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Seite 2: „Wir müssen uns eingestehen, dass man uns einfach nicht will.“

Was ist die Moti­va­tion dahinter?
Reit­hofer: Fuß­ball wird hier als Werk­zeug benutzt, um gesetz­liche Ände­rungen durch­zu­setzen, die die ganze Gesell­schaft betreffen. Das betrifft bei­spiels­weise auch die Video­über­wa­chung von Spielen: In der Durch­set­zung des umstrit­tenen Para­gra­phen wird nun auch unter­sucht, ob jemand die Menge auf­sta­chelt“. Um das fest­zu­stellen, werden in Über­wa­chungs­auf­nahmen Mimik und Gestik der Akteure ana­ly­siert, deren Inter­pre­ta­tion einem völlig will­kür­li­chem Spiel­raum unter­liegen.

Sind Sie über­rascht über das Ergebnis der Debatte?
Mitter: Von offi­zi­eller Seite der Politik ist die Dis­kus­sion abge­schlossen. Und das ist natür­lich eine Ent­täu­schung. Die Zivil­ge­sell­schaft ist ohn­mächtig, obwohl sich eine breite Front bil­dete.

Gab es denn einen Dialog?
Mitter: Kurz­zeitig waren wir in Gesprä­chen mit Jus­tiz­spre­chern der Par­teien, also mit Leuten die poli­ti­schen Ein­fluss auf die Justiz nehmen können. Dieser Dialog ist aller­dings schnell ein­ge­schlafen – ob bewusst, sei dahin­ge­stellt. Unser Wunsch war die Abschaf­fung oder zumin­dest eine Ent­schär­fung des Para­gra­phen. In den Gesprä­chen und in Pres­se­aus­sen­dungen wurde auch stets beteuert, dass der Weg in diese Rich­tung gehe. Das Ergebnis passt mit diesen Ankün­di­gungen so gar nicht überein.

Wie emp­finden Sie den Umgang der Politik mit öster­rei­chi­schen Fans?
Mitter: Wären die Gespräche erfolg­reich ver­laufen, hätte sich die Situa­tion für die Fans ver­bes­sern können. Die Politik ist jedoch ver­ein­nahmt von anderen Inter­es­sen­gruppen. Wir müssen uns ein­ge­stehen, dass man uns ein­fach nicht will.

In Ihrer Pres­se­mit­tei­lung schreiben Sie, die Brü­cken eines kon­struk­tiven Dia­logs seien nun ein­ge­stürzt. Wie sehen nun die wei­teren Schritte der Rechts­hilfe Rapid aus?
Mitter: Wir haben auf den Dialog gesetzt und wurden ent­täuscht. Aller­dings resi­gnieren wir jetzt nicht, der Weg ist nur wieder ein anderer. Wir sehen uns als Kon­troll­in­stanz, die Fälle zuerst einmal in die Öffent­lich­keit tragen muss. Mit der Erzeu­gung von medialer Auf­merk­sam­keit werden wir ver­su­chen, das Ungleich­ge­wicht, das in der Behand­lung von Fan­inter­essen herrscht, zu ver­bes­sern.