André Schürrle darf seine Zelte auf einer verregneten Insel aufschlagen, während Cristiano Ronaldo mit der Côte d’Azur flirtet. Christoph Metzelder sieht sich hingegen schon im Bundestag. Die wichtigsten und kuriosesten Transfermeldungen der Woche zusammengefasst.
Transfers der Woche
Ob Leverkusens André Schürrle seinem Nachfolger Heung Min Son einen großen Blumenstrauß in der Umkleidekabine hinterlassen hat, wurde bisher noch nicht übermittelt. Danken sollte der Nationalspieler dem Südkoreaner dennoch, denn der Son-Transfer vom Hamburger SV zu Bayer Leverkusen stieß in der letzten Woche die Tür für Schürrle zum FC Chelsea weit auf. Während der Londoner Klub etwa 20 Millionen zahlen müsste, geht etwa die Hälfte dieser Summe direkt an die Alster. „Aus unserer Sicht steht einem Schürrle-Transfer nichts mehr im Wege“, ließ Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser verlauten. Na denn, gute Reise und liebe Grüße an Marko Marin!
Transfer-Gerüchte der Woche
Joao Moutinho, Ricardo Cavalho, Radamel Falcao und James Rodriguez lauten die ersten Verstärkungen des Aufsteigers AS Monaco. Doch dank der Millionen seines russischen Gönners Dimitri Rybolowlew plant der Klub aus dem Fürstentum keinesfalls, seine Kaderzusammenstellung in absehbarer Zeit zu beenden. Zuletzt stand nicht nur der brasilianische Sturmtank Hulk (Zenit St. Petersburg) auf dem Wunschzettel, sondern auch Cristiano Ronaldo. Der Portugiese soll für bescheidene 100 Millionen Euro an die Côte d’Azur gelotst werden, meinte die englische Tageszeitung „The Independent“ zu wissen. Während wir noch überlegen, was wir mit einem Wochensalär von 388 000 Euro alles nicht kaufen würden, baggert Real Madrid schon an Ronaldos möglichem Nachfolger Gareth Bale herum.
Borussia Dortmund scheint sich hingegen mit Amsterdams Offensivspieler Christian Eriksen einig zu sein. Der 21-jährige Däne gilt als adäquater Ersatz für Mario Götze und war seit längerer Zeit vom BVB umworben worden. Nun soll er die Freigabe seines Vereins bekommen haben, da Ajax den niederländischen U21-Nationalspieler Adam Maher im Gegenzug verpflichten will.
Lewandowski der Woche
Zudem hat Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke seinem wechselwilligen Stürmer Robert Lewandowski eine Generalabsage erteilt: „Robert wird nun definitiv in der nächsten Saison bei Borussia Dortmund spielen. Wir brauchen Planungsklarheit.“ Wir haben unsere Richtmikrofone schon in Richtung der Berater-Villa montiert.
Trainer-Wechsel der Woche
Michael Skibbe ist wieder zurück! Zwar nicht in Deutschland, wo er zuletzt einen kurzen und schmerzhaften Auftritt bei Hertha BSC hinlegte, sondern beim Schweizer Erstligisten Grasshoppers Zürich. Mit denen könnte sich der Coach sogar für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren. „Michael Skibbe hat ein großes internationales Beziehungsnetz“, erklärte Zürichs Sportdirektor Dragan Rapic die Gründe der Verpflichtung.
Neuorientierung der Woche
Christoph Metzelder kann es nicht sein lassen. Nachdem der Innenverteidiger zuletzt sein Karriereende verkündet hatte, bahnt sich jetzt ein hochbrisanter Wechsel in die Politik an. In einem „Welt-“Interview erwägt Metzelder eine Neuorientierung auf dem Arbeitsmarkt. Die Parallele zwischen Fußballern und Politikern hat der ehemalige Nationalspieler bereits erkannt: „Wir wissen, wie es ist, von vielen gemocht, aber von einigen auch nicht gemocht zu werden.“ Wird „Metze“ jetzt Kanzlerkandidat der Violetten?
Schnäppchen der Woche
Für zwei Millionen Euro wechselt Joaquín vom FC Malaga zum FC Florenz. Der 31-Jährige spielte zuletzt in der Stammelf der Andalusier und schied erst im Champions-League-Viertelfinale gegen Dortmund aus. Sein Marktwert ist dennoch ordentlich gesunken, vor sieben Jahren wechselte der Spanier noch für 25 Millionen zum FC Valencia.
Perspektivtransfer der Woche
Dominik Martinovic wechselt als Deutscher Meister zum FC Bayern München. Sie meinen das funktioniert nicht? Aber sicher! Denn Martinovic holte die Meisterschale am vergangenen Samstag mit der B‑Jugend des VfB Stuttgart. Zuvor hatte der Mittelstürmer in zwölf Saisonspielen sieben Mal getroffen. Nun wechselt der 16-jährige Stürmer nach München. Dort wird er unter Heiko Herrlich trainieren, der die Mannschaft zur kommenden Saison übernommen hat.
Never-Ending-Story
Ist er schon Schalker? War er nie Schalker? Oder bleibt Leon Goretzka doch in Bochum? Der mögliche Transfer des Ausnahmetalents aus Bochum zum FC Schalke 04 wird immer undurchsichtiger. Vor einigen Wochen hatte Horst Heldt bereits verkündet, dass er Goretzka in den eigenen Reihen wisse. Die Ablösesumme zur entsprechenden Ausstiegssklausel hatten die Knappen schon so gut wie überwiesen und mit dem Mittelfeldspieler sei man sich ohnehin einig. Doch beim Ruhrnachbarn sieht man die Lage ganz anders, von einer Klausel im Vertrag des 18-Jährigen will man nichts wissen. Bis 2016 ist Goretzka noch an den VfL Bochum gebunden, sein Trainer Peter Neururer beschrieb ihn kürzlich als „Jahrhunderttalent“. Bochums Finanzvorstand Ansgar Schwenken meinte: „Es gibt keine Einigung über den Goretzka-Transfer mit Schalke und zu dem uns vorliegenden Angebot werden wir ihn nicht ziehen lassen.“ Klingt so, als sei demnächst wieder viel Verkehr auf der Castroper Straße zu erwarten.