Am Samstag übernahm der FC Bayern die Tabellenführung. Und womit? Mit Recht. Das Team spielt nämlich eine tolle Saison – auch wenn das kaum jemand merkt.
Er tat das mit einer Serie, auf die selbst Pep Guardiola stolz wäre, denn aus den letzten 13 Bundesligaspielen sammelte die Mannschaft unfassbare 36 Punkte. Um zu verstehen, was für eine fantastische Bilanz das ist, muss man sich Folgendes vor Augen führen: Wenn die Bayern aus diesen 13 Spielen nur das rausgeholt hätten, was eine Elf tut, die klar auf Meisterkurs ist – also zum Beispiel neun Siege und vier Unentschieden –, dann würden sie heute in der Tabelle noch immer recht deutlich hinter Borussia Dortmund liegen.
Von den Toren ganz zu schweigen. Die Bayern waren im Torverhältnis ja mal 16 Treffer hinter dem BVB, aber wer in zwei potenziell heiklen Partien – gegen den Angstgegner Gladbach und gegen einen VfL Wolfsburg, der bis zu diesem Zeitpunkt weniger Tore kassierte hatte als etwa Hertha BSC – gleich elfmal jubelt, der holt einen solchen Rückstand schnell auf. Auch dank eines Torjägers wie Lewandowski, der nicht nur die Torschützenliste anführt, sondern schon mehr Treffer vorbereitet hat als Marco Reus oder Thorgan Hazard.
Abwarten?
Mit anderen Worten: Der FC Bayern spielt seit Ende November eine sensationelle Saison. In dieser Zeit haben 17 Mannschaften versucht, eine Niederlage gegen die Münchener zu vermeiden. Nur drei haben geschafft: Leverkusen, das wie wir nun alle wissen sehr starke Ajax Amsterdam und der FC Liverpool. Im Grunde wäre dies der Moment, den Hut zu ziehen und zu sagen: „Respekt, Niko Kovac. Auch wenn kaum jemand Notiz davon nimmt, das ist eine selbst für Bayern-Verhältnisse herausragende Leistung.“
Aber vielleicht warten wir damit auch erst bis Mittwoch.