Hass im Netz ist ein Problem. Eine Studie zeigt nun: besonders für Spieler von Manchester United.
Das Internet: Hort für Katzenvideos und Kreativität, aber auch für Hassrede und Beleidigungen. Dass es vor allem in Sozialen Medien bisweilen mehr als rau zugeht, dürfte bekannt sein. Auch, dass besonders Personen des öffentlichen Lebens von Hassnachrichten betroffen sind, ist bekannt. Dass dieses Risiko jedoch steigt, sobald man einen Vertrag bei Manchester United unterschreibt, ist hingegen neu.
Genau das zeigt jetzt aber eine gemeinsame Studie der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom mit dem Alan-Turing-Institut. Die Untersuchung zeigt, dass insgesamt bereits 68 Prozent aller Premier-League-Profis Opfer beleidigender Nachrichten auf Twitter geworden sind. Zur Ermittlung der Zahlen wurden 2,3 Millionen Tweets zwischen Saisonstart im August 2021 und Januar 2022 analysiert. 60.000 davon waren missbräuchlich, wobei 8,6 Prozent der Beleidigungen auf Rasse oder Geschlecht abzielten.
Die Studie verrät aber auch, dass sich der Hass der Leute besonders auf eine kleine Gruppe von Fußballern konzentriert: 50 Prozent aller Tweets treffen insgesamt nur zwölf Profis, im Schnitt sind es 15 Kurznachrichten am Tag. Acht dieser Profis spielen bei Manchester United.
Spitzenreiter ist Cristiano Ronaldo – vermutlich der einzige Titel, auf den der Portugiese verzichten könnte. Er allein erhielt im Untersuchungszeitraum ein Fünftel aller Hassbotschaften, also insgesamt 12.520, davon fast 4000 am 27. August 2021, als bekannt wurde, dass er zu Manchester United zurückkehrt.
Das Treppchen teilt er sich mit seinem Teamkollegen Harry Maguire, der ManUnited-Kapitän erhielt nach der 0:2‑Niederlage gegen Stadtrivalen Manchester City besonders heftige Reaktionen. Zwar entschuldigte sich Maguire nach dem Spiel bei seinen Fans auf Twitter, doch es folgten: 2903 beleidigende Tweets.
Insgesamt gehören gleich acht weitere Spieler der Red Devils zu den Top Ten: Marcus Rashford, Bruno Fernands Fred, Jesse Lingard, Paul Pogba, David de Gea. Komplettiert wird die Liste durch Tottenham- und England-Kapitän Harry Kane und ManCity-Star Jack Grealish.
Einziger Lichtblick: Es ist nicht alles schlecht. 57 Prozent der gesamten Reaktionen via Twitter waren positiv, 27 Prozent neutral, 12,5 Prozent lediglich kritisch. Der Rest allerdings war beleidigend.