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Seite 2: „Den nächsten, der mir zu nahe kommt, trete ich um!“

Ste­pa­no­vics Vor­gänger war Jörg Berger. Wel­chen Anteil hatte er am attrak­tiven Spiel der Mann­schaft? 
Einen sehr großen, denn Stepi“ hat eine voll­ständig intakte Mann­schaft über­nommen.

Aber auch Sie wurden von Uli Stein im Trai­ning mit­unter hart ange­gangen. 
Ich weiß, worauf Sie anspielen. Wir machten ein Klein­feld-Match, fünf gegen fünf, Uli stand bei den anderen im Kasten. Wir haben das andere Team mit kurzen Ball­sta­fetten vor­ge­führt, nach fünf Minuten führten wir mit 4:0. Da sagte Uli: Den nächsten, der mir zu nahe kommt, trete ich um!“ Das war dann ich. Zu meinem Glück bin ich noch hoch­ge­sprungen, sonst hätte ich wahr­schein­lich im Kran­ken­haus gelegen.

Wie haben Sie reagiert? 
Ich habe gesagt: Du bist doch nicht ganz dicht!“ und danach die Kom­mu­ni­ka­tion für eine Woche ein­ge­stellt. Irgend­wann kam er dann und hat sich ent­schul­digt. 

Und Sie haben ange­nommen? 
Na klar, aber ich habe auch gesagt: Schön und gut, aber das hätte mal einer bei Dir machen müssen.“ Bei mir hat er das nur einmal gemacht, aber es gab sicher Abwehr­spieler, die öfter mit Muf­fen­sausen auf den Platz gegangen sind, wenn sie vor ihm spielen mussten.

Hat man bei so einem Klima Lust zur Arbeit zu gehen? 
Manchmal nicht. Das Schlimme war ja, dass Uli gar nichts zu sagen brauchte. Wenn er ein Tor bekam, reichte sein Blick und man wusste, gleich kommt wieder was. Über Uli gibt es viele lus­tige Geschichten.

Was fällt Ihnen noch ein? 
Beim Tor­schuss­trai­ning habe ich manchmal den Ball geschlenzt. Aber er hat nur gehalten, wenn einer Voll­spann drauf­schoss. Wenn ich den Ball aus 16 Metern flach ins Eck schob, reagierte er gar nicht.

Auch seine Anspra­chen sind legendär. 
Im Pokal führten wir gegen einen Ama­teur­li­gisten zur Halb­zeit 3:0, aber natür­lich hätten wir 6:0 führen müssen. Uli kommt in die Kabine und brüllt rum. Da bin ich auf­ge­standen und habe gesagt: Stein, halt end­lich mal deine Klappe!“ Da hat er mich ange­guckt und war ruhig. Sonst hat nie jemand was gesagt, aber da ist mir der Kragen geplatzt.

Wie ging das weiter? 
Abends nach dem Spiel, trafen wir uns in einer Dis­ko­thek. Uli saß an der Theke und kam rüber zu mir: Uwe, fand ich gut, dass du heute mal was gesagt hast.“

Und darauf Sie? 
Ich sagte: Das wurde doch auch mal Zeit.“