Ausgerechnet der künftige Bundesligist aus Leipzig entscheidet heute über das Schicksal des traditionsreichen MSV Duisburg. Kevin Wolze hat keine Angst und glaubt an seine Zebras.
Vergangenes Wochenende holte der MSV mal wieder einen Rückstand auf und konnte sich nach einem 0:2 mit einem Punkt in Sandhausen belohnen. Ihr Trainer sagte nach dem Spiel, dass das Sandhausen-Spiel die Saison des MSV widerspiegele. Was meinte er damit?
Dass keiner an uns geglaubt hat und dass wir mal wieder abgeschrieben waren. Ich glaube, im Spiel gegen Sandhausen hat keiner mehr darauf gewettet, dass wir dort nach dem 0:2 noch etwas holen würden. Wir sind aber wieder einmal zurückgekommen und haben gezeigt, dass wir nicht aufgeben. Das zieht sich durch die ganze Saison.
Allein in Sandhausen waren knapp 5.000 MSV-Fans anwesend. Auf die können Sie sich verlassen, oder?
Absolut. Ich bin jetzt seit knapp fünf Jahren im Verein und habe schon einiges durchgemacht. Ich weiß, wie die Fans ticken und was sie fühlen. Egal ob Lizenzentzug oder Aufstieg in die zweite Liga – die Fans stehen immer hinter uns. Die Mannschaft weiß, dass sie sich auf sie verlassen kann. Wenn wir sie brauchen, sind sie für uns da. Ich glaube, dass das ein Riesenvorteil.
Wie würden Sie die momentane Phase in Ihrer Zeit beim MSV einordnen?
Ich kann das gar nicht beschreiben. Es ist überragend, dass wir noch mal zurückgekommen sind. Mit der Mannschaft macht es richtig Bock und wir wollen das Ganze bis zum Ende durchziehen, dafür müssen wir am Sonntag gewinnen. Der Lizenzentzug vor drei Jahren war extrem bitter, der Aufstieg vergangenes Jahr extrem schön und diese Saison war zu Beginn sehr schwierig und wird jetzt immer schöner, weil wir uns nicht aufgegeben haben.
Hoffen Sie insgeheim darauf, dass die Leipziger in Feierlaune sind und nicht so viel Wert auf den Ausgang des Spiels legen?
Leipzig wird nicht hierhin kommen und einfach nur ein bisschen Fußball spielen. Wenn Fußballer auf dem Platz stehen, wollen sie gewinnen. Von daher gehe ich stark davon aus, dass die Leipziger hier alles rausholen werden. Es wird schwierig, aber wir haben im Hinspiel schon gezeigt, dass wir mit den Leipzigern mithalten können. Wir sind gut gerüstet und haben keine Angst vor ihnen, nur weil sie aufgestiegen sind.
Hätten Sie denn noch die Power für eine Relegation gegen die Würzburger Kickers?
Für zwei Spiele geht das immer. Vergangenes Jahr hatten wir in der Dritten Liga 38 Spiele, von daher würden uns zwei extra Spiele nichts ausmachen. Wir haben die ganze Saison schon gezeigt, dass wir nach hinten raus immer noch nachlegen können und uns nie aufgeben. Die Mannschaft ist bereit und wird alles geben.
Sie glauben fest an den Klassenerhalt?
Absolut!