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Schon als aktiver Kicker pflegte Ramon Vega (47) eine Vor­liebe für Extra­va­gantes. Zum Trai­ning bei seinen frü­heren Klubs Gras­shopper Zürich, US Cagliari und Tot­tenham Hot­spur fuhr der 23-malige Schweizer Natio­nal­spieler stets in deut­schen oder bri­ti­schen Nobel­ka­rossen vor. Das dunkle Haupt­haar sorgsam nach hinten gegelt, den Astral­körper in feinstes ita­lie­ni­sches Tuch gehüllt, umströmt von edlem fran­zö­si­schen Eau de Toi­lette – so kannte man Vega schon damals. Und so zeigt er sich bis heute. Ein Mann, dem der Erfolg nie­mals von der Seite weicht. So könnte man jeden­falls meinen.

Große Ziele – großer Schwindel?

Als Vega vor einigen Wochen ankün­digte, für das Amt des FIFA-Prä­si­denten zu kan­di­dieren, schien dieser Schritt nur fol­ge­richtig. Nicht nur seine Vor­liebe für teuren Luxus prä­de­sti­nierte den frü­heren Ver­tei­diger für einen Platz in der Pha­lanx Have­lange-Blatter-Infan­tino. Auch sein, nun ja, mit­unter dubioses Geschäfts­ge­baren und sein, sagen wir, krea­tiver Umgang mit der Wahr­heit schienen wie gemacht für das höchste Amt im Welt­ver­band. Doch Vega wird es wohl nie hinein schaffen in diese ehren­werte Gesell­schaft“. Er schei­terte schon an der Mini­mal­hürde und brachte keine fünf Emp­feh­lungs­schreiben von FIFA-Mit­glieds­ver­bänden zusammen – nicht einmal ansatz­weise, wie zu hören ist.

Das hielt die Schweizer Presse jedoch nicht davon ab, diesen Ramon Vega, der nach eigenem Bekunden eine strah­lende Kar­riere in der Lon­doner Finanz­welt hin­ge­legt hatte, intensiv zu beleuchten. Die Ergeb­nisse der Recher­chen sind mit­unter wenig schmei­chel­haft für den Mann, der laut eigenen Angaben als Ver­mö­gens­ver­walter tätig ist. 2008 hatte Vega sein Unter­nehmen Vega Swiss Asset Manage­ment“ gegründet, das angeb­lich rund eine Mil­li­arde an Werten beauf­sich­tige. 15 Mit­ar­beiter, so wurde lan­ciert, seien für Vega tätig. Laut eines Berichts der Schweizer Sonn­tags­zei­tung“ habe die Firma jedoch keinen ein­zigen Ange­stellten und sei bereits 2017 von der Zwangs­auf­lö­sung bedroht gewesen, weil der Chef die Bilanzen nicht recht­zeitig ein­ge­reicht haben soll.

Wer kennt Vega?

Auf der (zwi­schen­zeit­lich still­ge­legten) Web­site des Unter­neh­mens gab Vega an, 2002 Grün­dungs­mit­glied des mil­li­ar­den­schweren Hedge­fonds Duet Asset Manage­ment“ gewesen zu sein. Aller­dings taucht sein Name laut Sonn­tags­zei­tung“ nicht in den Fir­men­do­ku­menten auf. Ein frü­herer Betei­ligter der Firma erklärte dem Blatt, dass der ehe­ma­lige Profi nie Partner gewesen sei, Vega habe ledig­lich geholfen, die Akti­vi­täten des Fonds im Sport­ge­schäft zu för­dern. Was auch immer das heißt. Inzwi­schen, so spöt­telte das Schweizer Bou­le­vard­blatt Blick“, stehe der Ex-Kicker so da wie einst, als er nebenher für ein Unter­hosen-Label modelte: ziem­lich blank.