Ohne Außenseiter keine Favoriten: Die schönsten Momente jeder Weltmeisterschaft sind die Erfolge der Underdogs. Wir stellen die vier krassesten Außenseiter des Turniers vor. Und ihre Chancen, Geschichte zu schreiben.
3. Iran
Weltrangliste: Platz 37
Gruppe: B (Portugal, Spanien, Marokko)
Überraschungspotential: gering
Zum ersten Mal in seiner Geschichte qualifizierte sich der Iran zwei Mal hintereinander für eine WM-Endrunde, insgesamt ist es die fünfte Teilnahme. Obwohl „Team Melli“ (von persisch Tīm‑i Mellī – das Nationalteam) sich als zweite Mannschaft nach Rekordweltmeister Brasilien sportlich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft sicherte, ist die Mannschaft von Carlos Queiroz absoluter Außenseiter.
Das liegt unter anderem an der unangenehmen Gruppenkonstellation mit Europameister Portugal und Ex-Weltmeister Spanien. Aber der Iran könnte für eine Überraschung gut sein. Der Portugiese Queiroz trainiert die Mannschaft mittlerweile seit über sieben Jahren. Für ihn ist es bereits die dritte WM-Teilnahme: 2010 in Südafrika trainierte er Irans ersten Gruppengegner Portugal.
Insgesamt haben sieben Spieler im Kader WM-Erfahrung. Einer von ihnen: Ashkan Dejagah. Der Ex-Herthaner und –Wolfsburger sowie ehemalige deutsche U‑Nationalspieler ist Kapitän und Queiroz verlängerter Arm auf dem Platz.
Noch mehr Erfahrung als Dejagah hat allerdings Mittelfeldspieler Masoud Shojaei von AEK Athen, der schon 2006 in Deutschland zum Einsatz kam. Dass er auch dieses Jahr mitspielen darf, war jedoch lange Zeit nicht absehbar. Shojaei hatte nämlich 2017 in Diensten von Panionios Athen ein Europa League Quali-Spiel in Tel Aviv gegen Maccabi gespielt. Die Einreise nach Israel steht im Iran allerdings unter Strafe, weshalb das Sportministerium ihn und seinen Mitspieler Ehsan Hajsafi aus der Nationalmannschaft ausschloss. Nachdem Fans und Ex-Spieler protestierten, wurde die Strafe später aufgehoben und beide Spieler sind in Russland dabei.