Breel Embolo soll Gast auf einer illegalen Party gewesen sein, die von der Polizei vor einer Woche aufgelöst wurde. Nun hat Bild-Experte Marcel Reif einen Vorschlag gemacht, wie Gladbachs Mannschaft mit Embolo umgehen sollte. Und der ist mehr als fragwürdig.
„Reif ist live“ heißt die Sendung, die in regelmäßigen Abständen bei bild.de ausgestrahlt wird und in der der ehemalige Sky-Kommentator Marcel Reif seine Einschätzungen zur aktuellen Lage abgibt. „Reif ist aufgezeichnet und im Notfall kann da mal was rausgeschnitten werden”, dieser Sendungstitel wäre den Verantwortlichen von Axel Springer aktuell wahrscheinlich lieber.
Denn Marcel Reif äußert sich zu den Vorfällen rund um den Mönchengladbacher Breel Embolo, der allem Anschein nach in der vergangenen Woche Teil einer illegalen Party in einem Restaurant in Essen war. Reif ruft die Mannschaft zur Reaktion auf – und fordert unverblümt körperliche Gewalt. „Wissen Sie, was mir gefallen würde?“, fragt Reif einleitend. Dann holt er aus. „Es gab mal eine bestimmte innere Hygiene, um es mal sehr vorsichtig und sehr freundlich auszudrücken, in der Kabine. Also nach dem Motto: ‚Trainer, können Sie mal kurz rausgehen. Wir brauchen mal fünf Minuten.‘ Und dann macht man ein bisschen die Musik laut.“
Und wer noch nicht verstanden hat, was Reif meinen könnte, für den formuliert es der Bild-Experte sogleich noch einmal deutlicher: „Und dann wurde demjenigen mitgeteilt, mit relativ klaren, auch nonverbalen Mitteln, was geht und was nicht geht.“
Verlegener Einschub des Moderators und Chefredakteurs Walter M. Straten im Studio: „Ui, das klingt ja spannend. Nonverbale Mittel. Also äh, ja. Ja.“
Reif (nochmal deutlicher): „Körpersprache.“
Nach einer kurzen Denkpause fügt Reif an: „Ehrlich gesagt, ich bin kein großer Gewaltanhänger und kein Gewalttäter im Inneren. Aber so eine kleine Abreibung, draußen liegt Schnee, so mal richtig einseifen und mal sagen: ‚Sa ma, hallo?! Hallo wach? Wie wär’s?’ – Nicht verkehrt.“
Borussia Mönchengladbach hatte derweil angekündigt, Embolo aufgrund seines Verhaltens mit einer Geldstrafe von 200.000 Euro zu belegen. Auch eine interne Sperre drohe ihm. Trainer Marco Rose sagte: „Breel hätte dort, wo er war, nicht sein dürfen. Die anderen Dinge sind jetzt etwas für seine Anwälte. Ich glaube ihm weiter, dass er nicht Teil einer Party war. Das wäre für mich ein gravierender Unterschied. Ein Vertrauensbruch hätte natürlich Auswirkungen auf unser Miteinander.“
Reif hatte erklärt, dass solche nonverbalen Maßnahmen zu seiner Zeit als Kicker durchaus üblich gewesen wären. Was uns zu einer entscheidenden Frage führt: Haben ihn sein Kollegen früher vielleicht einmal zu oft eingeseift?
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