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China, Japan, USA, Katar: Gian­luigi Buffon wäre in jedem dieser Länder in einem Fuß­ball­verein unter­ge­kommen. Überall hätte er inner­halb eines Jahres mehr Geld ver­dient, als ein Mensch ohne Bling-Bling-Schwäche im Leben aus­geben kann, überall hätten sich ihm die Men­schen um den Hals geworfen, ganz unab­hängig von seiner Leis­tung. Dass sich Buffon offen­sicht­lich gegen eine Gurken-Truppe, gegen das Eier­schau­keln in einem Schur­ken­staat und damit auch gegen einen fürst­li­chen Ren­ten­ver­trag ent­schieden hat, ist toll. Eigent­lich.

Denn bei Juventus Turin wird Buffon trotzdem nicht bleiben. Ver­gan­gene Wochen kün­digte er an, den erfolg­reichsten Verein Ita­liens nach fast 20 Jahren defi­nitiv zu ver­lassen. Das große Pro­blem dabei: Buffon wird – es deutet alles darauf hin – zu Paris Saint-Ger­main wech­seln. Weil, so die These, er unter Thomas Tuchel end­lich die Cham­pions League gewinnen könnte, den Ver­eins­titel also, der ihm als Juve-Keeper so oft und so knapp durch die Finger geglitten war. Zuletzt vor einem Jahr, als er im Finale an Madrid und Cris­tiano Ronaldo schei­terte.

Wieso zur Hölle Paris?

Man könnte zu Buf­fons Schritt nach Paris jetzt sagen: Wow. Der Mann sucht auch als 40-jäh­riger Tor­hüter-Greis noch die Her­aus­for­de­rung und stellt sich dem Kon­kur­renz­kampf einer Top-Mann­schaft, statt gemüt­lich im gemachten Nest zu bleiben. Man könnte auch positiv anmerken, dass der Mann anschei­nend noch immer ein Getrie­bener ist, dass in ihm noch immer genau das Feuer lodert, das es eben braucht, um ein erfolg­rei­cher Wett­kämpfer zu sein.

Vor allem aber sollte man eine Frage stellen: Wieso zur Hölle nach Paris? Denn ein Wechsel zum Scheich-Klub führt Buf­fons bis­he­riges Wirken auf direktem Weg nach Absur­di­stan. Der Tor­wart wird in Ita­lien und auf der ganzen Welt von Fans ver­schie­denster Ver­eine respek­tiert, von sehr vielen sogar ver­göt­tert. Weil er als Gen­tleman gilt, als Sportler alter Schule, der Werte wie Fair­play und Demut nicht nur nur in den Image-Videos eines kor­rupten Welt­ver­bands ver­tritt. Und er wird dafür geliebt, dass sein Lebensweg nicht so glatt ver­lief wie der von vielen seiner Kol­legen.