Mit seiner eleganten Spielweise begeisterte er die Fußballwelt, heute wird Kaká 40 Jahre alt. Wir blicken auf eine große Karriere zurück – die nicht nur von großen Erfolgen, sondern auch von großem Leid geprägt war.
Das ist Ricardo Izecson dos Santos Leites. Besser bekannt unter dem Künstlernamen Kaká. 2001 ganz entspannt mit Klapphandy am Ohr und Kulturbeutel unter dem linken Arm. Die erste Profistation des brasilianischen Spielers ist der FC Sao Paulo.
2002 wird Kaká vom Placar Magazine zum besten Spieler der ersten brasilianischen Liga gekürt. Auch wegen seiner besonderen Schusstechnik, die ihm in 58 Spielen zu 23 Toren verhilft.
Teamkollege ist damals auch Julio Baptista. Hier posieren die beiden vor einem Springbrunnen.
Das Rennen um den dynamischen Mittelfeldspieler gewinnt 2003 der AC Mailand. Der Transfer geht für eine Summe von 8,5 Millionen Euro über die Bühne. Oft ist der Spieler, der mit dem Ball am Fuß so schnell ist, nur mit einem Foul zu stoppen.
Bis heute ein Trauma: Das verlorene Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool 2005. Nach 3:0‑Führung verlor der AC Mailand noch im Elfmeterschießen. Auch Kaká, der in der Zwischenzeit zu einem wichtigen Spieler gereift war, war mit von der Partie. Hier im Duell mit Steven Gerrard.
Ohne Worte.
Kaká stellte jeden Torwart vor Probleme. Auch Oliver Kahn blieb nicht verschont. Unter anderem im Achtelfinale der Champions-League-Saison 2005/2006 zwischen dem FC Bayern und AC Mailand musste der Titan einen unhaltbaren Kaká-Ball zum 4:1 passieren lassen.
Teamkollegen von Kaká, hier in einem Mannschaftsfoto 2008, sind bei AC Mailand unter anderem die Legenden Clarence Seedorf, Paolo Maldini, Andrea Pirlo und Alessandro Nesta. Bei Milan verbringt Kaká sechs Spielzeiten, gewinnt 2007 die Champions League.
Gemeinsam mit seinem Landsmann und Torwart Dida feiert Kaká den Champions-League-Triumph 2007. Im Hintergrund der Mailänder Dom.
2007 ist auch das Jahr, in dem Kaká zum Weltfußballer gewählt wird. Das Magazin France Football vergibt den Ballon d’Or jedes Jahr seit 2007 an den besten Fußballspieler der Welt. Kaká ist damit der erste Preisträger. In der Stichwahl landet er vor CR7 und Messi!
So erlebt man ihn oft. Kaká ist ein gläubiger Spieler. Sein Torjubel und Dank richtet sich immer gen Himmel. 70 Mal bejubelt er eigene Tore für den AC Mailand.
Pavel Nedved und Emerson versuchen Kaká von der Kugel zu trennen. Nedved hier wohl kurz vor einem Foulspiel.
2002 gewinnt Kaká mit der brasilianischen Nationalmannschaft den Weltmeistertitel. Im Finale gegen Deutschland steht es am Ende 2:0. Der 20-jährige Kaká sitzt allerdings die komplette Spielzeit auf der Bank. 2006 und 2010 nimmt er an zwei weiteren Weltmeisterschaften teil.
Bei der WM 2006 schießt er eines seiner schönsten Tore – und ein wichtiges: 1:0 geht das Spiel der Gruppenphase gegen Kroatien aus. Brasilien qualifiziert sich als Gruppenerster für das Achtelfinale. Im Viertelfinale ist gegen Frankreich Schluss (0:1). Weltmeister wird Kaká kein zweites Mal.
In seiner Karriere kann Kaká Titel um Titel gewinnen. 2004 neben der Meisterschaft auch den italienischen Supercup: Im Finale gewinnt Mailand 3:0 gegen Lazio Rom. Der einzige große Titel, der ihm am Ende seiner Karriere fehlt, ist die Copa America.
Für eine Ablösesumme von 67 Millionen Euro wechselt Kaká im Sommer 2009 nach Madrid. Beim 6:2‑Sieg gegen Villarreal im Februar 2010 schiebt er mit links ein. Bei Real spielt er an der Seite von Cristiano Ronaldo.
Kaká im Duell mit Luiz Gustavo.
Kakás vier Saisons bei Real sind von Verletzungen geprägt. Er macht keine 100 Spiele für die Madrilenen. Hier ist er nach der Entlassung aus dem Antwerpener Krankenhaus zu sehen, wo er sich einer Meniskus-OP unterzogen hat. Im Jahr 2010 alleine fällt er 147 Tage aus.
Richtig glücklich wird Kaká bei Real Madrid nie. Auch das Verhältnis zu Real-Trainer José Mourinho ist schlecht. „Ich wurde von den Fans völlig zerstört, weil ich nicht auf dem Niveau wie bei Milan war“, sagte Kaká später auf der brasilianischen Plattform UOL Esporte. „Ich war komplett verloren.“ Mourinho habe ihm zudem „nie eine Chance gegeben“.
Kaká wird häufig von Mourinho nur eingewechselt.
2013 kehrt Kaká noch einmal für eine Saison an seine alte Mailänder Wirkungsstätte zurück. Er macht 30 Spiele und erzielt 7 Tore.
Im Sommer 2014 verpflichtet ihn der Major League Soccer Klub Orlando City. Mit einem Gehalt von 5,2 Millionen Euro ist er zu dem Zeitpunkt der bestbezahlte Spieler der MLS. Weil die amerikanische Saison erst im Januar beginnt, spielt Kaká das zweite Halbjahr 2014 auf Leihbasis noch einmal für seinen Jugendverein FC Sao Paulo.
2015 bis 2017 bleibt er in Orlando. Danach beendet er im Alter von 35 Jahren seine aktive Karriere. In seinen letzten Spielzeiten konnte er in 75 Spielen noch 24 Mal treffen.
Kaká hat mit seiner unnachahmlichen Art, den Ball nach vorne zu treiben und seinem dynamischen Drang zum Tor die Fußballwelt verzückt. Wir sagen: Danke – und herzlichen Glückwunsch zum 40. Geburtstag!