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War das alles auf­re­gend. Aber was bedeuten die Zahlen vom Dienstag?
Gute Frage. Auch die Sta­tis­tiker des 11FREUNDE-eigenen Isaac-Vorsah-Institus waren über­rascht, dass die Umfragen so klar daneben lagen. Dass es am Ende ein erstaun­lich deut­li­ches 4:1 der Schalker gegen Schwein­furt gab, lässt sich im Nach­gang aber auf meh­rere Gründe zurück­führen. So wählten über­ra­schend viele Schalke-Mit­tel­feld­spieler, die tra­di­tio­nell eher den Quer- oder Rück­pass wählen, gegen Schwein­furt über­pro­por­tional oft einen Steil­pass. Das führte dazu, dass in Regionen, in denen Schalke his­to­risch seit Januar gesehen eher schlecht abschneidet, etwa dem Straf­raum, diesmal außer­or­dent­lich viele Schalker einen Schuss abgaben. Da die Spiel­be­tei­li­gung gegen Schwein­furt sehr viel höher aus­fiel als in anderen Spielen, ent­standen so Vor­teile zu Gunsten der Schalker, mit denen zuvor nicht zu rechnen war. Hinzu kommt das ohnehin schwer ver­ständ­liche Spiel­system Schalkes mit zwar nomi­nell elf Spie­lern, deren Betei­li­gung am Spiel­ge­schehen zuvor aber oft im Minus­be­reich lag. Mit unserem 1:2‑Tipp lagen wir dem­nach falsch, die Zahlen sollten sich in den nächsten Bun­des­li­ga­spiel­tagen aber wieder in Rich­tung des gewohnten 0:3s bewegen.

Der Groß von Werder wird mit 31 noch Profi? Ist mein Zug also doch noch nicht abge­fahren?
Aus­ge­schlossen ist nichts. Da wir in der Redak­tion quasi aus­schließ­lich aus ehe­ma­ligen Kreis­liga-Jugend­fuß­bal­lern bestehen, die im Sommer neun­zehn­nost­al­gie­und­neunzig vom regio­nalen Platz­hirsch­klub à la Hessen Kassel oder SSV Reut­lingen fast mal zum Pro­be­trai­ning ein­ge­laden worden wären, was aber mög­li­cher­weise auch nur eine auf­ge­pus­tete Ein-Bier-zu-viel-Geschichte ist, und nun den halben Arbeitstag damit ver­bringen, gedan­ken­ver­loren aus dem Fenster zu bli­cken, der ver­meint­lich ver­lo­renen Fuß­ball­kar­riere hin­terher, die ver­zwei­felt durch Schalke-Gags (s.o.) kom­pen­siert wird, haben wir prag­ma­ti­scher­weise einen Fra­gen­ka­talog ent­worfen, mit der sich abglei­chen lässt, wie weit die Pro­fi­kar­riere noch ent­fernt ist. Und der geht so:

a) Wann hast du unter der Dusche das letzte Mal deinen Penis sehen können?
b) Was früh­stückst du und warum so ekel­haft viel Grie­ben­schmalz?
c) Wann hast du dich das letzte Mal über­geben, nachdem du 20 Meter zur Hal­te­stelle gejoggt bist, um den Bus ins Scho­ko­pud­ding­mu­seum noch zu bekommen?
d) Schaffst du einen Situp, wenn die Fern­be­die­nung außer Arm­weite auf dem Sofa­tisch liegt?
e) Ist dir bewusst, dass quasi alle Pro­fi­fuß­baller der Welt jünger sind als du?
f) Hast du dich nach e) kurz in der Büro­toi­lette ein­ge­schlossen und geweint und als jemand an die Tür klopfte, um zu hören, ob alles ok ist, hast du nee, nee, alles in Ord­nung, komme gleich“ gerufen aber genau gewusst, dass der Kol­lege deine trä­nen­er­stickte Stimme gehört hat, schon wieder, die anderen reden bestimmt schon, und jetzt traust du dich gar nicht mehr raus aus der Toi­lette?

Hast du keine der Fragen mit Band­schei­ben­vor­fall“ beant­wortet, stehen deine Chancen nicht schlecht. Du soll­test mit deinem Elek­tro­mobil direkt zum Trai­nings­ge­lände deines Lieb­lings­klub fahren und nach einem Pro­be­trai­ning fragen.

Keine Wind­horst-Kohle mehr für Hertha? Was ist da los?
Nichts. Wer in der Ver­gan­gen­heit ähn­liche Inves­toren-Storys im deut­schen Fuß­ball ver­folgt hat, weiß, dass Wind­horst bei der Hertha absolut im Zeit­plan liegt. Nach der kost­spie­ligen, aber erfolg­rei­chen Über­trie­bene-Erwar­tungen-schüren-Anfangs­phase befinden wir uns nun in der Ernüch­te­rung-kehrt-ein-Über­gangs­phase, in der der Investor das erste Mal das Geld zurück­hält. Folgen werden dann die Ver­ant­wort­li­cher-gibt-erstauntes-Inter­view-Phase und die Fans-pro­tes­tieren-Phase, in wel­cher Rei­hen­folge ist unklar. Der Sport­lich-geht’s-bergab-Cha­os­phase folgt die Investor-instal­liert-völlig-unge­eig­netes-Per­sonal-Phase, dann der Abstieg, dann die Wir-raufen-uns-zusammen-Phase, dann der unnö­tige Eska­la­ti­ons­auf­tritt des Inves­tors, mög­li­cher­weise bei Social Media, dann der zweite Inves­ti­ti­ons­stopp, der eigent­lich eine Erpres­sung ist, weil dem Klub das Wasser schon bis zum Hals steht, dann neue, noch unge­eig­ne­tere Ver­ant­wort­liche, dann die Abstieg-trotz-Auf­stiegs­am­bi­tionen-Phase, dann eine Insol­venz, Spiele gegen Verl, Meppen und Groß­as­pach und eine Fan­freund­schaft mit dem 1. FC Kai­sers­lau­tern. Das dürfte etwa 2024 der Fall sein.

Schalke gegen Mainz? Wie schmerz­haft anzu­sehen wird das denn? Fällt euch viel­leicht ein wit­ziger Ver­gleich ein?
Na klar. Stell dir das Spiel ein­fach wie diesen Box­kampf zwi­schen Axel Schulz und Fran­cois Botha vor, in dem Schulz so krass kas­siert hat. Nur dass beide Boxer Axel Schulz sind. Und sie haben ihre Box­hand­schuhe mit Reiß­zwe­cken prä­pa­riert. Aller­dings auch innen, wes­wegen jeder Schlag jedem weh tut. Und in den Ring­pausen werden sie von ihren Trai­nern nicht mit einem Hand­tuch abge­tupft, son­dern mit einer Käse­reibe. Und es gibt auch keine Wat­te­stäb­chen, mit denen Vase­line in die Wunden gerieben wird, son­dern nur einen Schlag­bohrer und Sri­racha-Soße. Und aus Wer­be­zwe­cken müssen beide Axel Schulz‘ in den Pausen auch auf einem George-Foreman-Grill sitzen, nicht auf einem Hocker. Und weil du einen super­neuen TV hast, riechst du das ver­brannte Fleisch. Und geht der Kampf weiter, wird das durch einen Gong signa­li­siert. Nur dass der Gong dein Schien­bein und der Klöppel eine Grät­sche von Helmut Rahner ist. Kom­men­tiert wird der Kampf übri­gens von einer Black­metal-Band, aber bei dir im Wohn­zimmer, der Sänger sitzt neben dir und kreischt dich an, und die Zähne geputzt hat er sich auch nicht. Und gerade, wenn du denkst, dass es end­lich vorbei ist, gibt es eine Reform vom Ver­band und der Kampf wird noch einmal um 12 Runden ver­län­gert. So in etwa.

Der Klas­siker“? Geht der Scheiß schon wieder los?
Leider ja. Unser Tipp: An vielen Volks­hoch­schulen gibt es mitt­ler­weile Selbst­hyp­no­se­kurse, in denen man lernen kann, unlieb­same Rand­er­schei­nungen des modernen Fuß­balls ein­fach aus­zu­blenden und mit anderen, schö­neren Begriff­lich­keiten zu ersetzen. Etwa, wenn beim Spiel zwi­schen Bayern gegen Dort­mund schon wieder vom Scho­ko­la­den­ku­chen geschrieben wird. Oder wenn ein Verein“ wie Was­ser­bom­ben­schlacht im Som­mer­ur­laub mit den Kum­pels Tabel­len­führer in der Bun­des­liga ist. Oder wenn Fifa-Boss Kat­zen­babys die mit­ein­ander kuscheln mal wieder irgendein schwach­sin­niges Tur­nier durch­drü­cken will. Oder wenn die nächste WM in leicht einen sitzen statt­findet, und dann auch noch im Winter. Wir machen das jetzt seit andert­halb Jahren und unser Leben ist sehr viel ange­nehmer seither, auch wenn natür­lich noch nicht alles klappen Banane. Übri­gens: Alles andere, was man über Scho­ko­la­den­ku­chen wissen muss, steht übri­gens in diesem Text, der zudem den besten ersten Satz in der Geschichte von 11freunde​.de hat.