Mit dem Finale in Sevilla krönt die Eintracht heute Abend eine spektakuläre Europapokal-Reise, die in Antwerpen begonnen hat. Zur Einstimmung: Frankfurts Weg ins Finale.
Eintracht Frankfurt trifft im Europa-League-Finale 2022 in Sevilla auf die Glasgow Rangers. Für die Eintracht ist es die Krönung einer magischen Reise durch Europa. Eine Reise, die am 16. September letzten Jahres ihren Anfang nimmt…
…mit einem Heimspiel gegen Fenerbahce Istanbul. Es wird ein mühsamer Europapokal-Auftakt für die Hessen, die nicht über ein 1:1 hinauskommen. Generell könnte die Gemengelage am Main in diesen Tagen besser sein. Auch die ersten fünf Bundesligaspiele kann die SGE nicht gewinnen.
Auch beim Auswärtsspiel gegen Royal Antwerpen sieht es lange nach einem mauen 0:0 aus. Ehe…
…Gonçalo Paciência in der Nachspielzeit per Elfmeter den erlösenden 1:0‑Siegtreffer erzielt. Es ist der Startschuss einer Reise.
Zwar gewinnen die Hessen in der Bundesliga weiterhin nicht, sie schlagen dafür aber Olympiakos Piräus am 3. internationalen Spieltag mit 3:1. Der Sieg bedeutet: Tabellenführung.
Und gute Stimmung.
Doch auch die Gegner der Frankfurter können Atmosphäre. Die Fans von Olympiakos mit einer beeindruckenden Choreo beim Rückspiel gegen Frankfurt.
Ein Spiel, das wieder mal in einem späten Drama endet. Jens-Petter Hauge schießt die Frankfurter in der Nachspielzeit zum 2:1‑Sieg im Hexenkessel von Piräus.
Die Gruppenphase beschließt die Eintracht mit zwei Unentschieden. Zuerst mit einem 2:2 gegen Antwerpen…
…dann mit einem 1:1 bei Fenerbahce. Die Eintracht wird somit ungeschlagen Gruppensieger.
Dabei immer wichtiger: Daichi Kamada. Der Japaner trifft allein in der Gruppenphase drei Mal – mehr als in der gesamten Hinrunde der Bundesliga. Er steht sinnbildlich für die Leistung der Frankfurter, die die erste Saisonhälfte dank einer Serie hintenraus zwar auf Platz sieben der Bundesligatabelle beenden, im November allerdings noch auf Platz 15 gestanden haben.
Im Achtelfinale dann beginnen die Nächte magisch zu werden. Das Hinspiel führt die Frankfurter nach Sevilla zu Real Betis. 5000 mitgereiste Frankfurter feiern ihre Mannschaft…
…die durch Treffer von Daichi Kamada und Flip Kostic 2:1 gewinnt und sich somit eine ideale Ausgangslage für das Rückspiel erspielt.
Aufgrund der Corona-Verordnungen werden lediglich 25.000 Zuschauer im Rückspiel ins Stadion gelassen. Und die Stimmung erlebt einen weiteren Dämpfer: Betis Sevilla geht mit 1:0 in Führung und erzwingt so die Verlängerung.
Und als schon jedermann dachte, man hätte sich auf ein Elfmeterschießen geeinigt, erzwingt Filip Kostic (hier irgendwo im Spielerknäul) mit einer Energieleistung in der 120. Minute das spielentscheidende Eigentor von Guido Rodriguez, das den Frankfurtern das Weiterkommen sichert.
So darf die Eintracht den Viertelfinaleinzug mit den Fans bejubeln.
Und wird von der Losfee mit dem Hammerlos FC Barcelona belohnt. Barca hat zu diesem Zeitpunkt unter Neu-Trainer und Vereinslegende Xavi zu alter Stärke zurückgefunden und gilt als Top-Favorit auf den Titel.
Für die Eintracht ist es das Spiel des Jahres, was die Fans mit einer Choreo in Gedenken an Jürgen Grabowski auch beeindruckend zelebrieren.
Getragen von der gigantischen Atmosphäre im Waldstadion erkämpft sich die Eintracht ein 1:1 und hat den Favoriten am Rande einer Niederlage. Während Ansgar Knauff trifft…
…überragen vor allem Torhüter Kevin Trapp und Martin Hinteregger. Die Basis für ein Weiterkommen, sie wird an diesem Abend in Frankfurt geschaffen.
Für die Fans ist die Auswärtsfahrt nach Barcelona ein Festtag. Schon tagsüber ist die Stadt fest in Frankfurter Hand. Und obwohl für die Gäste eigentlich nur 5.000 Tickets vorgesehen sind, finden die Fans Mittel und Wege, um doch live dabei sein zu können…
…wie dieses Bild beweist: Mehr als 25.000 Frankfurter sollen am Ende den Weg ins Camp Nou gefunden haben. Somit gerät das Rückspiel für die Eintracht zum Heimspiel.
Und nicht nur die Tribüne, sondern auch das Spiel wird von den Gästen dominiert. Schon zur Pause führen die Hessen mit 2:0.
Zwar muss die Eintracht hintenraus noch einmal zittern, unterm Strich steht jedoch ein 3:2‑Auswärtssieg und damit der Einzug ins Halbfinale. Die Freude kennt daraufhin keine Grenzen…
…auch nicht bei Trainer Oliver Glasner, der sich zum Bauchrutscher verleiten lässt.
Noch lange nach Abpfiff feiern Fans und Mannschaft auf dem Rasen des Camp Nou die magische Nacht von Barcelona.
Noch ein Schritt bis Sevilla. Für Frankfurt heißt dieser Schritt West Ham United. 3000 Fans reisen mit nach London.
Doch auch auf der Insel wissen sie, wie Choreo geht.
Was folgt, ist ein wirkungsvoller Stimmungsdämpfer: Ansgar Knauff sorgt für den frühen Führungstreffer in der 2. Minute.
Durch den Ausgleich der Londoner müssen Mannschaft und Fans einen zwischenzeitlichen Rückschlag hinnehmen.
Dann schlägt „Mr. Europa League“, Daichi Kamada, wieder zu und sichert den Frankfurtern mit dem 2:1 eine perfekte Ausgangslage für das entscheidende Rückspiel vor heimischer Kulisse.
Die Begegnung hat es in sich. Schon vor dem Anpfiff.
Eine frühe rote Karte für West Hams Cresswell stößt das Tor zum Finale für die Eintracht weit auf.
Ehe das Tor von Rafael Borré die SGE in Führung bringt. Das 1:0 markiert auch gleichzeitig das Endergebnis.
Und macht den Weg frei für eine rauschende Party im Waldstation.
…mit Platzsturm,…
…Sieger-Selfies,…
…Erfrischungsgetränken…
…und einer Botschaft an die englischen Gäste.
Jetzt fehlt der SGE nur noch ein Sieg im heutigen Finale, um die Geschichtsbücher zu füllen. Wir sind uns sicher, dass wir für ganz Deutschland sprechen, wenn wir sagen: Holt das Ding nach Hause.