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Seite 2: Was Steve Bannon mit der Sache zutun hat

So weit, so von der Mei­nungs­frei­heit gedeckt. Allein dass die in China nicht exis­tiert. Wes­halb der Staat mit etwas Ver­zö­ge­rung reagierte. Hatte sich das Sport­ma­gazin Titan” kurz nach dem State­ment noch nur von Hao distan­ziert, wurde sein Name nach wenigen Stunden nur noch mit H. abge­kürzt. Kurz darauf begann die Zen­sur­ab­tei­lung alle Ein­träge mit Ver­bin­dung zum eins­tigen Volks­helden zu löschen. Haos Social-Media-Kanal bei Weibo, der annä­hernd acht Mil­lionen Fol­lower hatte, wurde kur­zer­hand vom Netz genommen.

Doch ganz so ein­fach sind die Ver­hält­nisse nicht gela­gert. Denn das Video von Hao und seiner Frau, eine ehe­ma­lige Welt­klasse-Bad­min­ton­spie­lerin, zu der sich mitt­ler­weile in China auch nichts mehr finden lässt, wurde auf dem Kanal des chi­ne­si­schen Geschäfts­manns Guo Wengui ver­öf­fent­licht. Der hatte sich nach seiner Flucht aus China als Ankläger des Regimes sti­li­siert. Doch viele der ver­meint­li­chen Geheim­nisse, die er anschlie­ßend auf seinem You­Tube-Kanal ver­öf­fent­licht hatte, stellten sich als völlig unbe­gründet dar, wie die Washington Post ent­hüllte.

Kein Kom­mentar aus Peking

Auf dem Kanal ist auch auch Video zu sehen, das Gao am selben Tag auf einem Boot zeigt. Mit ihm: Steve Bannon, der ehe­ma­lige Berater von Donald Trump und rechte Hard­liner. Er soll Guo beim Aufbau eines Nach­rich­ten­ka­nals geholfen haben. Auf See ver­lasen die beiden vor lau­fender Kamera ein Mani­fest, dessen Inhalt nicht weniger als die Grün­dung eines neuen, chi­ne­si­schen Staates vor­sieht. Im Hin­ter­grund des Videos ist die Frei­heits­statue von New York zu sehen. Zur glei­chen Zeit stiegen Flug­zeuge hoch, die Banner hinter sich her­zogen: Gra­tu­la­tion an den Bun­des­staat von Neu-China!”

Aus­züge aus dem Mani­fest hatte auch Hao, der chi­ne­si­sche Rekord­spieler, zitiert. In den chi­ne­si­schen Medien ist davon nichts zu finden. Ein Spre­cher des Außen­mi­nis­te­riums sagte, es gebe keinen Anlass für einen Kom­mentar.

Der Fall Hao Runze

Dabei bleiben einige Fragen offen. Zum Bei­spiel, warum der ser­bi­sche Erst­li­gist Rad­nicki Nis am Dienstag einen jungen Chi­nesen vor die Tür setzte. Hao Runze, Sohn des 50-jäh­rigen Super­stars und neuen Staats­feindes, hatte vor wenigen Tagen zum ersten Mal für die Serben getroffen. Nun musste er seine Koffer schon wieder packen.

Guo Wengui ver­däch­tigt Peking hinter den Vor­gängen. Laut des Ver­eins sei diese Ent­schei­dung völlig unab­hängig von den Gescheh­nissen um seinen Vater gefallen.