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Dieser Text erscheint im Rahmen unserer Koope­ra­tion mit dem Tages­spiegel.

Als die Fans des 1. FC Union vor einigen Wochen begannen, Lieder vom Gewinn des Titels anzu­stimmen, lag in diesen Gesängen ein großes Stück Ironie. Deut­scher Meister wird nur der FCU!“, das hielten nicht mal die opti­mis­tischsten Anhänger des Fuß­ball-Bun­des­li­gisten aus Köpe­nick für mög­lich.

Mitt­ler­weile steht Union seit sieben Wochen an der Tabel­len­spitze und nach dem mit­rei­ßenden Last-Minute-Sieg gegen Borussia Mön­chen­glad­bach am Sonntag klangen die Fan­ge­sänge gar nicht mehr so unrea­lis­tisch. Wenn der FC Bayern ein Spiel mit der letzten Aktion in der siebten Minute der Nach­spiel­zeit dreht, heißt es oft: Wer solche Spiele noch gewinnt, wird Deut­scher Meister. Gilt das nun auch für Union?

Seit vier Jahren werden Träume erfüllt

Zumin­dest fühlte es sich am Sonntag so an. Die Spieler tanzten aus­ge­lassen vor der Wald­seite, die Gegner über­schlugen sich in Lobes­hymnen, Sieg­tor­schütze Danilho Doekhi sagte, für seine Mann­schaft sei jetzt alles mög­lich“. Fans und Spieler fühlen sich momentan wie in einem Traum und bei genauer Betrach­tung muss man fest­halten, dass der 1. FC Union seit fast vier Jahren selbst die kühnsten Träume über­trifft. Warum sollte sich das jetzt ändern?

Nüch­tern betrachtet, sind die Chancen auf die Meis­ter­schaft trotz der Tabel­len­füh­rung und einer fast schon unver­schämten Kon­stanz weiter gering. Wäh­rend Union seit Wochen am oberen Limit spielt oder sogar dar­über hin­aus­geht, kommt der FC Bayern gerade erst in Schwung. Trotz einer zwi­schen­zeit­li­chen Ergeb­nis­krise hat der Seri­en­cham­pion nur einen Punkt Rück­stand. Selbst der aktu­elle Rhythmus der Ber­liner wird am Ende wohl zu wenig sein für den Titel, wobei die Winter-WM in Katar eine nicht zu unter­schät­zende Unbe­kannte dar­stellt.

Doch sind die Meis­ter­schaft und der FC Bayern auch nicht der Maß­stab für Union. Min­des­tens genauso wichtig wie die aktu­elle Tabel­len­füh­rung ist die Erkenntnis, dass es den Ber­li­nern erneut gelungen ist, sich zu stei­gern. Obwohl Platz fünf in der Vor­saison bereits als kleines Wunder galt und obwohl in der jün­geren Ver­gan­gen­heit einige Leis­tungs­träger den Verein ver­lassen haben. Dieser Mann­schaft ist alles zuzu­trauen und Träumen ist ja bekann­ter­maßen immer schon erlaubt.

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