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Seite 2: Die Alternativen sind rar

Wirk­lich plau­sible Optionen scheinen aus Sicht des Bun­des­trai­ners aber auch rar gesät. Die Gründe dafür können in der fuß­bal­le­ri­schen Aus­bil­dung gesucht werden. Oder: Viel­leicht ist das Anfor­de­rungs­profil für die Posi­tion zu weit gestiegen“, wie Da Costa mut­maßt. So oder so, die Rea­lität lautet: Im DFB-Kader für die Spiele gegen Russ­land und die Nie­der­lande stehen zwei gelernte Außen­ver­tei­diger, Jonas Hector und Nico Schulz. Beide sind mit ihrem rechten Fuß eigent­lich auf der linken Seite zu Hause. Hector ver­letzte sich auch noch im ersten Spiel, Schulz kam für ihn rein.

Löw expe­ri­men­tiert seit der miss­lun­genen WM, um der DFB-Elf wieder ein auf­re­gendes, schnelles und effi­zi­entes Spiel bei­zu­bringen. Gegen Russ­land ließ er im 3−4−3 spielen, also ohne klas­si­sche Außen­ver­tei­diger. Auf den rechten Flügel stand Thilo Kehrer, eigent­lich Innen­ver­tei­diger. Tak­ti­sche Fle­xi­bi­lität heißt das Gebot der Stunde in der Natio­nal­mann­schaft – und bei Ein­tracht Frank­furt. Unter Adi Hütter spielt Da Costa in ver­schie­denen Sys­temen, als Rechts­außen und ‑ver­tei­diger, einen schnellen und effi­zi­enten Fuß­ball, der situativ an den Gegner ange­passt wird. Eben das, was Löw sich für sein Team nach dem Umbruch vor­stellt.

Hun­dert Debü­tanten – einmal Frank­furt

Um Teil dessen zu sein, ist Da Costa kei­nes­falls zu alt. Die Erneue­rung der Natio­nal­mann­schaft fällt unter Löw bis­lang sowieso eher ver­halten als radikal aus. Der Bun­des­trainer sollte mit alten Tra­di­tionen bre­chen. Zum Bei­spiel, dass Spieler von Ein­tracht Frank­furt bei ihm keine Chance bekommen. 100 Debü­tanten gab Löw schon Ein­satz­zeit. Nur einer von ihnen kam aus Frank­furt: Sebas­tian Jung, eben­falls Rechts­ver­tei­diger.

Der DFB und sein Vor­zei­ge­pro­dukt Die Mann­schaft“ haben sich im Erfolg und der zwei­fels­ohne rie­sigen spie­le­ri­schen Klasse der Gene­ra­tion Lahm gesonnt, die mitt­ler­weile alt geworden oder zurück­ge­treten ist. Das kann zum Zustand der Arro­ganz führen, der spä­tes­tens bei der Welt­meis­ter­schaft erst­mals erreicht worden war, wie auch Löw selbst fest­stellte. Es ist Zeit, dass die Natio­nal­mann­schaft einen Cha­rak­ter­wandel voll­zieht. Mit seiner Ent­schei­dung zum Wei­ter­ma­chen hat Löw sich selbst die Ver­ant­wor­tung auf­er­legt, ihn anzu­leiten. 

Habe ich mich gefreut über den Anruf des Bun­des­trai­ners?“

Wenn er es ernst meint mit dem Umbruch, sollte er Danny Da Costa nomi­nieren. Auch wenn Adi Hütter die Hände über dem Kopf zusam­men­schlagen würde aus Sorge um den Uner­setz­li­chen. 

Und wie würde Da Costa auf eine Nomi­nie­rung reagieren? Das kann man sich selbst beant­worten: Habe ich mich gefreut über den Anruf des Bun­des­trai­ners? Klar, habe ich mich sehr gefreut, wer würde das nicht. Ich kann mein Debüt kaum erwarten. Habe ich mit der Nomi­nie­rung gerechnet? Nein, seit der U21 sind ja einige Jahre ver­gangen. Hatte ich sie ver­dient? Zu 100 Pro­zent.“