen Ball nach dem anderen vor das geg­ne­ri­sche Tor. So auch in der 93. Minute. Pader­borns Innen­ver­tei­diger Uwe Hüne­meier kann die Gefahr per Kopf klären, Offen­siv­spieler Moritz Stop­pel­kamp nimmt anschlie­ßend den Ball am eigenen Straf­raum mit der Brust an, knallt ihn volley nach vorne – und trifft sen­sa­tio­nell ins Tor. Aus 82,3 Metern. Eine Ent­fer­nung, die bis heute Rekord­marke der Bun­des­liga ist.

Fast acht Jahre sind seitdem ver­gangen. Die Zeiten in der Bun­des­liga sind für Stop­pel­kamp schon lange vorbei, mitt­ler­weile gehört er als Schlüs­sel­spieler des MSV Duis­burg fest zum Inventar der 3. Liga. Im Spiel gegen den SC Frei­burg II (3:1) absol­vierte der offen­sive Links­außen am Mon­tag­abend seinen 100. Dritt­liga-Ein­satz. Mit seinem Treffer und den beiden Vor­lagen war er der Garant für den Drei-Punkte-Erfolg seiner Mei­de­ri­cher. Anschlie­ßend machte der gebür­tige Duis­burger seinem Klub eine Lie­bes­er­klä­rung, die man in dieser Form selten hört. Ich bin in den letzten Jahren bei meinem Her­zens­verein gewesen, werde hier meine Kar­riere beenden. Ich liebe diesen Verein und wenn mich meine Art, die mir woan­ders viel­leicht manche Dinge ver­baut hat, hierher geführt hat, dann ist doch alles super“, sagte Stop­pel­kamp am Mikrofon von Magenta Sport. Seine Worte klingen wie ein vor­weg­ge­nom­mener, ver­söhn­li­cher Abschied von einer Kar­riere, in der sport­lich und finan­ziell wohl mehr für den 35-Jäh­rigen drin gewesen wäre. Aber: Es geht nicht alles nur ums Geld“, schloss Stop­pel­kamp an. Auch ohne üppige Mil­lio­nen­ge­hälter hob er sich abseits der Bun­des­liga hervor und wurde zu einem der besten Tech­niker der 3. Liga. Höchste Zeit also, seine Kar­riere zu wür­digen.

Treue­be­kenntnis zum MSV

Sein erstes Spiel in der 3. Liga machte der Offen­siv­mann im Juli 2019. Und wie am Mon­tag­abend über­ragte er dabei. Zwei Tore und ein Assist lau­tete seine Aus­beute beim 4:1‑Sieg gegen Son­nenhof Groß­as­pach. Nach dem Abstieg aus der 2. Bun­des­liga im Mai zuvor war Stop­pel­kamp dem Verein treu geblieben, bei dem er bereits von 1997 an fünf Jahre in der Jugend gespielt hatte. Ver­mut­lich war sein Ver­bleib an die Hoff­nung geknüpft, schnell wieder mit dem MSV ins Unter­haus zurück­zu­kehren. Doch daraus wurde nichts: Im ersten Jahr nach dem Abstieg schei­terte Duis­burg knapp, weil die Mann­schaft keines der letzten sieben Spiele mehr gewinnen konnte. Zuvor waren die Zebras lange Tabel­len­führer gewesen. In den beiden Jahren darauf reichte es für den MSV nur noch für Abstiegs­kampf mit zwei ent­täu­schenden 15. Plätzen am Schluss. Auch, weil Stop­pel­kamp zeit­weise immer wieder mit Ver­let­zungen und Erkran­kungen zu kämpfen hatte. Seinem Her­zens­verein hielt er stets weiter die Treue. Im kom­menden Sommer endet sein Ver­trag, dann wird er 36 Jahre alt sein.