Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: Vichais Vermächtnis

Die her­vor­ra­genden Rah­men­be­din­gungen, die Rod­gers in Lei­cester vor­fand, sind vor allem das Werk von Vichai Sriv­ad­dha­naprabha, der als Teil eines Kon­sor­tiums 2010 den dama­ligen Zweit­li­gisten für 39 Mil­lionen Pfund über­nahm. Im Oktober 2018 kam der all­seits beliebte Thai­länder mit zwei Mit­ar­bei­tern und zwei Piloten bei einem tra­gi­schen Hub­schrau­ber­ab­sturz ums Leben.

Vichai kam und hatte eine Vision für den Klub und hat dazu noch so viel für die Stadt durch wohl­tä­tige Arbeit geleistet. Was letztes Jahr pas­sierte, war absolut nie­der­schmet­ternd“, blickt Leigh Her­bert auf den Mann zurück, der lie­be­voll The Boss“ genannt wurde. Vichais Sohn Aiya­watt trat bei Lei­cester City in seine Fuß­stapfen und machte es sich zur Auf­gabe, das Ver­mächtnis seines Vaters fort­zu­setzen. Im Sta­di­on­heft zum Abschluss der letzten Saison schrieb er: Wir wollen alle Aspekte des Klubs ver­bes­sern, um den Klub nach­haltig und für viele Gene­ra­tionen erfolg­reich zu machen. Wir werden immer dort Unter­stüt­zung bereit­stellen, wo es der Klub braucht, ob im Kader, dem Trai­nings­ge­lände, dem Sta­dion, der Beleg­schaft oder Infra­struktur. Wir sind immer bereit, Fort­schritt und Ver­bes­se­rung zu unter­stützen.“

Rod­gers als feh­lendes Puz­zle­stück

Ver­bes­se­rungen hin­sicht­lich des Kaders benö­tigte es für Rod­gers gar nicht. Dieser war näm­lich deut­lich besser auf­ge­stellt, als die Plat­zie­rungen der letzten Jahre ver­muten ließen. Es brauchte scheinbar nur den pas­senden Trainer. 

Dass Rod­gers dieser sein könnte, demons­trierte er in den letzten zehn Spielen der Saison 2018/2019, als er im Ver­gleich zu Vor­gänger Claude Puel den Punk­te­schnitt von 1,19 auf 1,7 ver­bes­serte und von Rang zwölf auf Rang neun klet­terte. Mitt­ler­weile, so Her­bert, lieben die Lei­cester-Fans das Team unter Rod­gers.“ Der neue Trainer hat es näm­lich geschafft, aus den Spie­lern, die er bei seinem neuen Arbeit­geber vor­fand, eine aus­ba­lan­cierte Truppe zu formen, die der­zeit regel­recht durch die Pre­mier League mar­schiert. 

Kom­pakte Defen­sive und effi­zi­enter Angriff

Ledig­lich drei neue Gesichter zog er seit seiner Ankunft an Land, nur einer spielt in der ersten Elf. Und den­noch steht in dieser Saison gefühlt eine kom­plett andere Mann­schaft auf dem Platz als noch 2018/2019. Kas­sierte die Defen­sive in der Vor­saison unter Puel im Schnitt noch 1,4 Gegen­tore pro Spiel, ist sie 2019/2020 mit ledig­lich 0,72 plötz­lich die beste der Liga. Und das obwohl die ver­meint­lich unver­zicht­bare Abwehr­säule Harry Maguire für die Rekord­ab­lö­se­summe von 80 Mil­lionen Euro zu Man­chester United wech­selte. Rod­gers ver­zich­tete auf einen Ersatz und schenkte Çağlar Söyüncü das Ver­trauen. Der 23-jäh­rige Türke, dessen Spiel beim SC Frei­burg noch so wild schien wie seine Mähne, ist binnen eines Jahres vom Ergän­zungs­spieler zu einem der form­stärksten Innen­ver­tei­diger der Liga avan­ciert. Der Rest der Vie­rer­kette, die angriffs­lus­tigen Außen­ver­tei­diger Ricardo Per­reira und Ben Chill­well, Abwehr­or­ga­ni­sator Jonny Evans sowie Meister-Keeper Kasper Schmei­chel ist iden­tisch zum Vor­jahr.

Auch Wil­fried Ndidi wütet als defen­siver Staub­sauger wei­terhin vor der Abwehr. Der schlak­sige Nige­rianer mit der Pfer­de­lunge hat einen gewal­tigen Sprung gemacht, anti­zi­piert blitz­schnell geg­ne­ri­sche Angriffe, deckt Unmengen an Raum ab und gewinnt dank seiner Größe zahl­reiche Zwei­kämpfe auf dem Boden sowie in der Luft. Dar­über hinaus hält er dem Herz­stück der Rod­gers-Offen­sive den Rücken frei.