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Vor einigen Tagen ver­öf­fent­lichte ein Spieler des eng­li­schen Ama­teur­teams Cuck­field Town (Mid-Sussex Foot­ball League) einen groß­ar­tigen Spiel­be­richt. Es geht um Mit­spieler, die in Bil­lard­ti­sche pissen, um Alkohol, Dorf­idioten, Bei­nahe-Schlä­ge­reien und Gedächt­nis­ver­lust. Kurzum: Es geht um alles, was wir am Ama­teur­fuß­ball lieben.

Der Autor Dutty, Innen­ver­tei­diger des Teams, sitzt um fünf Uhr mor­gens am Flug­hafen in Dubai und schreibt: Ich warte hier auf meinen Flug nach Sri Lanka. Keine große Sache“. Eine andere Sache war umso größer: das Spiel am 20. Februar gegen Ditch­ling.

Es war für Cuck­field Town das erste Spiel nach zwei Wochen Pausen, denn die Partie in Fram­field eine Woche zuvor war wegen Hoch­wasser aus­ge­fallen. Er schreibt:

Ein früher Anstoß bedeu­tete Treffen am Platz um halb eins, außer für Leo, der dachte, es ginge um 12:45 los und trotzdem noch zehn Minuten zu spät kam. Was kein großes Pro­blem gewesen wäre, hätte er an seine Kla­motten gedacht. Nachdem wir in der War­te­zeit eine Weile rum­ge­sessen und uns gegen­seitig über uns lustig gemacht hatten, konnten wir uns zu einem halbar­schigen Auf­wärm­pro­gramm durch­ringen. Trotz arm­se­liger Vor­be­rei­tung schienen alle enthu­si­as­tisch zu sein, und nach einer mit­rei­ßenden Rede unseres Trai­ners ging es zum Anstoß.“

Er pisste in eines der Bil­lard­tisch-Löche

Die Stim­mung war den­noch ein biss­chen gedrückt, denn es beschäf­tigte uns noch die ernst­hafte Ange­le­gen­heit, dass Jordan Litt­le­cott am ver­gangen Freitag aus dem St. Francis Social Club geschmissen wurde. Warum? Weil er in eines der Bil­lard­tisch-Löcher gepisst hatte. Als er aus dem Laden gezerrt wurde, brüllte er noch ›Warum gibt es keine Bil­lard­ku­geln für Ginger?‹.“

Sach­lich geht es weiter. Wobei nun eher Spiel­de­tails beschrieben werden. Beson­ders übel stößt dem Ver­fasser des Berichts auf, dass der geg­ne­ri­sche Keeper ein Tor schoss:

Wir wurden schnell bestraft, als einer der Gegner (man sagte mir, es sei der Tor­wart gewesen, was mich ärgert, weil er wie ein totaler Voll­pfosten wirkte) von der Mit­tel­linie abzog, der Ball von Wind erfasst wurde, an uns allen vorbei flog und nach einem Auf­setzer am Straf­raum genau über Taylor ins Tor sprang. Eine ziem­lich ärger­liche Art und Weise, sich ein Tor zu fangen, aber um ehr­lich zu sein hatten wir es ver­dient. Der Rest der Halb­zeit ver­ging ohne beson­dere Vor­komm­nisse und wir gingen mit 0:1 in die Pause.“

In der Kabine riss Trainer uns allen ein biss­chen den Arsch auf, weil wir nicht ansatz­weise das abge­rufen haben, was wir hätten leisten können“.

Danach muss der Autor ein­ge­stehen, dass er nicht mehr viel von dem weiß, was pas­siert ist, es ist alles ziem­lich lücken­haft“. Das liest sich dann so:

Wir spielten für zehn bis fünf­zehn Minuten Fuß­ball, ohne damit irgend etwas zu reißen, dann wurden wir müde und haben anschei­nend irgend­wann auf­ge­geben. Die letzten zehn Minuten waren ein ziem­li­ches Durch­ein­ander, kein Kampf, keine Lauf­be­reit­schaft, keine Mann­de­ckung, und kein Inter­esse am Ergebnis.“

Jedes Dorf hat einen Idioten, aber Ditch­ling hat anschei­nend fünf“

Der Autor ist sich auch nicht sicher, ob das Spiel 0:4 oder 0:5 aus­ge­gangen ist, aber die Lek­tion daraus sollte sein, dass wir uns bis zum Ende rein­hängen müssen“.

Eine beson­dere Erwäh­nung ver­dienten dann noch die ange­reisten Fans.

Jedes Dorf hat einen Idioten, aber Ditch­ling hat anschei­nend fünf davon, und alle waren beim Spiel am Samstag dabei. Jeder säuft gerne mal einen über den Durst, aber wenn du ein erwach­sener Mann bist und du schon vom Schiri ermahnt werden musst, weil du dich wie ein Wichser ver­hältst, dann soll­test du viel­leicht mal in dich gehen.“

Der Autor hatte in der zweiten Halb­zeit das Ver­gnügen, genau vor besagten Clowns spielen zu müssen“:

Als ich einen Frei­stoß aus­führte, machte einer von ihnen Furz­ge­räu­sche. Nor­ma­ler­weise hätte ich das viel­leicht lustig gefunden. Da ich aber zur Halb­zeit kotzen musste, war ich ein biss­chen ange­spannt.“

Kurz spielte er mit dem Gedanken einen der Stö­ren­friede einen ordent­li­chen Kinn­haken zu ver­passen, aber ich konnte mich wieder beru­higen. Nach dem Spiel habe ich mich ziem­lich flott ent­fernt“.

Der Bericht schließt mit einem flam­menden Appell:

Wie auch immer: Es gibt diese Saison noch einige Spiele und genug Chancen, die benö­tigten Punkte zu sam­meln. Also hakt diese Partie ab und erin­nert euch an unsere Leis­tungen gegen Fur­nace Green und Ringmer. Lie­be­voll, Dutty“