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Seite 2: „Präsi, gleich hauen wir es raus“

eldiario​.es berichtet, dass Real vor vier Jahren Geld für eine mitt­ler­weile nicht mehr exis­tie­rende Online-Zei­tung bereit­stellte, die nach Außen hin unab­hängig erscheinen sollte, tat­säch­lich aber inhalt­lich stark von Perez selbst oder anderen Größen der Klub­füh­rung beein­flusst wurde. Das Medium wurde benutzt, um Druck auf Ance­lotti und andere aus­zu­üben. So stand der Gründer von dia​rio​ber​nabeu​.com in stän­digem Kon­takt mit Perez. Einmal schickte er eine SMS an den Prä­si­denten, die vom bal­digen Erscheinen eines stark ten­den­ziösen Textes han­delte. Die Schlag­zeile lau­tete: Ance­lotti, stell Bale auf!“ Und weiter: Präsi, gleich hauen wir es raus.“

Keine zweite Sonne

Ance­lotti hat zu Beginn seiner Zeit als Bayern-Trainer berichtet, dass er sich in Madrid nicht mit Perez über die Rolle von Bale einigen konnte, was zu Span­nungen führte. Vor allem, dass Bales Berater zuerst den Weg zum Prä­si­denten suchte, um sich zu beschweren, anstatt mit dem Trainer zu reden, stieß Ance­lotti bitter auf.

In den vier Jahren, die Bale nun bei Real Madrid spielt, ist er selbst mit interner Hilfe nicht annä­hernd zum dem geworden, für das Perez ihn vor­ge­sehen hatte. Der Angreifer sollte ein zweiter großer Super­star sein neben Cris­tiano Ronaldo. Eine Art zweite Sonne, aber Reals Kosmos ver­trägt nur einen strah­lenden Him­mels­körper, das ist die Erkenntnis der letzten Jahre.

Weil Bales linke Seite bei Real von Ronaldo besetzt ist, muss er weiter auf rechts spielen, was ihm als Linksfuß über­haupt nicht behagt. Auf der für ihn fal­schen Seite ist er nur ein Schatten des Spie­lers, der seine Natio­nal­mann­schaft bei der EM im Sommer bis ins Halb­fi­nale führte. Schwer zu schaffen macht ihm auch, dass er mit Madrid nur selten die Räume bekommt, die er für sein Spiel braucht.

Mehr Mit­läufer als Anführer

Gegen tief ste­hende Gegner tut er sich beson­ders schwer, Lösungen zu finden. Inzwi­schen lässt sich behaupten, dass er in einer anderen Mann­schaft und in einer anderen, eher auf Konter ori­en­tierten Liga besser auf­ge­hoben wäre. Gareth Bale ist bei Real Madrid, so merk­würdig sich das auch anhört, mehr Mit­läufer als Anführer. Der erste, der das einst hatte kommen sehen, war Carlo Ance­lotti.