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Seite 2: „Umso scheußlicher die Hymne, desto besser“

Sie ver­glei­chen in einer Erzäh­lung ihre beiden Lei­den­schaften – die Oper und den Fuß­ball – und kommen zu dem Schluss, dass beides Dramen sind. Was war bisher der schönste Akt beim FC St. Pauli?
Die Auf­stiege waren schon etwas Beson­deres. Vier habe ich ins­ge­samt erlebt und in Kom­bi­na­tion mit den anschlie­ßenden Feiern auf der Ree­per­bahn waren das die High­lights. Aber wie es sich für echte Dramen gehört, habe ich auch bit­tere Zeiten erlebt, wie die in der Regio­nal­liga. Emo­tional habe ich dem Verein eine Menge zu ver­danken und das wollte ich unter anderem durch das Hör­buch, als Unter­stüt­zung für das Museum, zurück­geben. 

Was wird in dem St. Pauli-Museum zu ent­de­cken sein?
Unter anderem ein detail­ge­treues Modell­sta­dion, in dem wie am Mill­erntor exakt 29.063 Plätze vor­handen sind. Die Fans haben schon jetzt die Mög­lich­keit, ein Foto von sich ein­zu­schi­cken und dann auf einem der Plätze als Figur ver­ewigt zu werden. Viel­leicht werde ich als Sta­di­on­spre­cher auch irgend­wann mal für das Museum ein­bal­sa­miert (lacht).

Als eine Legende des FC St. Pauli fiel die Ent­schei­dung, auch eine Geschichte über den Ham­burger SV für das Hör­buch zu schreiben, sicher nicht allzu schwer, oder?
Diese Riva­lität gehört ein­fach dazu. Ich schrieb die Geschichte, die den Nach­barn auf die Schippe nimmt, vor einem Jahr. Ange­sichts der Dau­er­krise ist das Kuriose, dass ich sie nur ab und an gering­fügig aktua­li­sieren musste. Klaus-Michael Kühne (Investor beim HSV, d. Red.) treibt dort ja immer noch sein Unwesen.

Sie spielen als ein­ziger Sta­di­on­spre­cher in Deutsch­land immer die Hymne der Gäste. Würden Sie in der nächsten Saison gern wieder die des Ham­burger SV anspielen?
Dafür wäre ein Treffen in Liga Zwei wohl das rea­lis­tischste Sze­nario der­zeit. Über einen Auf­stieg sollten wir der­zeit wahr­lich nicht nach­denken. Aber klar, Derbys sind immer schön. Viele habe ich bereits erlebt und hoffe, dass einige noch dazu­kommen. 

Welche Gast-Hymne mögen Sie am meisten?
Umso scheuß­li­cher die Hymne, desto besser. Beim Pokal­spiel gegen Borussia Dort­mund spielte ich auf Wunsch das Lied Leuchte auf, mein Stern, Borussia.“ Das klingt wie ein Weih­nachts­lied. Ich kom­men­tierte das mit der Ver­mu­tung, dass die Dort­munder nun auch zum Papst fahren dürfen, wie der FC Bayern neu­lich (lacht). Nor­ma­ler­weise ver­kneife ich mir Sei­ten­hiebe gegen unsere Gäste, aber das war ja ganz harmlos.

Werden wir Ihnen denn wei­terhin auch abseits des Platzes zuhören können?
Ich schreibe regel­mäßig und könnte vom Output her schon das zweite Hör­buch pro­du­zieren, bevor mein erstes über­haupt raus­ge­kommen ist. Nein, erstmal abwarten, wie der Ver­kauf jetzt läuft. Wer mich hören will, findet mich sonst ja auch wei­terhin am Mill­erntor.