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Seite 2: Die fünf Phasen einer Trainer-Amtszeit

Zusam­men­ge­fasst: Warum fliegen, sobald die Tage kürzer werden, die Trainer wie die Blätter von den Bäumen, wenn nicht am fünften, siebten oder neunten Spieltag, dann doch spä­tes­tens am zehnten oder elften? Und dies, obwohl eine Reihe von sta­tis­ti­schen Unter­su­chungen bewiesen hat, dass Trai­ner­ent­las­sungen so erfolg­ver­spre­chend sind wie ein Wür­fel­spiel, zumal sich die Klubs bei der Aus­wahl der neuen Übungs­leiter nicht durch über­mä­ßige Fan­tasie aus­zeichnen, son­dern stets auf einen der übli­chen Ver­däch­tigen vom fröh­lich rotie­renden Trai­ner­ka­rus­sell zurück­greifen.

Die Ant­wort lautet wahr­schein­lich: Angst essen Seele auf. Und Ver­stand gleich mit. Letzt­lich laufen ja die Amts­zeiten der Trainer bei den meisten Ver­einen nach dem immer glei­chen Zyklus ab:

Phase eins: Der neue Mann tritt sein Amt an. Halt­lose Euphorie im Klub, jetzt starten wir richtig durch!

Phase zwei: Erste Rück­schläge. Hoppla, der kocht ja auch nur mit Wasser! Aber wenn es anders wäre, würde er ver­mut­lich bei Real Madrid arbeiten.

Phase drei: Die Erkenntnis, dass alles so trostlos wie immer ist. Beginn einer blei­ernen Zeit.

Phase vier: Wut, Trainer, Zorn und Ent­setzen über die Ent­schei­dungen des Trai­ners. Begleitet von der all­mäh­lich rei­fenden Erkenntnis, dass es Zeit für einen Wechsel ist.

Phase fünf: Das Ende. Um dann mit einem neuen Mann auf der Bank zumin­dest vor­über­ge­hend in den Zustand halt­loser Euphorie zurück­kehren zu dürfen.

Wenn man von Frei­burg mal absieht, wo – ob wegen des milden Klimas oder des guten Weines – offenbar eine grö­ßere Gelas­sen­heit herrscht, gelten diese Gesetz­mä­ßig­keiten an so gut wie jedem Bun­des­li­ga­standort, wes­halb davon aus­zu­gehen ist, dass das Trai­ner­ka­rus­sell jetzt erst richtig Fahrt auf­nimmt. Laut den meisten Buch­ma­chern ist der wahr­schein­lichste Kan­didat für eine Ent­las­sung der­zeit der Augs­burger Coach Martin Schmidt. Viel­leicht hat Achim Bei­er­lorzer dann ja schon wieder Zeit für die Nach­folge.