Seit 2014 spielt Fortuna Köln wieder drittklassig. Eine Rückkehr zwischen Improvisation und Tradition. Bernhard Küchler und Valentin Scholz haben die Mannschaft mit der Kamera begleitet.
Verstehen Sie sich dabei auch als Vereins-Chronisten?
Nein, in erster Linie setzen wir im Tagesgeschäft an und begleiten die Fortuna durch die Saison. Das man das ohne die historische Perspektive nicht denken kann, ist klar: Der Klub wurde vom inzwischen leider verstorbenen Präsident Klaus Ulonska aus der Versenkung geholt und versucht sich nun an der Rückkehr auf das Niveau, das er einmal hatte. Wir orientieren uns aber möglichst nah an den beteiligten Leuten, arbeiten mit Interviews im eher privaten Rahmen und begleiten die Spiele in der Fanperspektive aus der Kurve.
Was haben Sie bei den Dreharbeiten über den Verein gelernt?
Alle haben eine positive Einstellung zur Fortuna. Auch Fans von anderen Vereinen oder ehemalige Spieler stellten interessierte Rückfragen zur aktuellen Situation oder erzählten persönliche Geschichten. Als wir beispielsweise Hans Sarpei anfragten, war er sofort Feuer und Flamme, berichtete ausführlich von seiner Zeit bei der Fortuna und seinem prägendsten Erlebnis: Nachdem er ein Eigentor erzielt hatte, drehte die Mannschaft das Spiel noch und gewann 2:1. Solche Geschichten sind toll, aber es ist auch einfach aufregend, so nah am Geschehen dabei zu sein und die Kamera draufzuhalten.
Die Saison ist zu Ende, das Material im Kasten. Wie geht es bei Ihnen nun weiter?
Im September soll der Film fertig sein. Bis dahin wollen wir die DVD-Veröffentlichung auf den Weg bringen, ein reiner Online-Release ist nicht geplant. In der Umsetzung steckt unser Herzblut und viel Hingabe, wir bekommen dafür keinen Cent. Natürlich wäre es toll, wenn wir am Ende die Premiere in einem kleinen Kinosaal in Köln feiern könnte, aber soweit wollen wir jetzt noch nicht denken.