Heute Abend müssen die Bayern die 0:1‑Hinspielniederlage gegen Villarreal wettmachen. Ansonsten droht das Champions-League-Aus im Viertelfinale. Ein Schicksal, das den Klub schon siebenmal ereilte.
Damals, als Fans auf Pappschildern noch nicht nach Trikots gebettelt, sondern den Gegner fachgerecht Hops genommen haben. Nach dem 0:0 in München reisten die Bayern zum Titelverteidiger nach Dortmund – und da erzielte Stéphane Chapuisat in der Verlängerung das goldene Tor zum 1:0. Mit der Meisterschaft wurde es für die Bayern im gleichen Jahr übrigens auch nichts. Kaiserslautern, König Otto und so. Und der BVB? Schied im Halbfinale der Königsklasse gegen den späteren Sieger Real Madrid aus.
Apropos Real: Vier Jahre später flogen wiederum die Münchner als Titelverteidiger im Viertelfinale gegen die Königlichen raus. Die Bayern gewannen das Hinspiel noch mit 2:1 (Tore: Effenberg und Pizarro), ehe Ivan Helguera und Guti im Rückspiel für Madrid trafen. Raul durfte auch noch mitjubeln.
Drei Jahre später hatten die Bayern den Blues. Der 3:2‑Sieg im Rückspiel war sportlich wertlos, schließlich hatten die Münchner das Hinspiel an der Stamford Bridge mit 4:2 verloren. Überragend in diesem Viertelfinale: Zwei Mittzwanziger namens Frank Lampard und Didier Drogba.
Zwei Bayern-Legenden unter sich: Massimo Oddo (r.) und Christian Lell (l.). Für die insgesamt vier Mailänder Tore sorgten dagegen eher unbekannte Nebendarsteller wie Andrea Pirlo, Kaka, Clarence Seedorf und Filipo Inzaghi. Die Bayern erzielten ihre beiden Tore im Hinspiel – durch den besten Wrestler der Fußballwelt, Daniel van Buyten.
Nach einem Jahr Champions-League-Pause kehrten die Bayern zur Saison 2008/09 zurück – und schieden erneut im Viertelfinale aus. Im Hinspiel in Barcelona wurde Jürgen Klinsmanns Truppe dabei nach allen Regeln der Kunst vorgeführt. Daran konnten auch…
…diese prominenten Ersatzspieler nichts ändern.
Zwischen 2014 und 2018 schied der FC Bayern fünf Mal in Serie gegen eine spanische Mannschaft aus. Drei Mal alleine gegen Real Madrid. 2017 im Rückspiel nach einem echten Thriller, den Cristiano Ronaldo in der Verlängerung mit einem Doppelpack entschied. Insgesamt traf der Portugiese in den beiden Spielen fünfmal. Nicht sooo schlecht.
Im Vorjahr noch das Finale gegen PSG in der Bubble von Lissabon gewonnen, 2021 dann die Revanche kassiert. Daran konnten auch die insgesamt zwei Tore von Eric-Maxim Choupo-Mouting, der den verletzten Robert Lewandowski ersetzte, nichts ändern.
Beim Hinspiel in Villarreal hatte der FCB noch Glück, dass die Gastgeber etliche Chancen liegen ließen. Und heute? Hoffen die Bayern wohl vor allem auf eine neuerliche Lewandowski-Gala. Salzburg lässt grüßen.