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Seite 2: Xhaka, du schaffst es!

Jairo Sam­perio
Allein der Name von Mainz’ Neu­zu­gang Jairo Sam­perio klingt schon wie ein kom­pli­zierter Trick, bei dem sich min­der­be­gabte Fuß­baller und/​oder Sport­jour­na­listen die Sprung­ge­lenke aus dem Fuß­fleisch drehen würden. Und tat­säch­lich machte Sam­perio seinem Namen im Spiel gegen Augs­burg alle Ehre, als er im geg­ne­ri­schen Straf­raum an den Ball kam, eine wun­der­schöne Pirou­ette drehte und die Kugel lässig ins Eck nagelte – alles in einer flie­ßenden Bewe­gung. Ein Tor, so schön, dass irgendwo in Ber­gisch Glad­bach Heidi Klum reflex­haft ein Foto in Rich­tung Fern­seher hielt.

Granit Xhaka
Glad­bachs Granit Xhaka hin­gegen trägt einen Namen, bei dem man auto­ma­tisch beid­bei­nige Blut­grät­schen, schmerz­hafte Press­schläge und saf­tige Weit­schuss­peit­schen asso­zi­iert. Zumin­dest letz­teres zeigte Xhaka im Spiel gegen Han­nover, als er in der 49. Minute den Ball mit stolzen 103 Km/​h derart satt ins Eck prü­gelte, dass man meinen konnte, er habe mit dem Tor­netz noch eine Rech­nung offen. Auch dank Xhakas Tor steht Glad­bach nun auf Platz zwei der Tabelle. Ob vor seinem Treffer ein Mit­spieler zu ihm kam und sagte: Xhaka, du schaffst es!“, wissen wir nicht. Wir würden es uns aber wün­schen.

Flo­rian Klein
Ver­weilen wir noch ein klein wenig bei geilen Gewalt­schuss­toren und zünden andächtig eine nach Leder und frisch gemähtem Rasen rie­chende Duft­kerze an, in Gedenken an Flo­rian Kleins wun­der­volle 25-Meter-Peit­sche im Spiel gegen Lever­kusen. Einen zweiten Ball nach einem Frei­stoß drosch Klein zum 2:3 in die Maschen und war somit nicht unwe­sent­lich an der atem­be­rau­benden Auf­hol­jagd der Stutt­garter gegen Lever­kusen betei­ligt, die letzt­lich in einem 3:3 mün­dete. Ein bes­seres Come­back als der VfB am Samstag haben in diesem Jahr bisher nur die Turtles hin­ge­legt.

Marvin Ducksch
Ach komm, ein geiles Gewalt­schusstor geht noch und aller guten Dinge sind schließ­lich drei. Also Vor­hang auf für Marvin Ducksch, der im Spiel gegen Frank­furt ganze 135 Sekunden nach seiner Ein­wechs­lung mit einem abso­luten Sen­sa­ti­onstor für den Aus­gleich sorgte. Etwa vom Straf­raumeck aus hufte Ducksch den Ball aus vollem Lauf über Frank­furts Keeper Felix Wied­wald hinweg ins Netz. Noch bei den letzten beiden Spielen stand Ducksch wegen man­gelnder Trai­nings­leis­tung nicht einmal im Kader und musste sogar zum Rap­port bei Manager Born, seinen Frust dar­über scheint Ducksch nun auf die rich­tige Weise kana­li­siert zu haben. Wussten wir auch nicht, dass es Arten der Frust­be­wäl­ti­gung gibt, die nicht an einer Theke statt­finden.

Karim Bel­larabi
Was Karim Bel­larabi der­zeit anpackt, gelingt. Nach drei Toren in sieben Spielen und seinem Natio­nalelf-Debüt gegen Polen war Bel­larabi nun auch gegen Stutt­gart erfolg­reich. In der 41. Minute setzte er sich im Straf­raum gegen sechs Gegen­spieler durch und schloss zum 3:0 ab. Dass sein Solo eher aussah, als wäre Bel­larabi auf der Wall­dorf­schule groß­ge­worden und wollte nun das Wort Wursch­teln“ in den Stutt­garter Straf­raum tanzen – geschenkt. Und das welt-häss­lichste Solo-Tor zu schießen ist ja auch eine Leis­tung.

Ilkay Gün­dogan
Wir freuen uns, Dort­munds Ilkay Gün­dogan nach schier end­loser Pause wieder in der Bun­des­liga begrüßen zu dürfen. Knapp andert­halb Jahre war Gün­dogan außer Gefecht gesetzt, eine ent­zün­dete Ner­ven­wurzel im Len­den­wir­bel­be­reich und der damit ver­bun­dene Brech­reiz beim Gedanken daran hatten Pro­fi­fuß­ball für den Dort­munder unmög­lich gemacht. Kleiner Wer­muts­tropfen war natür­lich einer­seits das Ergebnis gegen Köln, ande­rer­seits die Tat­sache, dass Gün­dogan als Gegen­leis­tung für die wie­der­erlangte Fit­ness bedau­erns­wer­ter­weise sein sym­pa­thi­scher Kreis­klassen-Bauch­an­satz wieder ver­schwunden ist. Aber man kann ja auch nicht alles haben.