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Seite 2: Nebelkerzen, Notlügen, Rumlaviererei

Et voilá. Nun kann man dem DFB zugute halten, dass es knapp zehn Tage nach den Frank­furter Mon­tags­spiel-Pro­testen, bei dem Ein­tracht-Fans Ten­nis­bälle warfen und in den Innen­raum vor­drangen, legitim ist, über eine Ver­le­gung nach­zu­denken. Auch wenn damit eine krasse Fehl­ein­schät­zung der Frank­furter Fan­szene ein­her­geht, die wahr­schein­lich nicht mal unter Waf­fen­ge­walt zum Besuch eines Län­der­spiels zu bewegen wäre. Aber die Art und Weise der Kri­sen­kom­mu­ni­ka­tion ist, wie zuletzt so vieles beim DFB, absolut hane­bü­chen. Nebel­kerzen, Not­lügen, Rum­la­viererei, eigent­lich fehlte nur noch, dass irgend­je­mand den Begriff Fake News“ benutzt. Eine solche Kom­mu­ni­ka­tion ist dem größten Sport­ver­band der Welt ein­fach unwürdig. Und wem hätte es eigent­lich weh getan, wenn der DFB nach Ver­öf­fent­li­chung des Mail­ver­kehrs gesagt hätte: Ja, wir haben wegen der Vor­komm­nisse beim Mon­tags­spiel über eine Ver­le­gung nach­ge­dacht. 

Ein sicheres Händ­chen für die stets fal­sche Ent­schei­dung

Zumal der Mail­ver­kehr auch ansonsten tief bli­cken lässt. Warum spricht DFB-Gene­ral­se­kretär Dr. Fried­rich Cur­tius nicht direkt mit Grindel, son­dern schiebt Dr. Rainer Koch vor (was Grindel ein­gangs seiner Mail auch bedauert). Sollten die drei obersten Köpfe des Ver­bandes nicht in der Lage sein, offen und auf Augen­höhe mit­ein­ander zu kom­mu­ni­zieren? Und was hat es zu bedeuten, wenn Koch richtig vor­aus­ahnt, dass nichts geheim bleibt? Es scheint den Ver­bands­bossen bewusst zu sein, dass es undichte Stellen gibt. Für Geschlos­sen­heit und Inte­grität im Ver­band spricht das nicht, ebenso wenig für eine klare Füh­rungs­linie. 

Und so wirkt der DFB nicht wie der größte Sport­verein der Welt, son­dern reich­lich unsou­verän, über­for­dert mit Krisen und deren Hand­ling, gepei­nigt von Intrigen und undichten Stellen und mit einem sicheren Händ­chen für die stets fal­sche Ent­schei­dung. Der Slogan der ein­gangs erwähnten Kam­pagne geht in Gänze übri­gens: Unsere Ama­teure. Echte Profis.“ Man würde sich wün­schen, dass man dabei wieder an enga­gierte Kreis­li­ga­ki­cker denkt.