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Seite 3: Covermodel, Massenaufläufe, 20 Tattoos

Nach der WM 2002 hat eine japa­ni­sche Ver­eh­rerin alle Hotels der eng­li­schen Mann­schaft besucht und in Beck­hams ver­meint­li­chen Zim­mern die Pis­soirs und Klo­setts foto­gra­fiert. In den Jahren 2003 und 2004 war David Beckham“ laut Google der meist­ge­suchte Begriff im Bereich Sport. Er war das erste männ­liche Cover­model der bri­ti­schen Elle“. Real Madrid wollte aus sport­li­chen Gründen eigent­lich den Bra­si­lianer Ronald­inho ver­pflichten, ent­schied sich aber wegen des Markt­werts für Beckham. Bei seinem Wechsel zu LA Galaxy lief die beglei­tende TV-Show seiner Frau, Coming to Ame­rica“, zur besten Sen­de­zeit im US-Fern­sehen. Das Gehalt für sein letztes halbes Jahr bei Paris Saint-Ger­main wurde kom­plett an ein Kin­der­kran­ken­haus gespendet. Beim letzten Spiel trug er Fuß­ball­schuhe in den Farben des Union Jack, auf die die Namen seiner Frau und der Kinder gestickt waren. Laut Augen­zeugen ver­loren die Leib­wächter des chi­ne­si­schen Staats­prä­si­denten Xi Jin­ping die Kon­zen­tra­tion, als Beckham den Raum betrat. Als er im Juni 2013 eine Uni­ver­sität in Shanghai besuchte, ent­stand ein Mas­sen­auf­lauf, bei dem sieben Men­schen ver­letzt wurden. Er hat min­des­tens zwanzig Tat­toos am Körper, dar­unter ein Schwarz­weiß­bild von Jesus Christus.

Mein ehe­ma­liger Mit­be­wohner weiß die meisten dieser Dinge ver­mut­lich nicht, aber das liegt nicht daran, dass er sich in seinem Leben zu wenig mit David Beckham beschäf­tigt hätte. Denn der war einige Jahre lang ein wich­tiger Teil von Man­chester United und allein schon des­halb von Rele­vanz. Nur um es noch mal klar­zu­stellen: Der Mann ist kein Modefan von United, er hat die ganze Scheiße mit­ge­macht bis runter in die zweite eng­li­sche Liga, begeg­nete den Erfolgen der Neu­zeit lange mit einem leicht ungläu­bigen Staunen und seine Ver­eh­rung von Sir Alex Fer­guson schwappt des­halb ins leicht Reli­giöse.

Offen­sicht­liche indi­vi­du­elle Schwä­chen als Spieler“

So jemand denkt anders über David Beckham nach als die Leib­wächter des chi­ne­si­schen Prä­si­denten. Als ich ihn jetzt um eine retro­spek­tive Bewer­tung Beck­hams bitte, schreibt er: Offen­sicht­liche indi­vi­du­elle Schwä­chen als Spieler (Dribb­ling, Kopf­ball, Schnel­lig­keit, linker Fuß), den­noch gesetzt bei zwei der stärksten Teams Europas.“ Außerdem: Sehr viele posi­tive Eigen­schaften, die nicht unbe­dingt zu seinem Image passten. Keine Diva auf dem Feld, dis­zi­pli­nierter Arbeiter.“ Und schließ­lich: In meiner Liste der besten United-Spieler dürfte Beckham zwi­schen Platz fünf und acht ran­gieren.“ Welch ein Kom­pli­ment.