Elon Musk will Twitter kaufen. Ein Horrorszenario? Oder eine gute Nachricht? Wir hätten jedenfalls Vorschläge, wie die Plattform ein bisschen besser würde.
Elon Musk will für 44 Milliarden Euro den Nachrichtendienst Twitter kaufen. Das ist viel Geld, in Relation aber auch nicht viel mehr Geld als Borussia Dortmund für Nico Schulz ausgegeben hat. Weshalb wir an dieser Stelle einige Vorschläge machen wollen, um Twitter zu einem besseren Ort zu machen.
Punkt 1: Überambitionierte Kabinenselfies nach beinahe belanglosen Heimsiegen gegen den VfL Bochum oder einem 2:1 am Freitagabend gegen Hoffenheim oder in Wolfsburg verbieten.
Punkt 2: Hatte die EU nicht einst ein Urheberrechtsgesetz auf den Weg gebracht, das die Nutzung von GIFs eindämmen sollte? Und falls das so ist, wieso gibt es dann GIFs zu Ein- und Auswechslungen von Regionalligamannschaften wie dem FC Augsburg II? Beziehungsweise: Mister Musk, gif peace a chance!
Klar, größenwahnsinnige Investoren, die ihr Geld aus zweifelhaften Quellen und/oder Diamantenminen erhalten haben, dürften in den nächsten Wochen bei Twitter eher Rückenwind genießen. Aber ließe sich der Account von Lars Windhorst zumindest nach überraschenden 3:0‑Siegen gegen die TSG Hoffenheim kurzzeitig eindämmen?
Herr Musk, dass wir Deutschen auch mal zur biederen Ansprache neigen, dürften Sie seit dem Besuch von Bundeskanzler Scholz in der Gigafactory wissen. Dennoch möchten wir an dieser Stelle auf die beliebte 11FREUNDE-Petition „Lahme Meinungen raus aus dem Internet“ aufmerksam machen.
Aber ernsthaft, ließen sich vielleicht diese aufmerksamkeitsheischenden Tweets eindämmen, die Accounts von „Football Hub“ oder „Footy Funny“ jeden Tag mit einem „Breaking News“-Bild unterlegen, weil ein Fußball-Star bei einem Verkehrsunfall gestorben ist …
… nur damit sich beim Öffnen des Links – bei allem aufrechten Respekt vor der Tragik der Ereignisse – herausstellt, dass es sich bei dem verstorbenen Fußballstar (Breaking: 💔) um den bermudianischen Torhüter Freddy Hall handelt, der zwischen 2011 und 2012 genau drei Spiele für Northampton Town gemacht hat?!
Und wo wir gerade im Ausland sind: Wer braucht eigentlich englischsprachige Accounts von Zweitligaklubs, an dessen Umfragen exakt null Personen teilnehmen?
Also bitte, Herr Musk, haben Sie auch mal Mitgefühl. Zum Beispiel für jene Social-Media-Mitarbeiter, die ein 0:4 nach 40 Minuten in Wolfsburg wegtickern müssen und dabei nicht einmal mehr auf den Notnagel „Gag“ bauen dürfen. Etwas Empathie, bitte – ehe die noch eine Gewerkschaft gründen!
Wie Twitter ein besserer Ort werden würde? Wenn Tabellendritte dem Dauermeister nicht auch noch speicheltriefende Glückwunschtelegramme zukommen ließen beim Gewinn des zehnten Titels in Folge, dass die goldenen Kniescheiben nur so glänzen.
Sowieso: Braucht es in ihrer Welt Collinas Erben, Elon Musk? Oder ist nicht Foul, wenn der Schiri pfeift? Und der VAR sich einschaltet? Und jeder was anderes gesehen haben will? Hm?
Hmm?
Ein persönlicher Wunsch: Könnten Sie bitte verbieten, dass jemals wieder ein Drittligastürmer ein Video hochlädt, wie der Mannschaftsarzt ihm das Blut unter dem Zehennagel des dicken Onkels per Pfeile aufbohrt, um den Lebenssaft anschließend herauszudrücken? Unser Magen dankt.
In diesem Sinne: Tschüss. Oder „Hallo“. Und vor allem: Danke, dass wir solche Tweets vielleicht bald nicht mehr zu sehen bekommen.