Für die Vermarktung seines Stadionnamens kassiert der SV Werder Bremen 30 Millionen Euro. Doch möglicherweise hat der Verein durch den Deal mit einer Immobilienfirma mehr verkauft als nur einen Namen.
Allerdings hätte wohl auch ein anderer Namenszusatz, nachdem der bisherige Rechteinhaber EWE auf eine Nennung im Stadionnamen verzichtete, für Proteste vonseiten der Fanszene gesorgt. „Der Vorname macht den Unterschied. Es ist nicht mehr das Weserstadion“, betont Matthis. „Auch wenn es Becks gewesen wäre oder ein anderer Sponsor, der vielleicht sogar mit Werder und der Region verbunden ist, hätten wir protestiert.“
Denn: „Der Name Weserstadion ist Identifikationsmerkmal unseres Vereins und größer als jeder Spieler. Mit ihm verbinden Werderfans von jung bis alt emotionale Momente, freundschaftliche Bindungen und große Spiele“, heißt es in der Stellungnahme der Ultras.
Und noch etwas anderes stört Matthis an der Umbenennung. Etwas Grundsätzliches. „Aus Vereinssicht ist es ein leichter Weg, am Namen festzuhalten und ihn gleichzeitig zu vermarkten. Alle Fans, die auf Namen Weserstadion pochen, kann der Verein damit besänftigen, dass der Name ja erhalten bleibt. Es ist der Weg des geringsten Widerstands.“
„Weiterhin laut und unbequem“
Doch gerade in Zeiten des durchkommerzialisierten Profifußballs hätte sich Matthis von Werder etwas mehr von eben jenem Widerstand erhofft: „Ich hätte mir gewünscht, dass der Verein an diesem Alleinstellungsmerkmal festhält und seinen Namen nicht vermarktet.“
Doch sämtliche Proteste nützten nichts. Auch eine Demonstration der Ultras und weiterer Werder-Fans mit rund 600 Teilnehmern am Pfingstmontag konnte den Deal nicht verhindern. Damit abfinden wollen sich die Ultras trotzdem nicht. „Wir werden weiter im und um das Stadion herum protestieren“, kündigt Matthis an. „Wir werden weiterhin laut und unbequem sein.“