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Seite 2: Thiago, Neuer und Dominanz

3. Thiago und das Spiel seines Lebens

Kaum ein Spieler ist bei den Bayern derart umstritten wie der Spa­nier Thiago. Zu ver­schnör­kelt sei sein Spiel, zu selten über­zeuge er in großen Spielen. Im Cham­pions-League-Finale bewies Thiago seinen Kri­ti­kern, was er kann. Als Sechser half er mit, das spiel­starke Mit­tel­feld der Pariser nicht zur Ent­fal­tung kommen zu lassen. Zusammen mit Leon Goretzka engte er beson­ders den Radius von PSG-Spiel­ge­stalter Leandro Paredes ein.

Die Zahlen spre­chen für Thiago: Kein Spieler spielte mehr Pässe, nie­mand bestritt mehr Zwei­kämpfe. Zwei Chancen legte er auf, fünf Bälle gewann er in der Defen­sive. In seinem wohl letzten Spiel für die Bayern – Thiago dürfte nach Liver­pool wech­seln – kon­trol­lierte der Spa­nier das Mit­tel­feld.

4. Neuer neu­tra­li­siert die Pariser Offen­siv­stärke

Paris gelang es zwar nur selten, die zweite Pres­sing­linie der Bayern zu über­spielen. Doch immer wenn sie an Thiago und Goretzka vor­bei­kamen, wurde es gefähr­lich. Hierbei spielte Kylian Mbappe eine ent­schei­dende Rolle: Als Links­außen pos­tierte er sich an der Grenze zum Abseits und lau­erte auf Zuspiele seiner Kol­legen.

Thomas Tuchels tak­ti­sche Maß­nahme fruch­tete: Joshua Kim­mich konnte Mbappes Tempo nicht immer folgen, der Fran­zose brach mehr­fach durch. Er konnte ent­weder selbst aufs Tor schießen oder Mit­tel­stürmer Neymar bedienen. Keiner der Beiden über­wand jedoch den stärksten Bayern-Spieler an diesem Abend: Manuel Neuer parierte jeden Schuss, der auf sein Tor kam. Er war der Haupt­grund, dass Paris trotz Tem­po­vor­teilen kein Tor erzielen konnte.

5. Die Bayern haben diese Cham­pions-League-Saison domi­niert

Es mag ein umkämpftes und enges Finale gewesen sein. Weitet man den Blick auf die gesamte Saison aus, erscheint der Cham­pions-League-Sieg der Bayern nur fol­ge­richtig. In der Grup­pen­phase gewannen sie alle sechs Par­tien, dar­unter war eine 7:2‑Gala bei Tot­tenham Hot­spur. Im Ach­tel­fi­nale schossen die Bayern sieben Tore gegen Chelsea. Im Vier­tel­fi­nale demon­tierten sie Barca mit 8:2, im Halb­fi­nale schlugen sie Lyon mit 3:0.

43 Treffer erzielten die Bayern auf dem Weg zum Titel. Nur Barca gelangen in der Saison 1999/2000 mehr Tore. Die Bayern stellten jedoch den Rekord für die beste Tor­aus­beute pro Spiel auf; wegen Corona haben sie auf dem Weg zum Titel 13 statt der übli­chen 15 Spiele bestritten. Mit Robert Lewan­dowski haben die Bayern sowohl den treff­si­chersten Tor­jäger (15 Tore) als auch den besten Vor­la­gen­geber (sechs Assists) in ihren Reihen.

Die Bayern haben sich diesen Titel ver­dient. Ihre his­to­ri­sche Saison geht in die Geschichte ein – und damit auch ihr Trainer Hans-Dieter Flick. Wer hätte das vor dieser Saison gedacht.