14 Jahre nach dem letzten Triumph bei der Copa trauen Experten den Kolumbianern den nächsten ganz großen Wurf zu. In dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Land hat die Auswahl eine geradezu überirdische Bedeutung.
Viele Jahrzehnte gibt es diese Copa América jetzt nun schon. Und Kolumbien hat sie erst einmal gewonnen. Das war vor 14 Jahren daheim. Aber Argentinien war damals nicht dabei, und Brasilien schickte nur eine drittklassige Auswahl.
Getrübter Copa-Sieg 2001
Wieder einmal hatte der Bürgerkrieg in Kolumbien der Normalität einen Strich durch die Rechnung gemacht. Man fürchtete Anschläge während des Turniers durch die Linksguerilla FARC. Bis heute freuen sich die Menschen in dem südamerikanischen Land daher über diesen Titel nur mit halbem Herzen. Jedes Mal, wenn man einen Kolumbianer auf den Triumph von 2001 anspricht, hört man: Ja stimmt schon, aber Argentinien und Brasilien waren doch nicht dabei!
Bei der aktuellen Ausgabe der Südamerikameisterschaft, die im kalten Chile gespielt wird, sind die beiden Fußball-Großmächte mit von der Partie. Aber die Kolumbianer reden über diese Copa trotzdem anders: Selbstbewusst, fröhlich. Siegessicher. Sie meinen, dass sie das Turnier dieses Mal gewinnen können. Und das Selbstvertrauen resultiert aus einer großartigen Leistung bei der WM in Brasilien, bei der Kolumbien unglücklich im Viertelfinale an Brasilien scheiterte und der Jungstar James Rodríguez bester Torschütze wurde.
Brasiliens erste Niederlage seit der WM
Am Mittwoch gelang sogar die Revanche für das Aus beim Weltturnier vor einem Jahr. Nach einem schrecklichen Auftaktmatch mit verdienter Niederlage gegen Venezuela, meldete sich Kolumbien mit einem überzeugenden Spiel gegen Brasilien zurück. Die Elf des argentinischen Trainers Néstor Pekerman brachte den Brasilianern mit 1:0 die erste Niederlage seit dem WM-Aus beim Halbfinale gegen Deutschland am 8. Juli 2014 bei.