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Und dann, als er merkte, dass ihn nie­mand hörte, rannte Markus Hör­wick los. Die Treppe hin­unter, ein paar Stufen auf einmal, durch in die Kata­komben und schließ­lich in den Spie­ler­tunnel. Da stand er schließ­lich und sah, dass er zu spät kam.
 
Geschäfts­führer Karl Hopfner und Pres­se­spre­cher Markus Hör­wick hatten es auf der Tri­büne als erste gemerkt, dass Gio­vanni Tra­pat­toni drauf und dran war, im Spiel gegen Ein­tracht Frank­furt einen vierten Ama­teur ein­zu­setzen. Hör­wick hatte unun­ter­bro­chen geschrien. Erst nach Tra­pat­toni, der an der Außen­linie stand, dann nach Uli Hoeneß, der auf der Trai­ner­bank saß. Und immer wieder nach Klaus Augen­thaler, dem Co-Trainer, der auf dem kleinen Plas­tik­stuhl zwi­schen Bank und Feld hockte. Auge!“ Nichts. Aaaa­auge!“ Doch Aaaa­auge hörte nicht.
 
Der höchste Sieg der Saison

Als Hör­wick an der Tar­tan­bahn stand, sah er, wie Gio­vanni Tra­pat­toni Dietmar Hamann aufs Feld schickte, den vierten Ama­teur. Von Beginn an hatten Sven Scheuer (Ersatz für Oliver Kahn) und Samy Kuf­four gespielt, in der 25. Minute war Marco Grimm für den ver­letzten Thomas Helmer in Spiel gekommen.
 
Nachdem Hamann das Feld betreten hatte, schlich Hör­wick zurück, setzte sich wieder, blickte aufs Feld. Hatte jemand was bemerkt? Die Bayern zumin­dest nicht. Becken­bauer saß weiter mit Becken­bauer-Miene auf seinem Platz, Hoeneß freute sich über die Tore von Dieter Frey und Chris­tian Ziege, die danach zum 4:2 und zum 5:2 trafen.

Was für ein Sieg! Seit dem neunten Spieltag hatten die Bayern nie mehr als zwei Tore in einem Spiel erzielt und in den letzten sieben Spielen fünf Mal Unent­schieden gespielt.
 
Doch was war mit den Frank­fur­tern? Direkt nach Abpfiff blieb zunächst alles ruhig. In der Kabine der Bayern mahnten aller­dings die Ver­ant­wort­li­chen, die inzwi­schen Wind von dem Wech­sel­fehler bekommen hatten, keine unüber­legten Inter­views zu geben.

Ein sympha­ti­scher Fehler
 
Auf dem Platz machten da die erste Gerüchte die Runde. Ein­tracht-Manager Bernd Höl­zen­bein hatte den Wechsel-Fauxpas schon wäh­rend des Spiels bemerkt, und eine halbe Stunde nach Abpfiff konnte nie­mand mehr ver­tu­schen, was offen­sicht­lich war. Um 17:46 Uhr gab Gio­vanni Tra­pat­toni seinen Fehler zu. Ich bin allein schuld“, gestand er. Ich hätte die deut­schen Regeln kennen müssen.“

Uli Hoeneß stand ihm bei und sagte, dass auch Augen­thaler und er selbst den Fehler hätten bemerken müssen. Später sagte er in einem Inter­view mit der Süd­deut­schen Zei­tung“ gar, dass ein sol­cher Fehler irgendwie sym­pa­thisch sei“. Er mache den FC Bayern mensch­lich.