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Von Waden­bein­brü­chen und Prü­ge­leien

  Zum Welt­ge­schicht­entag: Die schönsten Fuß­ball­storys

Bei­nahe täg­lich suchen wir uns die Finger wund nach den schönsten Geschichten des Fuß­ball und erzählen zehn Dinge über: miese Fouls, Ent­füh­rungen, Prü­ge­leien, Autos, Trans­fer­pannen und Ver­schwö­rungs­theo­rien. Zum Welt­ge­schicht­entag: Die 30 schönsten Sah­ne­stücke der ver­gan­genen Jahre.

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20.3.2013

Wg00 schumacher
Gareth Joswig

Bei­nahe täg­lich suchen wir uns die Finger wund nach den schönsten Geschichten des Fuß­ball und erzählen zehn Dinge über: miese Fouls, Ent­füh­rungen, Prü­ge­leien, Autos, Trans­fer­pannen und Ver­schwö­rungs­theo­rien. Zum Welt­ge­schicht­entag haben wir die 30 schönsten Sah­ne­stücke der ver­gan­genen Jahre her­aus­ge­pickt. 30 Geschichten aus dem Fuß­ball. Zurück­lehnen und genießen!

Gareth Joswig
Wg01 best

Gute Freunde kann nie­mand trennen – auch nicht die Riva­lität zwi­schen den Klubs. So waren United-Legende George Best und Citys Mike Sum­merbee so gut befreundet, dass sie drei Jahre lang in einer gemein­samen Woh­nung lebten und Best Sum­mer­bees Trau­zeuge wurde. Mit dem Harald Juhnke des bri­ti­schen Fuß­balls zusam­men­zu­leben, muss ein unglaub­li­cher Spaß gewesen sein. Noch am Vor­abend von Sum­mer­bees Hoch­zeit, die um halb elf statt­fand, gingen die beiden in einen ört­li­chen Pub und tranken bis mor­gens um sechs. Cheers.

Wg02 weber

Wolf­gang Weber vom 1. FC Köln ver­letzte sich im Vier­tel­fi­nale des Lan­des­meis­ter­po­kals 1965 gegen Liver­pool am Waden­bein. In der Halb­zeit for­derte der Mann­schafts­arzt Weber auf, test­weise mehr­fach von der Kabi­nen­bank zu springen. Das gelang dem Ver­tei­diger unter höl­li­schen Schmerzen, also musste er wei­ter­ma­chen. Er hielt bis zum Schluss­pfiff durch und bekam später die genaue Dia­gnose: ein glatter Bruch des Waden­beins.

Wg03 dicanio

Da hatte sich Paulo Di Canio bei den faschis­ti­schen Anhän­gern von Lazio Rom ange­bie­dert, auf den Bizeps den Mus­so­lini-Spitz­namen »Duce« täto­wieren lassen und sein Tor gegen den AS Rom mit aus­ge­strecktem rechten Arm gefeiert. Half alles nichts, Di Canio wurde wäh­rend eines Spa­zier­gangs mit dem bekannten Faschisten Paolo Signo­relli auf der Straße ver­prü­gelt und von den Angrei­fern beschimpft: »Du bist kein Kamerad mehr, die wahren Faschisten sind wir!«

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Einen Hehl machte Andreas Sassen aus seiner Vor­liebe für Alkohol eher selten. Als die Polizei Sassen nach einer Trun­ken­heits­fahrt (für die Sta­tistik: 1,9 Pro­mille) seinen Füh­rer­schein kas­sieren wollte, ver­kün­dete Sassen amü­siert: »Geht nicht, ich habe keinen.« Ein anderes Mal spornte er bei einer nächt­li­chen Ver­gnü­gungs­fahrt den tür­ki­schen Fahrer mit den völ­ker­ver­stän­di­genden Worten an: »Fahr schneller, Ali!« Indes: Der Taxi­fahrer hieß gar nicht Ali und fand es nur mäßig witzig. Sassen verlor die Lust am Reden und schlug zu – mitten ins Gesicht.

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1945 geriet ein gewisser deut­scher Soldat namens Fritz Walter in rus­si­sche Kriegs-Gefan­gen­schaft. Schon im Herbst kam der Welt­meister von 1954 frei, weil er auf dem Weg nach Sibi­rien im Lager Marmaros-Szi­gett in Rumä­nien vom fuß­ball­be­geis­terten Wach­per­sonal erkannt worden war.

Wg06 matthaus

Den Aus­flug ins rumä­ni­sche Craiova in der Uefa-Cup-Saison 1980 hatten sich die Spieler von Borussia Mön­chen­glad­bach sicher­lich ruhiger vor­ge­stellt: In der Nacht vor dem Spiel drehten rumä­ni­sche Fans die ganze Nacht ihre Runden um das Mann­schafts­hotel, um ihre Trom­meln, Trom­peten und Hupen auf volle Funk­ti­ons­fä­hig­keit zu testen. Erst um neun Uhr mor­gens schritt die ört­liche Polizei ein. Hätten sie sich auch sparen können, denn zu diesem Zeit­punkt saß die Mann­schaft bereits längst am Früh­stücks­tisch.

Wg07 somalia

Starke Idee des Bra­si­lia­ners Somalia! Weil er das mor­gend­liche Trai­ning seines Klubs Bota­fogo Rio de Janeiro ver­pennt hatte, mar­schierte er zur Polizei und gab an, zwei Stunden lang von Ent­füh­rern fest­ge­halten worden zu sein. Erst als er ihnen seinen Gold­schmuck über­lassen habe, hätten die Män­nern ihn Ruhe gelassen. Dumm nur: Die zustän­digen Beamten über­prüften anschlie­ßend die Über­wa­chungs­ka­meras im Haus­flur des Kickers. Gänz­lich unbe­droht, dafür etwas ver­schlafen, sieht man Somalia wenige Minuten vor seinem Auf­tritt bei der Polizei aus dem Haus gehen. Den Schmuck noch an Händen und Hals.

Wg08 basler

Her­thas Mario Basler erhielt im Dezember 1992 eine Job­an­frage wäh­rend eines Hal­len­tur­niers. Auf der Toi­lette wohl­ge­merkt! »Plötz­lich stand Reh­hagel neben mir. Er gab mir einen Zettel in die Hand. Darauf standen eine Tele­fon­nummer und der Text: Um 20 Uhr anrufen!« Am ver­ein­barten Treff­punkt erschien Reh­hagel schließ­lich mit hoch­ge­klapptem Man­tel­kragen und flüs­terte: »Nie­mand darf wissen, dass ich hier bin. Das ist eine geheime Mis­sion.« Am Abend unter­schrieb Basler bei Werder.

Wg09 schatzschneider

Als Han­no­vers Sturm­un­ge­heuer Dieter Schatz­schneider nach einem Liga­spiel um die Häuser zog, schrie ein Arbeiter aus einem Kran: »Schatz­schneider, du Arsch­loch!«. Der 96er befand, sich das nicht gefallen lassen zu müssen, klet­terte behende den Kran hin-auf und machte kurzen Pro­zess. Später erin­nerte er sich: »Es knallte nur zweimal, damit war die Sache erle­digt.«

Wg10 kahn

Bei der EM 1996 in Eng­land war Oliver Kahn nur Ersatz­tor­wart und hatte des­wegen genug Zeit, den Golf­schläger zu schwingen. Sein Lehrer: DFB-Tor­wart­trainer Sepp Maier. Der Put­ting-Kurs sorgte aller­dings für einige pein­liche Momente: Aus­ge­rechnet auf den feinen eng­li­schen Golf­plätzen machte Kahn ein­fach den Kahn – und flippte regel­mäßig aus. Maier: »Er hat den Platz manchmal flu­chend ver­lassen, den Schläger weg­ge­schmissen. Wie ein HB-Männ­chen ist er her­um­ge­sprungen. Meine Güte!«

Wg11 juran

Dass es nicht immer gut ist, wenn man Spon­soren allzu viel Mit­spra­che­recht ein­räumt, musste so man­cher Bun­des­li­gist leid­voll erfahren. HSV-Fans etwa erin­nern sich mit Grausen an die pinken Tri­kots aus der Saison 1976/1977. Noch schmerz­hafter traf es da wohl nur den VfL Bochum, der in der Saison 1997/98 einmal zu häufig mit dem Lot­to­riesen »Faber« am Skiz­zen­tisch gesessen hatte. Das Ergebnis: Ein Trikot gewor­dener LSD-Trip aus der Welt der Bau­markt-Farb­pa­letten. Bis heute das wohl häss­lichste Trikot der Bun­des­liga-His­torie.

Wg12 beckenbauer

Mitte der sieb­ziger Jahre plau­derte Franz Becken­bauer über inno­va­tive Behand­lungen: »Mehr­mals im Monat nimmt mir mein Freund Man­fred Köhn­lechner Blut aus einer Arm­vene und spritzt es in den Hin­tern. Dadurch ent­steht eine künst­liche Ent­zün­dung, die Zahl der weißen und roten Blut­kör­per­chen ver­mehrt sich, Wider­stands­kräfte werden mobi­li­siert!« Und das schon beim Zuhören.

Wg13 romario

Weil Unbe­kannte seinen Vater ent­führt hatten, griff Bra­si­liens Super­star im Sommer 1994 zum Äußersten und ver­öf­fent­lichte einen offenen Brief an die Ent­führer: Man solle seinen Vater frei­lassen, sonst werde er, Romario, nicht an der WM in den USA teil­nehmen! Prompt bekam die Polizei einen anonymen Hin­weis, der alte Herr wurde befreit, die Täter gefasst, die gefor­derte Löse­geld­summe in Höhe von umge­rechnet sieben Mil­lionen Dollar ein­be­halten. Der Kom­mentar von Papa Romario: »Ich bin gar nicht so viel wert!«

Wg14 gutendorf

Dieser Mann pin­kelt Eis­würfel: Auf Spie­ler­suche für seine St. Louis Stars jagte Rudi Guten­dorf 1967 seinen Wagen trotz Sturm­war­nung des nachts in einen über­schwemmten Stra­ßen­ab­schnitt an der por­tu­gie­si­schen Küste. Gattin Ute Pelzer erin­nerte sich später geschockt: »Das Wasser stieg uns bis zur Brust, ich hatte Angst!« Rudi blieb cool und setzte auf die Feu­er­wehr – die das Paar schließ­lich in letzter Sekunde befreite.

Wg15 seaman

12 Minuten sind im Grup­pen­spiel der EM 1996 zwi­schen Eng­land und Schott­land noch zu spielen, als Schott­land beim Stand von 1:0 für den Gast­geber einen Elf­meter zuge­spro­chen bekommt. Doch David Seaman hält den Schuss von Gary McAl­lister. In der Wie­der­ho­lung ist später zu sehen, dass sich der Ball, kurz vor der Berüh­rung mit McAl­lis­ters Töppen, leicht bewegt. Die Erklä­rung ist bald gefunden: Nur mit seinem Willen, behauptet Magier Uri Geller, habe er den Ball zur Seite rollen lassen. Eine Minute nach dem Fehl­schuss gelingt Paul Gas­coigne sein Jahr­hun­derttor.

Wg16 gascoigne

Es hat ja schon wirk­lich tra­gisch-blöde Tode gegeben. Men­schen, die von Hoch­haus­sprin­genden Selbst­mör­dern erschlagen wurden. Oder der stolze Jung-Manager, der seine Freundin vom bruch­festen Glas in seinem neuen Büro im zehnten Stock über­zeugen wollte – und samt »bruch­festem« Glas in die Tiefe stürzte. Luciano Re Cec­coni, genannt »der blonde Engel«, erlitt 1977 ein ähn­li­ches Schicksal. Der Lazio-Rom-Akteur und WM-Teil­nehmer 1974 musste einen dummen Streich mit dem Leben bezahlen. Mit einer Maske auf dem Kopf stürmte er den Juwe­lier-Laden eines Freundes, um einen Raub­über­fall nach­zu­spielen. Und wurde erschossen.

Wg17 maradona

1988, als Diego Mara­dona in der Blüte seiner Schaf­fens­kraft stand, erreichte den kleinen Argen­ti­nier ein Fan­ta­sie­an­gebot aus Saudi-Ara­bien. Scheich Ahmed Faysal aus Riad bot »El Diez« fünf Mil­lionen US-Dollar für einen drei­jäh­rigen Ein­satz in der Wüste. Heute längst einen durch­schnitt­li­ches Quar­tals­ge­halt für einen Welt­fuß­baller, damals noch eine unge­heure Summe. Noch erstaun­li­cher: Scheich Faysal wollte Mara­dona nicht als Fuß­baller, son­dern als Trainer für die Jugend­mann­schaft seines FC El Ahly Riad enga­gieren! Diego lehnte dan­kend ab.

Wg18 zeze

Als erster Bra­si­lianer der Liga wech­selte 1964 der Stürmer Zézé zum 1. FC Köln. Mit einem Bana­nen­dampfer kam er im Kölner Hafen an, die Fans träumten schon vom neuen Pelé. Doch die 150.000 Mark Ablöse sollten sich nicht ren­tieren. Nach fünf Spielen ohne Tor flüch­tete Zézé – ein spa­ni­scher Arzt attes­tierte ihm eine »Schnee-All­ergie«.

Wg19 zebinac

Was tun, wenn man bei einem großen deut­schen Verein zum Pro­be­trai­ning ein­ge­laden ist und auf Nummer sicher gehen will, den Ver­trag auch tat­säch­lich zu bekommen? Im Falle der jugo­sla­wi­schen Cebinac Zwil­linge war die Ant­wort klar: man schickt ein­fach den bes­seren Bruder hin. So gab sich der weitaus talen­tier­tere Zve­zdan 1965 beim 1.FC Köln als sein Zwil­lings­bruder Srdjan aus, der prompt den Ver­trag bei den Rhein­län­dern bekam. Erst nach der Unter­schrift fiel den Funk­tio­nären die Mogel­pa­ckung auf, Srdjan brachte es beim FC auf nur drei Bun­des­li­ga­ein­sätze.

Wg20 ballack

Im Vor­feld der WM 2006 machte der Hype um Michael Bal­lack nicht mal vor der Intim­sphäre halt: Beate Uhse ver­kaufte tat­säch­lich WM-Vibra­toren mit der Auf­schrift »Michael B.« Und da sich über Geschmack bekannt­lich streiten lässt, gab es auch einen Dildo, der »Olli K.« hieß. Beson­ders dreist hieß es im Wer­be­text: »Der knall­rote Heart­braker wird zum natio­nalen Fuß­ball­star Olli K. erklärt und das grüne Paul­chen prä­sen­tiert sich als Frau­en­schwarm Michael B. Unsere Jungs jubeln erst, wenn er ganz drin ist.« Für das Nach­spiel sorgten die Fuß­ball­stars höchst­per­sön­lich mit einer erfolg­rei­chen Klage. Schwarz-Rot-Geil.

Wg21 vogts

Bei der WM 1966 war Berti Vogts bereits ganz nah an der Natio­nal­mann­schaft. Aller­dings eher als Ball­junge. Sein Glad­ba­cher-Trainer hatte den 19-jäh­rigen Nach­wuchs­wa­den­beißer mit nach Eng­land genommen, fortan stand Vogts bei jeder Trai­nings­ein­heit mit glän­zenden Augen am Sei­ten­rand und stu­dierte die Vor­bilder in weiß. Eines Tages nahm ihm sein Zieh­vater Weiß­weiler zur Seite und raunte dem jungen Bengel zu: »Berti, bald wirst du zu denen dazu gehören.« Recht hatte er.

Wg22 sowjet

Am 20. Oktober 1982 kam es beim Uefa-Cup-Spiel zwi­schen Spartak Moskau und dem FC Haarlem zu einer der schlimmsten Sta­dion-Kata­stro­phen aller Zeiten. Ver­mut­lich mehr als 300 Men­schen starben, weil die Dienst­ha­benden im Lusch­niki die Zuschauer auf nur eine Tri­büne zwängten, diese zusam­men­brach und etliche Men­schen begrub. Die Tra­gödie wurde in guter sozia­lis­ti­scher Tra­di­tion ein­fach tod­ge­schwiegen und ist noch heute wei­test­ge­hend unbe­kannt.

Wg23 aachen

1999 wurde der ein­zige Kan­didat für das Amt des Prä­si­denten von Ale­mannia Aachen, Hans Bay, gebeten, sich doch den Mit­glie­dern einmal in Kürze vor­zu­stellen. Bay ant­wor­tete mit einem ein­zigen Satz: »Wer mich nicht kennt, hat die Zeit ver­pennt.«

Wg24 keane

Zwi­schen 1990 und 2005 trat sich Hitz­kopf Roy Keane durch die eng­li­sche Pre­mier League und sam­melte neben zahl­rei­chen Titeln auch schnei­dige 13 rote Karten. Beson­ders in Erin­ne­rung blieb sein Jahr­hun­dert-Revan­che­foul an Alf-Inge Haland. Nach einem im Duell mit Haland erlit­tenen Kreuz­band­riss samt fol­gender Pro­vo­ka­tion sprang Keane dem Nor­weger beim Wie­der­sehen mit neun­mo­na­tigem Anlauf so derart in die Beine, dass sich bis heute die Legende hält, dieser Tritt habe die Kar­riere Halands beendet. Dass das nicht der Wahr­heit ent­spricht und Haland das Spiel sogar noch zu Ende brachte, scheint bei Ansicht des Video­ma­te­rials fast schon sur­real. Keane selber kom­men­tierte das Foul später in seiner Auto­bio­gra­phie mit welt­män­ni­scher Sou­ve­rä­nität: »I’d waited long enough. I fucking hit him hard. The ball was there (I think). Take that you cunt. And don’t ever stand over me snee­ring about fake inju­ries.« ​’nuff said!

Wg25 homburg

Die Ver­bin­dung von Prä­ser­va­tiven und Fuß­ball ist nicht nur nach aus­ge­dehnten Mann­schafts­feiern eine durchaus frucht­bare. So erregte etwa der FC Hom­burg in den Acht­zi­gern mit der Tri­kot­wer­bung für den Kon­dom­her­steller »London« die Gemüter der erz­kon­ser­va­tiven CDU-Repu­blik. Das Ganze ging so weit, dass die Hom­burger den Wer­be­schriftzug auf ihrer Brust sogar pha­sen­weise schwärzen mussten. Erst als das Frank­furter Land­ge­richt end­gültig ent­schied, dass Wer­bung für Prä­ser­va­tive keinen Ver­stoß gegen Sitte und Moral dar­stelle, wurde die fidele Tri­kot­wer­bung salon­fähig. Zuletzt spon­serte ein anderer Lüm­mel­tüten-Fabri­kant zahl­reiche Ama­teur­klubs, auf deren Brust fortan der Spruch »Mach ihn rein« prangte. Lechz.

Wg26 hitzfeld

Jeder Stu­dent kennt es, das anstren­gende Pro­ble­me­reiten in der Uni-Admi­nis­tra­tion. Dass die Erb­sen­zäh­lerei auf den Prü­fungs­äm­tern nicht nur dazu da ist, Stu­denten mög­lichst effektiv und nach­haltig zu gän­geln, son­dern manchmal auch durchaus zu etwas gut ist, zeigt das Bei­spiel von Ottmar Hitz­feld. Der stu­dierte näm­lich par­allel zur Spie­ler­kar­riere Mathe­matik und Sport im hei­mi­schen Lör­rach, weil er nach der Kar­riere unbe­dingt Lehrer werden wollte. Als er sein Stu­dium 1983 beenden wollte, erklärte ihm das Lehramt Frei­burg, er sei seit über zehn Jahren nicht im Schul­dienst gewesen und bat ihn des­halb zur Nach­prü­fung. Eine Klein­geis­terei, die den jungen Hitz­feld derart erzürnte, dass er seine Berufs­wahl über­dachte und quasi aus Trotz von Lehrer auf Meis­ter­trainer umsat­telte. Eine gute Ent­schei­dung.

Wg26 eichberg

Bei Schalkes Prä­si­dent Günter Eich­berg saß das Geld locker: Für Rad­milo Miha­jl­ovic, der bei den Bayern nie über­zeugte, zahlte er 3 Mil­lionen Mark Ablöse, obwohl Manager Kre­mers zuvor 2,5 Mil­lionen Mark aus­ge­han­delt hatte. Nach einer Finte von Uli Hoeneß, den Transfer womög­lich doch platzen zu lassen, bot Eich­berg sofort eine halbe Mil­lion mehr. Anschlie­ßend eröff­nete er dem ver­dutzten Miha­jl­ovic, in den Ver­trag eine Summe seiner Wahl ein­setzen zu können. Dieser trug ein: »500.000 Mark Garan­tie­ge­halt, 1,6 Mil­lionen Hand­geld, miet­freies Haus mit Ein­rich­tung, Mer­cedes.« Eich­berg winkte den Ver­trag durch.

Wg28 wuttke

Wolfram Wuttke fiel einst beim HSV-Trainer Ernst Happel in Ungnade. »Für den Alten war ich ent­weder Zau­berer, Wurschtl oder Arsch. Schließ­lich war ich fast nur noch Arsch«, sagte Wuttke damals. Am Ende seiner HSV-Zeit wurde er vom Trai­ning ver­bannt und musste wochen­lang Runden laufen, wäh­rend die Mit­spieler Bälle aufs Tor schossen. Ernst Happel ver­riet damals, dass er die Stürmer Dieter Schatz­schneider und Wolfram Wuttke »aufs Schlimmste ernied­rigt habe«. Er nannte Wuttke aller­dings nicht nur Arsch, son­dern auch »Parasit« oder »Wurm«. Und er pol­terte: »Der Schatz­schneider läuft so langsam wie eine Schild­kröte, der Wuttke ver­kriecht sich, wenn sein Feind kommt.« Die HSV-Fans indes liebten ihren Wutti, ein Graf­fito am Trai­nings­ge­lände (»Wutti, wir brau­chen dich!«) zeugte noch Jahre nach seinem Weg­gang davon.

Wg29 simak

Vor der Fuß­ball-WM 2002 liefen Tier­schützer Sturm, denn sie bekamen heraus, dass Hun­de­fleisch in Korea als Deli­ka­tesse gilt. Selbst Sepp Blatter for­derte die Regie­rung in Seoul auf, »sofor­tige Maß­nahmen« gegen die Hun­de­quä­lerei zu ver­ab­schieden. Er erhielt einen Brief vom Chef des korea­ni­schen Fuß­ball­ver­bandes, Chung Mongjun. Dieser schrieb, dass sich Blatter gefäl­ligst aus der korea­ni­schen Kultur her­aus­halten sollte. »Dies«, so Chung, »ist eine Ein­mi­schung in die Ess­ge­wohn­heiten einer sou­ve­ränen Nation.«

Wg30 copado

1999 erfuhren ent­täuschte Fans von Tennis Borussia Berlin, warum es ihre Mann­schaft, trotz guter Leis­tungen, nicht in die Bun­des­liga geschafft hatte. Der Grund, wie so häufig: eine Frau. Sara, Besit­zerin eines Nagel­stu­dios in Berlin-Staaken und ehe­mals Lebens­ge­fährtin von TeBe-Zau­ber­maus Fran­cisco Copado, hatte ihrem Geliebten einen Detektiv auf den Hals geschickt, weil der sich – so gut unter­rich­tete andere Spie­ler­frauen – regel­mäßig mit schönen Frauen zum Kurz­trip in Sevilla traf. Der Detektiv erle­digte seine Arbeit, legte ein­deu­tige Beweise vor, die schöne Sara ver­ließ den schönen »Paco« – und bän­delte mit dessen Mit­spieler Kreso Kovacec an. Wor­aufhin Mit­tel­feld­mann Copado bei Trainer Win­fried Schäfer vor­stellig wurde: »Der Kreso bekommt keinen Ball mehr von mir!« Ein Jahr später war der Verein pleite.

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