Heute hier, morgen dort: Jeden Sommer kommen dutzende Spieler neu in die Liga, andere müssen für sie Platz machen. Wie läuft es bei den Ex-Bundesliga-Profis im Ausland? Zum Start des Wintertransferfensters ziehen wir Bilanz.
Zlatko Junuzovic, ablösefrei von Werder Bremen zu RB Salzburg
Werders ehemaliger Kapitän gab im April bekannt, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, um „etwas Neues auszuprobieren.“ Seinen neuen Klub wollte er geheim halten. Wenige Tage später war dann doch klar, dass Salzburg ihm mit einem siebenstelligen Gehalt zurück in die Heimat holte. In 22 Pflichtspieleinsätzen hat er seit der Rückkehr nach Österreich fünfmal für den Tabellenführer getroffen und sieben Tore aufgelegt. Während Werder diese Saison schwankende Leistungen zeigt, hat Junuzovics Abgang einen kleinen Umbruch eingeleitet. Maximilian Eggestein, Kevin Möhwald und Davy Klaassen teilen sich jetzt seine Aufgaben.
Benjamin Henrichs, für 20 Mio. Euro von Bayer Leverkusen zu AS Monaco
Wer sich zwischen Côte d’Azur und Leverkusen entscheiden muss, denkt in aller Regel nicht lange nach – galt im Sommer auch für Benjamin Henrichs, 14 Jahre im Verein hin oder her. Außerdem hatte der Verteidiger zwischenzeitlich seinen Stammplatz verloren. Bayer kassierte 20 Millionen, Henrichs bekam seinen Willen. Alles gut? Nicht ganz. Denn für seinen neuen Verein AS Monaco läuft es diese Saison mal so überhaupt nicht. Auch unter dem neuen Trainer Thierry Henry krebsen die Monegassen auf einem Abstiegsplatz rum. Ist zwar nicht Henrichs‘ Schuld, macht aber trotzdem keinen Spaß. Immerhin hat er seit zehn Spielen ununterbrochen durchgespielt.
Juan Bernat, für 5 Mio. Euro von FC Bayern zu Paris Saint-Germain
„Juan war stets ein Musterprofi und hatte großen Anteil an den acht Titeln, die wir mit ihm gewonnen haben“, kommentierte Hasan Salihamidzic den Abgang des Linksverteidigers im Sommer. Klingt nach einer einvernehmlichen Trennung. Uli Hoeneß sah die ganze Sache jedoch anscheinend etwas anders und bescheinigte Bernat einige Monate später auf der bereits jetzt legendären Pressekonferenz, „einen Scheißdreck“ gespielt und den Verein eigenhändig fast die Champions League gekostet zu haben. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte – oder auch ganz wo anders. Fakt ist: Bernat führt mit PSG die Ligue 1 an, spielt regelmäßig auf seiner linken Seite und ist auch sonst ein ganz herzensguter Mensch: „Ich wünsche den Bayern alles Gute, viel Glück. Ich habe sehr gute Erinnerungen an meine Zeit dort“, kommentierte er Hoeneß Einlassungen.