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Seite 2: Siegprämie verdreifacht

Der Meister aus Glad­bach war sogar noch früher aus­ge­schieden als Ham­burg, womit die beiden amtie­renden natio­nalen Titel­träger unfrei­willig einen freien Termin in ihrem Kalender hatten. Im Herbst 1976 for­derte Krohn die Fohlen zu einem Spiel um den Natio­nalen Supercup“ heraus. Das Vor­bild für den Namen lie­ferte wohl der euro­päi­sche Supercup, der seit einigen Jahren von einer hol­län­di­schen Zei­tung orga­ni­siert wurde. Die Idee, Meister und Pokal­sieger eines Landes gegen­ein­ander spielen zu lassen, war aber natür­lich viel älter. In Eng­land hatte das schon seit einem halben Jahr­hun­dert Tra­di­tion.

Trotzdem war der DFB nicht begeis­tert. Er unter­sagte eine offi­zi­elle Aus­tra­gung des Wett­be­werbs, fügte in seinem State­ment aber an: Ein nor­males Freund­schafts­spiel wird der DFB dagegen nicht ver­bieten.“ Krohn zeigte sich nur mäßig beein­druckt. Er ließ einen mehr als 50 Zen­ti­meter hohen Pokal her­stellen, in den das Wort Supercup“ gra­viert wurde. Und, viel­leicht um auf Nummer sicher zu gehen, der Zusatz: 90 Jahre HSV“. Jour­na­listen nannten ihn spöt­tisch den Peter-Krohn-Becher“, der Volks­mund taufte ihn Peters Pott“. 

Der Trick funk­tio­nierte. Alle Fans und auch die Zei­tungen bezeich­neten die Partie wie selbst­ver­ständ­lich als Supercup“. Nur der anvi­sierte Gegner aus Glad­bach war etwas vor­sichtig und sprach im Vor­feld der Partie stets nur von einem Freund­schafts­spiel“. 

Glad­bachs höchste Gage 

Bis es so weit war, musste Krohn noch ein wei­teres Pro­blem lösen. Glad­bach hatte näm­lich einen Manager, der zwar leiser und seriöser als sein Gegen­part beim HSV war, aber nicht minder geschäfts­tüchtig: Helmut Gras­hoff lehnte eine Betei­li­gung an den Zuschau­er­ein­nahmen als Antritts­prämie ab, son­dern for­derte eine Garan­tie­summe. Es war die Rede von unglaub­li­chen 200.000 Mark. Krohn han­delte die Fohlen zwar noch auf 150.000 Mark her­unter, doch selbst das stellte die höchste Gage dar, die Glad­bach bis dahin jemals kas­siert hatte.

Seine eigenen Kicker lockte Krohn mit einer Sieg­prämie von 1.500 Mark, dreimal so viel wie üblich. (Bei mehr als 50.000 Zuschauern wären sogar 2.000 Mark pro Nase aus­ge­zahlt worden.) Kurz vor Weih­nachten war der Deal in tro­ckenen Tüchern: Am 8. Januar 1977 um 15:30 Uhr würde im Volks­park­sta­dion um den Supercup gespielt werden. Zur selben Zeit, zu der das Ach­tel­fi­nale im DFB-Pokal statt­fand.