Die Transfers von Boateng und Ribery elektrisieren Italien. Hinter dem Clou steckt ein Medienmogul. Auch wenn der Start durchwachsen verlief, sollen die einstigen „Enfant terribles“ nun junge Talente anleiten.
Unser Gastautor Michele Tossani arbeitet als freier Fußballredakteur in Italien und schreibt an dieser Stelle häufig über die Serie A
Die Transfers von Kevin-Prince Boateng und Franck Ribery waren ein echter Clou im italienischen Fußball, gelten doch beide trotz ihres fortgeschrittenen Alters als prägende Figuren der vergangenen Bundesliga-Jahre.
Hinter den Wechseln steckt Tycoon Rocco Commisso, der die Fiorentina im vergangenen Sommer gekauft hat. Tatsächlich hat der 69 Jahre alte Medienmogul, der dem Kabelanbieter Mediacom vorsteht, über 170 Millionen Euro für die Übernahme bezahlt. Bis dato hatte die Della Valle Familie 17 Jahre lang durchaus diskussionswürdig die Vereinsgeschäfte geführt.
Obwohl Commisso immer wieder betont, den Verein mit ruhiger Hand und in geordneten Schritten zu führen, regte seine Übernahme die Fanschaft schon zu großen Träumereien an und trieb den Jahreskartenverkauf in die Höhe. Allzu geordnet lief dann auch die Umstrukturierung des Kaders gar nicht ab. Elf Spieler wurden abgegeben, acht neue kamen hinzu, darunter eben die Stars Boateng und Ribery.
Ribery wird als Legende gefeiert
Das Hauptaugenmerk von Anhängern und Medien richtete sich auf Letzteren. Der Franzose war nicht umsonst lange Zeit Bayerns teuerster Einkauf aller Zeiten gewesen. Der Hochdekorierte wurde auch in Italien als grandioser Flügelflitzer verehrt. 500 Fans erwarteten Ribery bei seiner Ankunft am Flughafen in Florenz, der Verein selbst nutzte in den sozialen Netzwerken den Hashtag #WelcomeLegend.
Boateng kam immerhin von seiner letzten Station bei Barcelona, allerdings standen dort für ihn nur mickrige vier Einsätze zu Buche. Die Bilanz bei seinem vorherigen Klub Sassuolo liest sich mit fünf Toren in 15 Spielen dagegen gar nicht mal so schlecht. Boatengs Ruf in Italien ist nicht nur wegen dieser kurzen Zeitspanne, sondern auch wegen seiner Zeit bei Milan sehr gut. Was aber können Boateng und Ribery dem Team geben?