Mit dem Regionalligisten SV Babelsberg gelang David Danko in der ersten Runde des DFB-Pokals die Sensation gegen den Bundesligisten aus Fürth. Im Interview spricht der Mittelfeldspieler über seinen entscheidenden Elfmeter, die Party danach und das Debüt von Trainer Jörg Buder.
Herr Danko, Sie haben am Samstagabend bei der Erstrundenpartie im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten aus Fürth den entscheidenden Elfmeter verwandelt. Beschreiben Sie mal den Moment, als der Ball über die Linie gegangen ist.
In mir herrschte nur noch ein absolutes Gefühlschaos. Ich wollte erst nach links laufen, habe dann abgestoppt und bin zur rechten Eckfahne in Richtung unserer Fans gerannt. Nachdem ich das Trikot ausgezogen hatte, habe ich bemerkt, wie die ersten Leute über den Zaun gesprungen sind. Im nächsten Moment lag ich schon unter einem Berg von Menschen. Es lagen gefühlt 400 Leute auf mir drauf. Aber in solchen Moment spürt man keinen Schmerz.
Sie haben im Interview nach dem Spiel gesagt, Sie seien auf dem Weg vom Mittelkreis zum Elfmeterpunkt „gefühlt eine Minute“ unterwegs gewesen. Was ging Ihnen da durch den Kopf?
Der Ball lag ja links an der Eckfahne. Das war schon ein ganz schön langer Weg. Unterwegs habe ich gedacht: „Wenn du den jetzt machst, sind wir weiter! Wo schieße ich jetzt hin?“ Ich habe überlegt, ob ich es wie gewohnt mache, den Ball also von mir aus über mein linkes Standbein zu schießen. Ich habe mich aber umentschieden, weil wir den Tag davor im Training tatsächlich noch Elfmeter geübt haben. Da habe ich sicher rechts verwandelt. Deswegen habe ich lieber nichts geändert und ein, zwei mal in die linke Ecke geguckt, damit der Torwart vielleicht dorthin springt. Das ist perfekt aufgegangen.
„Auch wir als Mannschaft hatten das Gefühl, dass an diesem Tag etwas in der Luft lag.“
Sie haben erwähnt, dass Ihr Trainer Jörg Buder im Abschlusstraining noch Elfmeter trainieren ließ. Hat er dort auch schon eine feste Reihenfolge der Schützen festgelegt?
Nein, Jörg hat uns Spieler vor dem Elfmeterschießen gefragt. Dann haben sich auch gleich ein paar Jungs gemeldet und Verantwortung übernommen. Ich habe auch die Hand gehoben. Die Reihenfolge haben wir untereinander abgeklärt. Das war ganz witzig, eigentlich wäre ich der fünfte Schütze gewesen. Es gab aber irgendwie ein Kommunikationsproblem, da wurde die Reihenfolge dann kurz über den Haufen geworfen. Ich habe zu Jakub Moravec gesagt: „Komm, mach du die Fünf, ich übernehme dann die Sechs!“
Für Jörg Buder war es das erste Spiel als Cheftrainer. Was hat er vor und während des Spiels zu der Mannschaft gesagt?
Zunächst muss ich sagen, dass es für einen neuen Trainer keinen schöneren Einstand geben kann. Er hat uns immer wieder mit auf den Weg gegeben, dass wir daran glauben müssen, dass da wirklich etwas geht. Auch wir als Mannschaft hatten das Gefühl, dass an diesem Tag etwas in der Luft lag. Natürlich brauchst du gegen so einen Gegner auch eine große Portion Glück. Die hatten wir auch, so ehrlich muss man sein. Aber trotzdem haben wir leidenschaftlich gekämpft und diszipliniert verteidigt. Es war auch ganz wichtig, dass wir über 120 Minuten viel miteinander gesprochen haben. Jörg hat uns gesagt, dass das eine einmalige Nacht werden kann. Und er hat Recht behalten.