Aleksandar Mitrovic sorgt in der englischen Championship für Furore. Seine 43 Tore in bisher 43 Spielen brachten Fulham den Aufstieg. Wer knipst in den anderen europäischen Unterhäusern am gefährlichsten? Hier sind die hochklassigsten Tiefklassigen.
Und ab geht’s: Aleksandar Mitrovic stellte mit seinen Saisontoren 42 und 43 für Fulham einen neuen Zweitliga-Rekord auf und schoss seinen Klub fast im Alleingang zur Meisterschaft in der Championship. Sollte der Serbe im letzten Spiel noch zweimal treffen, ist Fulham auch das Team mit den meisten Toren in einer Zweitliga-Saison.
Im deutschen Unterhaus treibt Simon Terodde schon seit Jahren sein Unwesen. Er könnte seinen ohnehin schon bestehenden Bestwert von drei Torjägerkanonen bald um eine Vierte ergänzen. Der Allzeit-Zweitliga-Rekordtorjäger muss nur noch einmal treffen, um erstmals 30 Tore in einer Saison zu erzielen. In Bochum (25), Stuttgart (25) und Köln (29) war ihm das auch als Torschützenkönig nicht gelungen. Übrigens traf er bei seinen sieben Stationen in der Liga nur für seinen Jugendklub Duisburg nie – dabei hatte er doch damals ganze neun Minuten Einsatzzeit!
Auch Massimo Coda war schon einmal Torschützenkönig. Das reichte im letzten Jahr trotzdem nicht für Lecces Aufstieg. Jetzt aber könnte beides auf einmal klappen; sowohl Coda als auch Lecce stehen auf Platz eins, 20 Saisontore hat der Mann auf dem Konto. An die Serie A müsste sich der Torjäger gewöhnen: Über 200 Zweitliga-Spiele sprechen für sich. Und seit einem Intermezzo bei ND Gorica hat der 33-Jährige sogar mehr Spiele in der ersten slowenischen Liga denn im heimischen Oberhaus.
Auf der Insel spielte Rhys Healey schon in jeder der obersten fünf Ligen. Nun ist er als einer von nur zwei Engländern jenseits des Ärmelkanals in Frankreichs zweiter Liga aktiv. Seine 20 Tore in 32 Spielen bedeuten nicht nur Platz eins in der Torschützenliste, sondern auch in der Tabelle. Die Krönung: Ein perfekter Hattrick mit Kopf, links und rechts im Spiel gegen Sochaux.
Spanien, Stoichkov, Torjäger… Das weckt Assoziationen. Aber nein, Juan Diego Molina Martínez hat nichts mit dem einstigen Barca-Star aus Bulgarien zu tun. Seinen Namen trägt er dennoch, wenn auch nur inoffiziell. Eigentlich wollte sein Vater ihn auch beim Standesamt Stoichkov nennen, was aber durch beherztes Durchgreifen der Mutter verhindert wurde. Tore schießt er dennoch, wenn auch in Spaniens zweiter Liga, wo er sich den ersten Platz aktuell teilen muss.
Denn auch der ehemalige uruguayische Nationalspieler Stuani hat bisher 19 Tore geschossen. Der 230-fache Erstliga-Veteran brauchte mit 33 Einsätzen dafür die kürzeste Zeit.
Hoffnungen auf die Kanone in La Liga 2 darf sich auch Borja Bastón machen. Er hat schon aufregendere Stationen als Oviedo in seiner Vita; während seiner sechs Jahre bei Atlético Madrid kam er aber zu genau einem Einsatz. Wiederholte Leihgeschäfte seitens der Colchoneros machen den Zweitligisten aus Asturien nun zu seinem zwölften Verein. Wo er in dieser Saison bislang auch schon 19 Mal treffen konnte.
Erst 21 Lenze zählt Thijs Dallinga, der mit 31 Toren die Liste der erfolgreichsten Schützen in der niederländischen Keuken Kampioen Divisie anführt. Derer 25 schoss er allerdings noch im letzten Jahr. Seit Januar läuft es nicht mehr rund für den Youngster. Aber es bleibt ja noch Zeit.
Das gilt auch für Casper Tengstedt, ebenfalls Jahrgang 2000. Er ist der beste Zweitliga-Schütze Dänemarks mit 14 Hütten. Zwischen Nord- und Ostsee ist die reguläre Saison abgelaufen, und dank Tengstedt darf Horsens sich nun in der Aufstiegsrunde um einen Platz in der ersten Liga bewerben. Kenner des deutschen Amateurfußballs erinnern sich an seine Zeit in der Regionalliga Bayern, wo er schon 2019/20 für Nürnbergs zweite Mannschaft auf Torejagd ging.
Der gebürtige Berliner, von TeBe ausgebildet, spielte bisher nur in Deutschland und nie höher als in der vierten Liga, wie hier in Koblenz. Nun trifft er in seiner ersten auswärtigen Saison wie kein Zweiter in der türkischen 1. Lig. Kurios: Trotz seiner unüberbotenen 16 Tore kämpft Menemenspor gegen den Abstieg.
Am Rheinfall haben sie eine Schwäche für torgefährliche Uruguayer. Nachdem im letzten Jahr Rodrigo Pollero die Challenge-League-Kanone nach Schaffhausen holte, steht nun Joaquín Ardaiz ganz oben mit 18 Toren. Sturmpartner: Raúl Bobadilla. Das südamerikanische Duo steht kurz davor, den Klub nach 15 Jahren wieder in die erste Liga zu bringen.
Eine noch längere Durststrecke könnte in Lustenau beendet werden, wo es seit 2000 keinen Erstligafußball mehr zu sehen gab. Garant für die aktuelle Tabellenführung: Der Schweizer Haris Tabakovic, der seine Gegenspieler mit beeindruckenden 24 Toren in 20 Spielen reihenweise in der Pfeife raucht. Vermutlich wird er aber nicht mehr in grün-weiß zu sehen sein, weil er an einer Verletzung laboriert und im Sommer zur etwas größeren Austria nach Wien abwandern wird. Bei dieser Quote kein Wunder.