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Herr Danko, Sie haben am Sams­tag­abend bei der Erst­run­den­partie im DFB-Pokal gegen den Bun­des­li­gisten aus Fürth den ent­schei­denden Elf­meter ver­wan­delt. Beschreiben Sie mal den Moment, als der Ball über die Linie gegangen ist.
In mir herrschte nur noch ein abso­lutes Gefühls­chaos. Ich wollte erst nach links laufen, habe dann abge­stoppt und bin zur rechten Eck­fahne in Rich­tung unserer Fans gerannt. Nachdem ich das Trikot aus­ge­zogen hatte, habe ich bemerkt, wie die ersten Leute über den Zaun gesprungen sind. Im nächsten Moment lag ich schon unter einem Berg von Men­schen. Es lagen gefühlt 400 Leute auf mir drauf. Aber in sol­chen Moment spürt man keinen Schmerz.

Sie haben im Inter­view nach dem Spiel gesagt, Sie seien auf dem Weg vom Mit­tel­kreis zum Elf­me­ter­punkt gefühlt eine Minute“ unter­wegs gewesen. Was ging Ihnen da durch den Kopf?
Der Ball lag ja links an der Eck­fahne. Das war schon ein ganz schön langer Weg. Unter­wegs habe ich gedacht: Wenn du den jetzt machst, sind wir weiter! Wo schieße ich jetzt hin?“ Ich habe über­legt, ob ich es wie gewohnt mache, den Ball also von mir aus über mein linkes Stand­bein zu schießen. Ich habe mich aber ument­schieden, weil wir den Tag davor im Trai­ning tat­säch­lich noch Elf­meter geübt haben. Da habe ich sicher rechts ver­wan­delt. Des­wegen habe ich lieber nichts geän­dert und ein, zwei mal in die linke Ecke geguckt, damit der Tor­wart viel­leicht dorthin springt. Das ist per­fekt auf­ge­gangen.

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Auch wir als Mann­schaft hatten das Gefühl, dass an diesem Tag etwas in der Luft lag.“

Sie haben erwähnt, dass Ihr Trainer Jörg Buder im Abschluss­trai­ning noch Elf­meter trai­nieren ließ. Hat er dort auch schon eine feste Rei­hen­folge der Schützen fest­ge­legt?
Nein, Jörg hat uns Spieler vor dem Elf­me­ter­schießen gefragt. Dann haben sich auch gleich ein paar Jungs gemeldet und Ver­ant­wor­tung über­nommen. Ich habe auch die Hand gehoben. Die Rei­hen­folge haben wir unter­ein­ander abge­klärt. Das war ganz witzig, eigent­lich wäre ich der fünfte Schütze gewesen. Es gab aber irgendwie ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­blem, da wurde die Rei­hen­folge dann kurz über den Haufen geworfen. Ich habe zu Jakub Moravec gesagt: Komm, mach du die Fünf, ich über­nehme dann die Sechs!“

Für Jörg Buder war es das erste Spiel als Chef­trainer. Was hat er vor und wäh­rend des Spiels zu der Mann­schaft gesagt?
Zunächst muss ich sagen, dass es für einen neuen Trainer keinen schö­neren Ein­stand geben kann. Er hat uns immer wieder mit auf den Weg gegeben, dass wir daran glauben müssen, dass da wirk­lich etwas geht. Auch wir als Mann­schaft hatten das Gefühl, dass an diesem Tag etwas in der Luft lag. Natür­lich brauchst du gegen so einen Gegner auch eine große Por­tion Glück. Die hatten wir auch, so ehr­lich muss man sein. Aber trotzdem haben wir lei­den­schaft­lich gekämpft und dis­zi­pli­niert ver­tei­digt. Es war auch ganz wichtig, dass wir über 120 Minuten viel mit­ein­ander gespro­chen haben. Jörg hat uns gesagt, dass das eine ein­ma­lige Nacht werden kann. Und er hat Recht behalten.