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Seite 2: Zieler nicht der einzige Profi auf der 96-Abschussliste

Es ist seit der Grün­dung das erste Mal, dass das Bündnis öffent­lich so deut­lich Stel­lung bezieht. Ins Leben gerufen haben die Spieler den Zusam­men­schluss, als sie sich im Zuge der Wie­der­auf­nahme des Spiel­be­triebs nach der Corona-Pause von der DFL über­gangen fühlten. Die Initia­toren sehen im aktu­ellen System eine große Lücke“.

Als Kern­punkte seiner Arbeit sieht das Bündnis den bes­seren Gesund­heits­schutz der Spie­le­rinnen und Spieler, mehr finan­zi­elle Soli­da­rität und Sta­bi­lität sowie einen wirk­samen Kampf gegen Dis­kri­mi­nie­rung. Als zweite Spie­ler­ge­werk­schaft neben der VDV (Ver­ei­ni­gung der Ver­trags­fuß­ball­spieler) ver­steht es sich indes nicht. Wir arbeiten letzt­end­lich auf das gleiche Ziel hin“, sagte Andreas Luthe. Nils Petersen ergänzte: Bisher hatten wir keine Gele­gen­heit, selbst zu agieren. Es wäre schön, wenn das in Zukunft anders wäre.“

Kocak plant ohne Prib und Bak­a­lorz

In der Causa Zieler reagiert das Bündnis zwar statt zu agieren, macht aber den Fall auch zu einem all­ge­meinen Poli­tikum. Polemik und Respekt­lo­sig­keit gehören nicht zum Fuß­ball“, heißt es in dem State­ment der Gruppe, der mitt­ler­weile mehr als 460 Spie­le­rinnen und Spieler ange­hören. Der Umgang zwi­schen Verein und Spieler sollte auch bei sport­li­chen Dif­fe­renzen immer respekt­voll und wert­schät­zend sein. Natür­lich kann sich ein Funk­tionär zu sport­li­chen Ein­schät­zungen äußern. Sach­lich und intern. Aber nicht respektlos über die Medien.“

Han­no­vers Trainer Kenan Kocak ist diesen Weg offenbar gegangen und äußerte sich erst jetzt öffent­lich zur Per­so­nalie Zieler. Wir haben uns sport­lich für diesen Weg ent­schieden. Ich hatte vor Wochen schon ein offenes und ehr­li­ches Gespräch mit Ron. Er wurde von mir infor­miert“, sagte Kocak dem Kicker. Auch Ex-Kapitän Edgar Prib und Noch-Kapitän Marvin Bak­a­lorz habe er per­sön­lich über ihren Platz auf der 96-Streich­liste infor­miert. Es ist meine Pflicht als Trainer, jedem Spieler mit­zu­teilen, wie seine Situa­tion ist und wie ich seine Zukunft sehe“, sagte Kocak weiter.

Zielers Vor­gänger im 96-Tor wird auch sein Nach­folger

Sport­lich ist die Ent­schei­dung, nicht mehr auf Zieler zu setzen, durchaus nach­voll­ziehbar. Der 31-Jäh­rige sah bei einigen Gegen­tref­fern nicht gut aus und kas­sierte ins­ge­samt 46 Gegen­tore (viert­schlech­tester Wert der Liga). So faus­tete er im Februar vor dem 2:2 gegen Wehen Wies­baden am Ball vorbei und schenkte damit den Dreier her. Eine Woche später hielt er gegen Fürth den Sieg mit starken Paraden und einem gehal­tenen Elf­meter fest. Für die Ver­ant­wort­li­chen über­wiegen den­noch die schlechten Auf­tritte. Sie ver­pflich­teten Zielers Vor­gänger im 96-Tor Michael Esser per Leihe von der TSG Hof­fen­heim und machten ihn prompt wieder zur Nummer eins.

Der Verein würde Zieler, der noch einen Ver­trag bis 2023 besitzt und offenbar zwi­schen 700.000 und 800.000 Euro pro Jahr Gehalt kas­siert, gerne ablö­se­frei ziehen lassen. Das ließ Kind eben­falls ver­lauten. Angeb­lich stand der Tor­hüter bei Bun­des­li­gist Union Berlin als Nach­folger von Rafal Gikie­wicz zur Debatte, der Wechsel dürfte aller­dings vom Tisch sein. Union ver­pflich­tete statt­dessen Andreas Luthe.