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Seite 2: Bis hin zur römischen Meisterschaft

Wie so vieles hier. Da hängt eine Urkunde an der frisch gestri­chenen Wand. Weißer Hin­ter­grund, schwarze, kur­sive Schrift. Aus­ge­stellt im Jahre 2003. Die Wid­mung fasst den ersten großen Erfolg der Ver­eins­ge­schichte zusammen. Darauf steht: Mün­chens Tra­di­ti­ons­verein, der TSV Mün­chen 1860, beglück­wünscht den Süd­deut­schen Meister von 1922, den FC Wacker Mün­chen, zum 100-Jäh­rigen Jubel­fest.“

Nicht einmal, gleich zwei Mal fei­erte der Verein diesen Coup: 1922 und 1928. Beide Male qua­li­fi­zierte sich der FC Wacker damit für das Halb­fi­nale der deut­schen Meis­ter­schaft. Und verlor. Zuerst gegen den Ham­burger SV (0:4), dann gegen Hertha BSC (1:2). Trotz der Nie­der­lagen sind es die größten Erfolge in der 115-jäh­rigen Ver­eins­ge­schichte.

Ein großer Klub. Früher

Und selbst auf große Namen können sie hier zurück­bli­cken. So wie auf Karl Charly“ Mai, der einst im WM-Finale und vor 60.000 Zuschauern den unga­ri­schen Elf-Tore-Bal­ler­mann Sandor Kocsis eli­mi­nierte. Mit Bein­be­we­gungen, die so schnell getaktet waren wie die Schlag­zahl einer Näh­ma­schine: zack, zack, zack.

Heute hängt ein Teller mit Mais Kon­terfei an der Wand der Pres­se­lounge des FC Wacker in Send­ling. Darauf steht: Karl Mai: 23-facher deut­scher Natio­nal­spieler und Welt­meister von 1954 im End­spiel gegen Ungarn in Bern.“ Auf dem Tisch dar­unter liegt eine karierte Schirm­mütze, Mais Schirm­mütze.

Von Bayern-Kapi­tänen und römi­schen Meis­ter­schaften

Spieler beim FC Wacker war Mai zwar nie, Trainer aber schon. Und das durchaus erfolg­reich. Unter Dettmar Cramer erwarb er die B- und A‑Lizenz. 1969 zog der FC Wacker mit Mai als Trainer in das Finale der Ama­teur­meis­ter­schaft ein – und verlor mit 3:5 gegen den VfB Mara­thon Rem­scheid. Der FC Wacker. Ein großer Klub. Früher.

Köln-Legende Hennes Weis­weiler kickte 1942 hier. Der eins­tige Bayern-Kapitän Adolf Kunst­wadl wurde 1967 Wackeraner“, blieb sieben Jahre lang. Oder Alfred Schaffer, der 1922 mit dem Verein die süd­deut­sche Meis­ter­schaft gewann. Schaffer, erst Wacker-Spieler, dann Wacker-Trainer, wech­selte 1940 nach Ita­lien zur AS Rom – und führte den Verein 1941/42 zur ersten Meis­ter­schaft.

Reich­lich Holz

Es gebe wei­terhin viele Anfragen, sagt Bamminger. Wöchent­lich, fast täg­lich. Und das aus der ganzen Welt.“ Es gehe um Schals, Wimpel, Tri­kots, Zei­tungs­ar­tikel. Vor kurzem kam wieder eine Anfrage aus Liver­pool, ob wir noch etwas von Didi Hamann haben“, sagt er. Hamann kickte in der Jugend beim FC Wacker, von 1978 bis 1989. Der Kon­takt ist leider etwas ein­ge­schlafen“, sagt Flo­rian Bamminger, der erste Vor­sit­zende des Ver­eins.

Der Duden defi­niert wacker“ als Syn­onym für tüchtig, tapfer, sich frisch und kraft­voll ein­set­zend“. Was ja passt. Zum ganzen Verein. Gebrauch: ver­al­tend“, steht etwas weiter unten im Duden. Und auch das ist cha­rak­te­ris­tisch. Denn allzu oft wird in Mün­chen nicht mehr vom FC Wacker gespro­chen. Was sich wieder ändern soll.

Wie? Ein­fach auf Holz klopfen. Davon haben sie hier schließ­lich genug.