11FREUNDE WIRD 20!

Kommt mit uns auf eine wilde Fahrt durch 20 Jahre Fuß­ball­kultur: Am 23. März erschien​„DAS GROSSE 11FREUNDE BUCH“ mit den besten Geschichten, den ein­drucks­vollsten Bil­dern und skur­rilsten Anek­doten aus zwei Jahr­zehnten 11FREUNDE. In unserem Jubi­lä­ums­band erwarten euch eine opu­lente Werk­schau mit unzäh­ligen unver­öf­fent­lichten Fotos, humor­vollen Essays, Inter­views und Back­s­­tages-Sto­­ries aus der Redak­tion. Beson­deres Leckerli für unsere Dau­er­kar­ten­in­haber: Wenn ihr das Buch bei uns im 11FREUNDE SHOP bestellt, gibt’s ein 11FREUNDE Notiz­buch oben­drauf. Hier könnt ihr das Buch be­stellen.

Außerdem prä­sen­tieren wir euch an dieser Stelle in den kom­menden Wochen wei­tere spek­ta­ku­läre Repor­tagen, Inter­views und Bil­der­se­rien. Heute: Cam­pino und Jürgen Klopp im gemein­samen Inter­view.

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Cam­pino, was war Ihr erster Gedanke, als Jürgen Klopp Trainer Ihres Lieb­lings­ver­eins FC Liver­pool wurde?
Cam­pino: Dass meine Freunde in Liver­pool einen guten Rie­cher hatten. Sie haben mich näm­lich schon gegen Ende der letzten Saison ständig darauf ange­spro­chen, ob ich nicht was regeln könne. Nach dem Motto Can’t you call Jurgen?“ Mein zweiter Gedanke war: Wenn ich es schon nicht machen darf, dann bitte er.
Klopp: Oha, das ist ver­mut­lich das größte Lob, das ich bis­lang bekommen hab!
Cam­pino: Du lachst, aber das muss ich erklären. Ich ver­folge die Reds seit meinem elften Lebens­jahr. Liver­pool stand immer für mein Eng­land und des­halb irgendwie auch für meine eng­li­sche Mutter, und erst einmal unwei­ger­lich in Oppo­si­tion zu meinem deut­schen Vater. Des­halb konnte ich mir lange nicht vor­stellen, dass es hier mal deut­sche Spieler oder Trainer geben würde. Dann kam als erster Kalle Riedle und war sehr beliebt, später folgten Markus Babbel und Didi Hamann, der heute zu den Legenden des Klubs zählt. In sol­chen Momenten ist der deut­sche Teil in mir schon ein wenig stolz. Dass du jetzt hier Manager bist, ist natür­lich noch mal eine andere Dimen­sion.

Jürgen Klopp, wann wurde Ihnen klar, dass Sie als Trainer des FC Liver­pool auch für Cam­pinos see­li­sches Wohl­be­finden zuständig sind?
Klopp: Ich wusste schon länger, dass er Fan ist. Aber erst als wir uns ken­nen­ge­lernt haben, hat er mir erzählt, wie intensiv er das betreibt, mit Jah­res­karte und häu­figen Besu­chen. Und es gibt zwei­fellos leichter zu errei­chende Städte. Wie Cam­pino es macht, vor und nach dem Spiel in Liver­pool unter­wegs zu sein, so würde ich es auch machen, wenn ich könnte. In Dort­mund ist so ein Full Package auch mög­lich, vier Stunden vorm Spiel am Sta­dion zu sein und drei Stunden danach noch im Stro­bels her­um­zu­hängen, der Kneipe nebenan. Das ist der Fuß­ball, wie wir ihn bei aller Ver­än­de­rung am meisten lieben, da kommen wir schließ­lich alle her.

Cam­pino, wie oft kommen Sie nach Liver­pool?
Cam­pino: Das hängt davon ab, ob meine Band und ich auf Tournee sind oder gerade ein Album auf­nehmen. Dann geht auch zeit­weise mal für mich nichts, aber zu anderen Zeiten besuche ich die Spiele regel­mäßig. So um die zehn Mal pro Saison bin ich nor­ma­ler­weise hier, der Rest wird im Fern­sehen geguckt. Meine Dau­er­karte nutzen dann Freunde.

Herr Klopp, was können Sie von Cam­pino noch über den Klub lernen?
Klopp: Bestimmt eine unend­liche Menge, denn ich fände es ver­messen zu sagen, dass ich nach einem halben Jahr nichts mehr lernen müsste. Wor­über ich inzwi­schen viel weiß, sind die internen Abläufe, denn die sind für mich rele­vant. Hier bin ich ange­kommen, und hier habe ich auch gleich gemerkt: Das ist ein unfassbar geiler Klub! Ich habe nach Mainz und Dort­mund zum dritten Mal Glück gehabt, weil der FC Liver­pool zwar eine Rie­sen­nummer mit glo­baler Bedeu­tung ist, aber hier drin in unserem Head­quarter in Mel­wood ist er eine totale Familie.

Cam­pino, was würden Sie Jürgen Klopp über Ihren Verein erklären wollen?
Cam­pino: Das ist Blöd­sinn. Was sollte ich Jürgen Klopp noch über Liver­pool erzählen, was er inzwi­schen nicht schon viel besser weiß? Aus­ge­nommen die Mann­schafts­auf­stel­lung vom UEFA-Cup-Sieg 1972/73 viel­leicht. Ich könnte ihm bes­ten­falls einen Tipp geben, wo es in Liver­pool wel­ches Bier vom Fass gibt und wo man anständig feiern kann.
Klopp: Es wäre extrem lässig, ein Bier trinken zu gehen, aber ehr­lich gesagt, war es schon in Dort­mund nicht mehr mög­lich. Hier in Liver­pool war ich nach der Ver­trags­un­ter­zeich­nung mit meiner Frau und meinem Co-Trainer Piet Kra­witz abends um die Ecke vom Hotel in einem Pub. Da stand das Bier schon vor uns, bevor wir bestellen konnten, und die lokalen It-Girls haben uns gleich in Beschlag genommen. Am nächsten Tag kur­sierte ein Foto, auf dem ich auf der rechten Schulter die Brüste einer Frau und auf der linken die einer anderen liegen hatte. Dabei hatte das Foto meine Frau geschossen.
Cam­pino: Der Fuß­ball-Pop­star­faktor ist in Eng­land viel größer als in Deutsch­land.