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Als die Mann­schaft von Ein­tracht Frank­furt am Abend des 19. Mai die Treppen des Olym­pia­sta­dions hoch­ging, hinein in die bereits gut gefüllte Beton­schüssel, trug jeder Spieler ein beson­deres T‑Shirt. Weiß war es, und auf dem Rücken prangte die Nummer 12. Das Beson­dere: Die Ultras hatten das Shirt designt, und auf jeden der 20.000 Sitze, die für die Fans der Ein­tracht vor­ge­sehen waren, eben­falls ein Exem­plar gelegt. Die Sym­biose zwi­schen Mann­schaft und dem 12. Mann war also schon beim Warm­ma­chen sichtbar.

Wenn heute Abend der FC Bayern auf Bayer Lever­kusen trifft, werden keine Fans im Sta­dion sein. Weil klar, Corona. Die Gefahr, dass sich das Mas­sen­event zur Mas­sen­an­ste­ckung ent­wi­ckelt, ist zu groß. Wes­halb der DFB unter der Woche das Sta­dion in den Kurven abge­hangen hat mit Planen in den Farben der Final­teil­nehmer. Der Schein soll gewahrt werden. Die Frage ist nur: Warum?

Ver­ständnis für die Not

Zu Beginn der Coro­na­krise war der Auf­schrei des Pro­fi­fuß­balls laut. Und das Ver­ständnis von allen Seiten vor­handen. Die Bun­des­liga, das war die über­wie­gende Mei­nung, solle mög­lichst bald fort­ge­führt werden. Not­falls ohne Zuschauer. Das Haupt­ar­gu­ment: TV-Sender würden die letzte Tranche nicht zahlen, solange nicht geklärt sei, ob und wann wieder gespielt werde. Vielen Ver­einen drohe auf­grund der aus­blei­benden Ein­nahmen ein Liqui­di­täts­eng­pass und lang­fristig das Ende. Zu der Aus­sicht fiel dann auch halb­ver­blen­deten Fuß­ball­ro­man­ti­kern kein Gegen­ar­gu­ment mehr ein – dabei hatten wir es wirk­lich ver­sucht – und also wurde bald wieder gespielt.

Auch der DFB warnte zu dieser Zeit. Man mag sagen: Macht ja nichts, der Ver­band ist ja reich‘“, hatte Schatz­meister Ste­phan Osna­brügge zu Beginn der Krise. Das stimme aber nicht, weil der DFB von oben nach unten finan­ziert“ werde. Pokal­spiele, ‑end­spiele und die TV-Ver­träge werden etwas in die Kassen spülen. Und aus diesem Grund hofft der DFB auch, in der zweite Jah­res­hälfte wieder Län­der­spiele durch­führen zu dürfen, um Geld zu machen. Osna­brügge: Das wäre für den DFB von exis­ten­zi­eller Bedeu­tung.”