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Seite 4: „Warum soll ich meinen Luxus verstecken?"

Sky hat Sie mal daheim besucht. Sie wussten nicht, wie viel eine Packung Spa­ghetti kostet, stiegen dann in Ihr Luxus­auto. Sie wirkten in der Sen­dung sehr ober­fläch­lich. Gleich­zeitig haben Sie in der Talk­show von Markus Lanz sehr reflek­tiert Aus­kunft über das Pro­fi­da­sein gegeben. Woher kommt dieser Wider­spruch?
Das ist für mich kein Wider­spruch. Das eine schließt das andere doch nicht aus. Ich bin jemand, der zu schätzen weiß, was er hat und sehr dankbar dafür ist. Ich genieße meinen Luxus, auch weil ich früher gar nichts hatte. Das heißt aber nicht, dass ich keinen Tief­gang habe. Das wird leider sehr oft pau­scha­li­siert. Bei dem Besuch von Sky habe ich zum Bei­spiel auch meinen Gucci-Anzug gezeigt. Aber ich frage Sie: Heißt das, dass ich des­wegen keinen Tief­gang habe? Natür­lich nicht!

Diese Bilder bleiben jedoch hängen.
Bei denen, die mich so sehen wollen, auf jeden Fall, aber man kann nicht jeden zufrie­den­stellen. Ich bin sehr inter­es­siert an Men­schen, bin offen und boden­ständig. Aber warum soll ich mich ver­ste­cken, nur weil die Gesell­schaft Luxus als Ober­fläch­lich­keit aus­legt? Diese Ansicht an sich ist doch total ober­fläch­lich. Ich habe 16 Jahre meine Kno­chen dafür hin­ge­halten, dass ich mir auch mal etwas gönnen kann. Denn wenn ich mich so zeige, kann es viel­leicht auch eine Moti­va­tion sein für andere Kinder aus schwie­rigen Ver­hält­nissen. Nach dem Motto: Wenn ich das geschafft habe, kannst du es auch.“

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Pau­lina Hil­des­heim
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Ein wei­terer Wider­spruch: Sie haben oft betont, dass Sie Schwie­rig­keiten mit Ihrer Popu­la­rität haben. Gleich­zeitig gibt Ihre Frau in der Bild“ intime Geheim­nisse Ihrer Bezie­hung preis, bei­spiels­weise wann sie die Pille abge­setzt hat. Nun reden sie beide in einem Pod­cast über Ihre Ehe. Wie passt das zusammen?
Gute Frage, kann ich aber ein­fach erklären. Ich bin keine Ram­pensau, aber ich will trotzdem nahbar sein. Ich muss nicht im Mit­tel­punkt stehen, aber ich will den Leuten etwas mit auf den Weg geben. Ich will Fans hinter die Kulisse bli­cken lassen. Insta­gram zum Bei­spiel ist für mich keine Platt­form zur Selbst­dar­stel­lung, son­dern für Inter­ak­tion. Ich ant­worte dort regel­mäßig auf Fragen von Fol­lo­wern. Die Leute denken immer, dass Fuß­baller total weit vom nor­malen Leben ent­fernt wären, aber das sind wir nicht.

Sie selbst haben sich schon augen­zwin­kernd als Spie­ler­frau­en­mann“ bezeichnet. Wie geht es nun für Sie beruf­lich weiter?
Ohne die Corona-Krise hätte ich einen Zwei­jah­res­ver­trag bei einem Klub im Aus­land unter­schrieben. Jetzt muss ich schauen, wie es weiter geht. Ich fühle mich fit und kann sicher noch ein paar Jahre auf ordent­li­chem Niveau spielen. Momentan ver­misse ich vor allem den Wett­kampf. Aus­ge­laugt vor der Kurve zu stehen und zu feiern – das ist das beste Gefühl, es trägt dich durch die kom­plette Woche. Und wenn ich eines wäh­rend der Corona-Krise gelernt habe, dann dass die Fans ein absolut unver­zicht­barer Teil des Fuß­balls sind.

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Pau­lina Hil­des­heim

Abschlie­ßend: Was hat sich in Ihren 16 Jahren als Profi am meisten geän­dert?
(Hält das Handy hoch)
Das hier hat alles geän­dert. Als ich ange­fangen habe, gab es noch keine Han­dy­ka­meras. Wir Spieler waren in Bars, Restau­rants oder auf der Straße viel anonymer unter­wegs. Die Hier­ar­chie inner­halb einer Mann­schaft ist fla­cher geworden. Und: Es ist vielm mehr Geld im Markt. Wobei die öffent­li­chen Zahlen zumin­dest bei den Gehäl­tern auch sehr oft nicht stimmen. Wenn Sie irgendwo Zahlen lesen, kommt es schon mal vor, dass Sie hier und da auch mal eine Mil­lion abziehen können. Ich wäre froh gewesen, wenn ich wirk­lich das ver­dient hätte, was in den Zei­tungen stand.