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Seite 2: Ganz Südamerika guckt heute zu

Ein ähn­li­ches Schicksal wie Bayern-Neu­zu­gang James droht auch Chiles Natio­nal­held Arturo Vidal. In den ver­gan­genen beiden Süd­ame­ri­ka­meis­ter­schaften 2015 im eigenen Land und 2016 in den USA noch als Super­star gefeiert, hängt dessen Natio­nal­mann­schafts­kar­riere an einem sei­denen Faden. Und der könnte in Bra­si­lien reißen, denn die bereits seit Wochen qua­li­fi­zierte Sel­ecao will ihre über­ra­gende Bilanz von neun Siegen und zwei Remis unter Neu-Trainer Tite mit einem Heim­sieg über Chile krönen. Das könnte aber gleich­zeitig das Aus aller WM-Träume Chiles bedeuten, die in Bra­si­lien eigent­lich gewinnen müssen, um ganz sicher in Russ­land dabei zu sein.

Arturo Vidal hat bereits ange­kün­digt, seine Natio­nal­mann­schafts-Kar­riere nach der WM 2018 beenden zu wollen. Läuft es ganz unglück­lich für Vidal und Co., wäre seine Zeit in der La Roja“ bereits am Diensta­bend Orts­zeit beendet. Für den FC Bayern wäre das ein Hor­ror­sze­nario: Seine beiden pro­mi­nenten Mar­ken­bot­schafter“ aus Süd­ame­rika Vidal und James nur Zuschauer in Russ­land und oben­drein mit dem Makel des natio­nalen Sün­den­bocks belastet. Auch in Mün­chens Mar­ke­ting­ab­tei­lung werden sie nach Süd­ame­rika schauen und inständig beten, dass ihnen dieses Sze­nario erspart bleibt.

Ganz Süd­ame­rika guckt heute zu

Doch was ist das alles gegen das Drama um Argen­ti­nien: Lionel Messi und Co. sind in der ecua­do­ria­ni­schen Haupt­stadt Quito gefor­dert. Wer in die Sta­tistik der letzten Jahre schaut, erkennt eine gewisse Atemnot der Gau­chos“ in der Höhe. Mal gab es ein 1:6 in La Paz, mal eine Schlappe in Ecuador. Hoch in den Anden hatten Argen­ti­niens Zau­ber­füße schon immer Lade­hem­mung und Atemnot. Nun müssen Messi und Co einen Cha­rak­ter­test his­to­ri­schen Aus­maßes“ bestehen, wie Argen­ti­niens Sport­sender TyC“ in dieser Woche unkte. Von allen Dramen, die sich heute nach Mit­ter­nacht euro­päi­scher Zeit abspielen, ist der mög­liche Absturz des argen­ti­ni­schen Impe­riums ins dunkle Nichts der wohl spek­ta­ku­lärste Super-Gau.

Noch will nie­mand in Cor­doba, in Buenos Aires oder Mar de Plata daran glauben, doch wenn die Argen­ti­nier am Mitt­woch­morgen auf­wa­chen sollten und der Alb­traum hat kein gutes Ende genommen, dann wird nichts mehr so sein wie es einmal war: Die Natio­nal­mann­schafts-Ära von Lionel Messi wäre auf einen Schlag beendet und ein Tsu­nami würde durchs Land ziehen, der den gesamten argen­ti­ni­schen Fuß­ball durch­ein­ander wir­beln könnte. Davor stehen noch einmal 90 Minuten, in denen sich alles zum Guten aber eben auch zum Bösen ändern kann. Ganz Süd­ame­rika blickt heute Nacht gebannt auf die Bild­schirme.