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Es tat ein­fach nur weh – und trotzdem gab Thomas Tuchel an diesem Okto­ber­abend den guten Ver­lierer. Er, der sonst nicht immer ein Meister der Selbst­be­herr­schung ist, gra­tu­lierte seinem Trai­ner­kol­legen zum ver­dienten Sieg“. Und wäre nicht Pep Guar­diola, der Bruder im Geiste, an seiner Seite hier auf dem Podium des Pres­se­saals gesessen, die Geste hätte womög­lich auf­ge­setzt gewirkt. So aber hatte sie etwas Auf­rich­tiges.

Ob Guar­diola und Tuchel bei ihrem legen­dären Treffen im ver­gan­genen Winter in einer Münchner Bar mit Salz- und Pfef­fer­streuern auch das Stil­mittel eines langen Passes durch­ex­er­ziert hatten? Damals als Tuchel sein Sab­ba­tical genoss und Guar­diola noch für viele als Kurz­pass­spiel-Pedant galt. Wir wussten, es gibt die Ver­bin­dung Boateng-Lewan­dowski und Boateng-Müller“, stellte Tuchel in seiner Funk­tion als BVB-Trainer klar. Wir wollten diese Bälle unter­binden.“

Das tut dop­pelt weh.“

Dass das gleich zweimal gründ­lich miss­lang und sich die neu­ge­bil­dete Abwehr­reihe am Ende der Feh­ler­kette kom­plett über­for­dert zeigte, war um so schmerz­li­cher. Diese Art von Gegentor“, ließ Tuchel in die Trai­ner­seele bli­cken, tut dop­pelt weh.“ Gegen­treffer nach gelun­genen Kom­bi­na­tionen sind dem­nach leichter zu ver­ar­beiten. Man fühlte sich an die Sze­nerie vor zwei Jahren nach dem Hin­runden-Clá­sico in Dort­mund erin­nert – als Jürgen Klopp ähn­lich bedröp­pelt neben Guar­diola saß, als sein Team bei der 0:3‑Klatsche eben­falls vom Lang­pass-Spiel unter Guar­diola über­rascht worden war.

Damals wie heute hatten die Schwarz-Gelben mehr als ordent­lich begonnen. Wir haben gut ver­tei­digt und waren mutig im Ball­be­sitz“, lau­tete Tuchels Fazit der Anfangs­phase. Tat­säch­lich schafften es seine Männer auf beein­dru­ckende Art und Weise die Münchner Pass­wege zuzu­stellen und den sonst so ball­si­cheren Gegner zu auf­fal­lend vielen Abspiel­feh­lern zu zwingen. Doch was das Offen­siv­spiel betraf, bemän­gelte der BVB-Trainer die feh­lende Kon­se­quenz seiner Mann­schaft im letzten Drittel der Angriffs­zone – zu kom­pli­ziert sei vieles gespielt worden.