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Es ist das Schicksal der Schalker in den letzten Jahren geworden. Da kommt ein junger Spieler in die Mann­schaft, zeigt Poten­tial, wird schnell eine Stütze und dann? Dann heißt es schnell wieder, Abschied nehmen. Mal gab es dafür immerhin zwei­stel­lige Mil­lio­nen­ab­lösen wie im Fall von Leroy Sané (knapp 50 Mil­lionen Euro), Julian Draxler (43 Mil­lionen Euro) und Thilo Kehrer (37 Mil­lionen Euro). Mal musste Schalke sie ohne Ablöse abgeben, wie bei Sead Kolasinac oder Max Meyer.

Anderen hin­gegen hat man den großen Durch­bruch auch zuge­traut, allein er kam nie. Wie bei:

Felix Platte (22)

Es hatte geknallt bei Felix Plattes Cham­pions-League-Debüt am 18. Februar 2015. Sein Schuss hatte die Latte des Tores von Real Madrid getroffen und Iker Cas­illas konnte seinen Kopf gar nicht so schnell wenden, da sprang der Ball wieder aufs Feld. Es war aber nicht der Moment des jungen Stür­mers. Stürmer Platte blieb torlos, Real gewann 2:0. Und nur wenig später, schon im Rück­spiel gegen Real, stand ein anderer junger Schalker im Mit­tel­punkt, traf und wurde zum Rekord­transfer des Ver­eins – es war Leroy Sané. Abge­schrieben war Platte da aber noch nicht. Er machte noch zwei Bun­des­li­ga­spiele in der Rück­runde, ver­län­gerte seinen Ver­trag und wurde zwi­schen­zeit­lich von Manager Horst Heldt als unver­käuf­lich beti­telt. Platte ist groß gewachsen, sein Jugend­trainer Nor­bert Elgert nannte ihn einmal einen Keil­stürmer“. Einer der mit seinem großen Körper die Bälle ins Tor wuchtet. Den­noch war Platte trotz seiner 1,90 Meter nicht son­der­lich hüft­steif – ein biss­chen wie der junge Klaas-Jan Hun­telaar. Doch dann ver­letzte sich Felix Platte und der Abschied von Schalke begann. Als er genesen war, ent­schied sich Schalke, ihn für mehr Spiel­praxis andert­halb Jahre nach Darm­stadt zu ver­leihen. Nur 20 Spiele und zwei Tore bekam er in dieser Zeit zusammen – eine Hüft-Ope­ra­tion bremste ihn aus. Trotzdem, Darm­stadt glaubte weiter an ihn, ver­pflich­tete Platte fest. Nun heißt es: Nicht mehr Schalke gegen Real Madrid, son­dern zweiten Liga, Pader­born und Regens­burg. Immerhin.

Donis Avdijaj (22)

Es tut weh, wenn man einen Artikel über sich selbst liest und 1000 Leute in den Kom­men­taren schreiben, ich sei ein Scheißtyp“, sagte Donis Avdijaj vor kurzem Goal​.com“. Das Zitat zeigt, wie stark die öffent­liche Wahr­neh­mung an einem junger Fuß­baller im Alter von 22 Jahren nagen kann. 49 Mil­lionen Euro Aus­stiegs­klausel bei Schalke“, so fingen die Schlag­zeilen 2014 zu Avdijaj an. Er gewann hinter Timo Werner und Julian Brandt die Fritz-Walter-Medaille in Bronze, für seinen dama­liger Trainer Jens Keller war er die nächste große Ent­de­ckung nach Max Meyer. Und immer wieder bewies Avdijaj in Inter­views wie wenig Beschei­den­heit in ihm steckt. Ich stehe auf das Größt­mög­liche“, sagte Avdijaj über seine Vor­bilder, er meinte natür­lich Messi und Ronaldo. Wirk­lich recht­fer­tigen konnte der schmäch­tige Offen­siv­spieler all das nie. Noch ohne Profi-Ein­satz schickte Schalke ihn zur Leihe nach Graz in die Öster­rei­chi­sche Bun­des­liga, wo er immerhin in 45 Spielen 24 Scor­er­punkte sam­meln konnte und sich so seine Chance für den Schalker Pro­fi­kader ver­diente. Doch nur neunmal Bun­des­liga sowie dreimal Europa League im blau-weißen Trikot und das zweite Schalker Kapitel war schon wieder beendet. Avdijaj konnte sich unter Dome­nico Tedesco nicht durch­setzen. Zudem musste er sich Kritik anhören, intern im Verein nach zwei Unfällen, die er mit teuren Autos gebaut hatte. Und extern in den Bou­le­vard­me­dien, die gerne über seine Laissez-faire-Ein­stel­lung schrieben. Schalke gab ihn Rich­tung Nie­der­lande in die untere Tabel­len­hälfte der Ere­de­vise ab. Erst leih­weise zu Roda JC Kerk­rade, dann end­gültig nach Wil­helm II Til­burg. Dort soll Avdijaj sich im ver­gan­genen Dezember wieder einmal einen Fehl­tritt erlaubt haben, in dem er ohne Erlaubnis des Trai­ners den Meppener Weih­nachts­markt besuchte. Das demen­tierte der aktuell Tabel­len­zwölfte zwar umge­hend, Fakt ist jedoch auch, dass Avdijaj darauf für ein Spiel ohne Begrün­dung sus­pen­diert wurde – aus den Medien scheint er also wohl auch in Zukunft nicht zu ver­schwinden.