1996 verpflichtete Gladbach den australischen Stürmer Damian Mori, der sich schon bald als Flop herausstellte. Dabei hatte der Mann unter Ferenc Puskas gelernt und war ein echter Knipser.
Sechs Spiele machte Gladbachs erster Australier letzten Endes nur, in keinem stand er länger als eine Halbzeit auf dem Platz, ein Tor oder zumindest eine Vorlage gelang ihm nicht. Trotzdem oder gerade deswegen ist Mori unter Gladbachfans bis heute eine Legende, oder zumindest eine nette Anekdote. Aber der Mann war, auch wenn er das in Gladbach nicht zeigen konnte, ein echter Top-Stürmer, der auf eine illustre Karriere zurückblicken kann.
Als er 1997 zurück zu Adelaide City Force nach Australien ging, wurde er direkt erneut Torschützenkönig, insgesamt kommt er auf fünf Torjägerkanonen und ist mit satten 227 Treffern Rekordtorschütze der National Soccer League. Als 20-Jähriger trainierte er bei South Melbourne FC unter Ferenc Puskas, nahm an den Olympischen Spielen in Barcelona teil und war jahrelang Rekordtorschütze der Nationalelf. Über seine Zeit in Gladbach sagte er 2013 rückblickend: „Manchmal soll es einfach nicht sein. Aber ich würde es wieder so machen. Meine Kinder sind in Deutschland geboren, und ich habe viele großartige Menschen dort kennengelernt.“
Seine typisch australische Lässigkeit hat er sich übrigens über das Karriereende hinaus behalten. Als er 2013 von Tim Cahill als Rekordtorschütze der Nationalelf übertrumpft wurde, drehte er für die australische Fußballsendung B‑League einen kurzen Clip. Darin sieht man ihn erst fluchend vor dem Fernseher, anschließend bei einem verzweifelten Telefonat mit dem Nationaltrainer. Mori fragt flehend, ob er nicht – mittlerweile 42 Jahre alt und seit sechs Jahren kein Profi mehr – doch noch ein paar Mal für die Nationalelf nominiert werden könne, damit er sich den Rekord wieder zurückholen kann. „Nicht gegen starke Gegner. Aber vielleicht gegen Papua-Neuguinea? Oder die Cookinseln? Nein?“